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Erfurt, 22. März 2009
Messehalle

Ein Bericht von "Koelsch1000"

Vor gut einen Monat dachte ich noch, Berlin und Leipzig sollte erstmal reichen, bin ja auch nicht der Typ, der seinen Urlaub nach den Konzerten plant, aber dann kam dies "Live und in Farbe" raus und es juckte mich mächtig und ERFURT sind ja NUR 300 km !!!

Es hat sich gelohnt, nicht nur wegen BAP, auch wegen der vielen bekannten Gesichter! Bühnentechnisch hat es nochmal nen Schritt nach vorn gegeben, Anne ist in meinen Augen ne echte Bereicherung und eine Verjüngung der Musik!
Bei "Wat für e' Booch!" sollte man den Vorspann nun weglassen, er zerreißt das Konzert in zwei Teile! Ansonsten hat mir die Spielfreude aller Beteiligten mächtig zugesagt! Schöne Solis, ohne das sich jemand wirklich in den Vordergrund spielt! Es werden sich die Bälle zu gleichen Teilen zugespielt und sooo macht das hören und schauen echt Spaß!

Ein Highlight war auf jeden Fall der Gastauftritt von  Sigi und Kocher von der Erfurter Band „Anger 77“  die mit "Helfe kann Dir keiner" ihren Teil zum Konzert dazugaben! Auffällig dabei der Versuch der Jungs ..... HOCHDEUTSCH zu singen!

Ein wundervolles Konzert, irgendwie einmalig, ich hab aufgetankt in den schon standardmäßigen 3,5 h LIVE-Erlebnis! Meine musikalischen Höhepunkte an diesem Abend: Songs sinn Dräume, die Sichel vum Mohnd, Prädestiniert, Für 'ne Moment, Wat usser Rock'n Roll und Duude Bloome mit einer herzerfrischenden Anne de Wolff!

Bin gespannt, was noch so kommt auf dieser Tour (open air) !!!

Bess demnähx

 

Fotos der "TLZ"

Fotos der "Thüringer Allgemeine"

Fotos von Frank aus Naumburg

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Ein Bericht von Stefan Klatt

Nach einigen Internet-Liveübertragungen und Livemitschnitten vom Stick haben ich gestern also das erste Konzert der aktuellen Tour wirklich live erlebt. Wir waren kurz vor dem offiziellen Einlass an der Messehalle Erfurt und haben gleich einige bekannte Gesichter getroffen. Danach ging es entspannt nach drinnen. Ein guter Platz in der dritten Reihe war auch ohne Rennerei zu haben. Von da aus war alles gut zu sehen und auch zu hören, wie sich vom ersten Ton an herausstellte. Nach dem neuen Intro und der Ansage von Radiolegende Werner Reinke begann die Band wieder einmal sehr pünktlich direkt mit zwei neuen Stücken aus dem Pandora-Album – dem Titelsong und Musik, die nit stührt.

Danach kurze Begrüßung und weiter im Programm. Das gesamte Konzert machte auf mich einen sehr entspannten Eindruck. Kein selbstgemachter Druck von wegen: Es wird aufgezeichnet, wir müssen perfekt spielen. Alle Musiker haben ihre Routine ausgespielt, und so ist ein in meinen Ohren fehlerfreies und dennoch lockeres und spontanes Konzert daraus geworden. Neben den neuen Songs, die ja eigentlich schon zu Klassikern geworden sind, so gut fügen sich alle ins Set ein, gab es auch ein Wiederhören mit älteren und länger nicht mehr gespielten Songs. Vom Pandora-Album haben mir live Songs sin Dräume, Diego Paz, Duude Bloome und Prädestiniert besonders gut gefallen. Nach wie vor kann ich mich mit Wat für e Booch nicht so richtig anfreunden, auch wenn es jetzt nicht mehr als Opener gespielt wird. Aber meiner Meinung nach zündet der Song auch im zweiten Teil nicht sonderlich. Das mag aber Geschmackssache sein...

Von den „alten“ Songs habe ich bei Sichel vum Mohnd, Wat usser Rock ’n’ Roll und Rääts un links vum Bahndamm Gänsehaut bekommen. Klasse Versionen, die in den ersten beiden Fällen sehr stark an die Tonfilm-Tour erinnerten. Das Bass-Solo von Werner in Millione Meile war der absolute Hammer.

Natürlich darf der Einsatz von Anne de Wolff nicht unerwähnt bleiben. Sie hat den BAP-Songs mit ihrer Geige wieder eine unverwechselbare Note gegeben.

Der Sound war fast durchgängig gut trotz unserer „basslastigen“ Position rechts vor der Bühne. Nur kurzzeitig hat mal was gefehlt, aber das ist live – das gehört halt auch dazu. Allen Thüringenhallen-Nostalgikern zum Trotz hat die Messehalle sich wieder einmal als bessere Soundkulisse bewiesen.

