Hier weht ein ganz schön scharfer Wind...
Brief einer BAP-Fanin, abgedruckt in "BAP övver BAP", Lamuv-Verlag 1983

"Hier weht ein ganz schön scharfer Wind, aber es ist, als würde mal wieder alles Schwere von einem gepustet. Obwohl die Stadt grau und häßlich ist. Und kalt, sehr, sehr kalt, noch kälter als der Wind, denn der Wind kommt von selbst und die Stadt ist gemacht.
Manchmal hab ich ein wenig Angst, einmal genau so kalt zu werden. Aber es ist nicht nur die Stadt kalt. Ich wohne auf dem Land, aber selbst da beginnt man zu frösteln, denn die Menschen umgibt eine zwar dünne, aber trotzdem eine Eisschicht. Selbst die Musik wird kalt und steril, man sagt nur noch "Ich will", aber kaum noch "Ich möchte gerne".
Aber irgendwo in der Betonwüste knistert ein Feuer, obwohl man es kaum sieht, wärmt es ein wenig. Das heißt, wenn man gewärmt werden will. Ich weiß auch nicht, warum ich dies schreibe, aber ich glaube, daß ihr mich ein wenig oder vielleicht ganz versteht. Außerdem mußten diese Worte jetzt raus. Ich hab zwar kalte Fnger gekriegt, aber mir geht's wesentlich besser.
Ich geh gleich in euer Konzert hier in Kassel. Jetzt bin ich auch besser drauf, und ich freu mich riesig. Das ist auch so'n kleines Feuer, eure Musik. Ich danke euch ganz doll dafür, und bitte bleibt immer so, wie ihr seid, laßt euch nicht zu sehr vermarkten und zu Musikmaschinen machen.
So, jetzt wird's mir zu kalt. Tschüß und viel Spaß."