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Erfurt, 22. Mai 2012
Thüringenhalle

Fotos von Frank aus Naumburg

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Ein Bericht von Stefan

Ich muss schon sagen, ich war mehr als überrascht! Nach fast genau zwei Jahren, als ich auf der Museumsmeile in Bonn mein bisher letztes und auch schlechtestes BAP-Konzert erlebt habe, hatte ich lang gezögert, mir für den gestrigen Abend überhaupt eine Karte zu kaufen. Aber im Nachhinein habe ich das nicht bereut. Ich hatte aus verschiedenen Gründen zwischen BAP und mir einen gewissen Abstand gelegt, und das tat beiden gut – BAP und mir. So bin ich gestern ohne viel Vorinformationen was Setliste und Gäste anbelangt vollkommen unvoreingenommen in dieses Konzert gegangen und habe BAP wie eine neue Band auf mich wirken lassen. Und das nicht aus einer der ersten Reihen, sondern von einem Punkt direkt hinter dem Mixer. Da hat man zwar die „innerbetriebliche Mimik“ auf der Bühne bei kleineren Pannen oder besonders gut gelungen Aktionen nicht mitbekommen, aber der Sound war Spitze! Ein Guss und trotzdem alle Instrumente zu hören. Und das alles nicht zu laut. Respekt. So gut hatte ich die Thüringenhalle lange nicht gehört. Sie war zwar nur halb gefüllt, dafür aber mit dankbarem Publikum.

Die Setliste war sehr gut ausgewählt. Am Anfang dachte ich, dass alle Songs – auch die älteren - sich nur mit dem Thema Schlaganfall beschäftigen (Halv su wild, Autobahn, Aff un zo usw.). Besonders gefallen haben mit z.B. „Kron oder Turban“ oder auch „Noh all dänne Johre“ – das war ein Gänsehautsong!!! Meine geliebte Alexandra, die ich in der 3x10 Jahre-Version gar nicht mehr mochte, klingt jetzt auch wieder besser. Die matschigen Synthesizersounds sind wieder dem stapfenden Piano gewichen. Einige „Stimmungssongs“ des neuen Albums hätte ich an dem Abend nicht gebraucht, aber das ist ja immer so, dass einem nicht unbedingt jedes Stück gefällt. „Chlodwigplatz“ hatte einen klasse Groove. Interessant auch, dass „Verdamp lang her“ im offiziellen Block war und nicht in den Zugaben. Dort wunderbar „Paar Daach fröher“, und erst der letzte Zugabenblock wurde mit Thüringer Gästen bestritten: „Halv su wild“ (zum zweitem Mal an diesem Abend – aber jetzt unplugged in der Krankenhaus-Handyversion), „All die Aureblecke“ und letztlich „Für immer jung“ waren die Bühne für Clueso und seinen Gitarristen, natürlich zusammen mit Wolfgang und seiner „merkwürdigen Band“: Jürgen, Helmut, Micha, Werner und Anne.

Fazit: Mein allererstes BAP-Konzert war 1991 in der Thüringenhalle. Danach ging es dann in all den Jahren über die Messehalle, die Kölnarena, die Domplatte und sogar einen Schweizer Gig in Appenzell wieder zurück in die Thüringenhalle. Ich hatte das Gefühl, als schließe sich jetzt ein Kreis. Und wenn jetzt alles zu Ende wäre, dann wäre das gestern ein würdiger Abschluss gewesen. Aber es geht ja weiter, davon bin ich seit gestern Abend voll überzeugt. Ab jetzt kommen die Zugaben. Und ich freu mich drauf...

Danke BAP - we’ll meet again.