Fazit: Es war kein spektakuläres Konzert mit viel Klamauk, aber überwiegend von der Gelassenheit und der Routine der Band geprägt. Dadurch konnte man drei Stunden lang genießen und sich mit auf die Reise nehmen lassen, die durch die ausdrucksstarke Bebilderung im Hintergrund lange in Erinnerung bleiben wird. Und mit dem MP3-Stick, den es nach dem Konzert im Foyer zu kaufen gab, kann man diese Reise jederzeit noch einmal antreten.

Danke BAP, wir sehen uns bestimmt auf dieser Tour noch einmal wieder.

 

Ein Bericht von Mike U.

Die Band, die seit meiner Jugend mein Leben begleitet und wo sich manche meiner Stimmungen in Liedtexten wieder findet, die mich an glücklichen Tagen genauso durchdringt, wie sie mich auffängt mit ihrer Musik, wenn’s mir dreckig geht – BAP war wieder mal in der Nähe und Pflichtprogramm für eine Stippvisite.

Im Laufe der Jahre sind die Bindungen nicht mehr so eng, trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, welche Liedzeilen von längst vergessen geglaubten Stücken mir noch durch den Schädel sausen. Auf der Fahrt ging mir diese Beziehung zu BAP durch den Kopf, dieses erste Hören von „Verdamp lang her“ in den frühen 80ern, die erste LP von der Westoma („Ahl Männer“), der langsamen Vervollständigung der Plattensammlung, der Wendezeit und dem ersten von unzähligen Konzertbesuchen am 15.01.1991 in der Geraer Panndorfhalle, dem letzten Konzert von Major in der Kölnarena, dem „Meet&Greet“ mit Wolfgang inklusive einer Stunde innigster Unterhaltung…BAP ist ein Teil meines Lebens geworden und das ist gut so!

So betrat ich die Messehalle leicht beschwingt und stellte erstaunt fest, dass ich einige Gesichter von Konzertbesuchen zu kennen glaubte. Zu BAP verirren sich eben keine Fremden, vielleicht deshalb auch der etwas enttäuschende Zuspruch (schätze 800-1000). Nach kurzem Warten bewahrheiteten sich beim Opener „Pandora“ meine Befürchtungen ob des Sounds. Die Akustik in der Messehalle ist einfach miserabel, die Thüringenhalle wäre wohl die bessere Option gewesen. Egal, da vorn ging die Post ab.

Zunächst glaubte ich an eine Majorsche Reinkarnation , als die Band die Bühne betrat, aber unter dem Hut guckte WN hervor. Nach moderatem Start folgte mit „Nemm mich met“ der erwartete erste Massenmobilmachkracher und kurz darauf mit „Sichel vum Mohnd“ für mich eine Sternenstunde, diesen Song mal (wieder?) live zu hören! Dies sollte sich noch steigern, als ich meinen Ohren nicht zu trauen glaubte und mit „E Polaroid uss Rom…“ die „Souvenirs“ erkannte und mit heftig zuckenden Bewegungen mein Umfeld in Erstaunen versetzte. Genial! Das Konzert war für mich schon gelaufen und konnte nicht besser werden, als mit „Wat usser R&R“, das ich zu den Top-5 der BAP-Hits zähle und „Unger Krahnebäume“ weitere musikalische Duftmarken gesetzt wurden! Ich stutzte nur mal kurz, weil mein Konzertnachbar beim Klassiker „Ne schöne Jrooß“ inmitten kreischender und springender Fans seelenruhig seine sms-Liste checkte (so was werde ich nie begreifen). Das Konzert steigerte sich durch die alten Klassiker und „Verdamp lang her“ am Ende zu spielen, war nur die logische Konsequenz.

Die Setliste wirkte für mich insgesamt durch ihren Wechsel aus altem und neuem Liedgut recht ausgewogen, die Jungs hatten Bock und die Ost-Provinzen ließen sich nicht lumpen, zur Huldigung durch Stimmung beizutragen. Sound eher mäßig und durch Schalleffekte und Rückkopplungen grenzwertig. Anne de Wolf aus Dresden ein belebendes Element (auch optisch), die Jungs von Anger77 kann man auch mal zu Hause lassen.

Insgesamt ein gelungener Abend, wobei ich die Kondition der Band (wieder einmal)bewundere und erstaunt feststellen muss, dass mir drei Stunden Livebewegung doch mittlerweile ganz schön die Kräfte rauben.

Trotzdem erteile ich WN erst die völlige Absolution, wenn er „Bunte Trümmer“ mal live spielt!(Falls er es tut erwarte ich eine Info! *g*)

BAP määt süchtig! Bess demnähx!