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Gerolstein, 9. April 2014
Lokschuppen

Fotos und ein Bericht von Andy S.

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Zusammen mit meinem Freund Paul habe ich mich am Dienstag auf den Weg nach Gerolstein gemacht. Eine knappe Stunde dauerte die Fahrt, und wir machten uns in Gerolstein auf die Suche nach dem Lokschuppen. Wir sahen einige Menschen, die nach Konzertbesuchern aussahen, und folgten ihrem Weg. Dieser endete aber am Bahnhof, weit und breit nichts von einem Lokschuppen zu sehen. Irgendwann fanden wir ihn dann, und verstanden, warum die Leute alle zum Bahnhof gestrebt sind. Die Anreise zur Location fand für sie in einem historischen Schienenbus statt, in Ermangelung von genügend Parkplätzen vor Ort.
Wir waren kurz vor Beginn der Veranstaltung dort, und gleich kam die Ernüchterung. Unsere Plätze, ganz am Rand des Block C, boten nur eine eingeschränkte Sicht auf die Bühne; so war Jürgen Zöller z.B. gar nicht zu sehen. Einen Eindruck könnt ihr auch auf meinen Bildern gewinnen. Dementsprechend war der Sound auch etwas bescheiden.
Die anfängliche Enttäuschung wurde dann aber wiederum mit einem absolut grandiosen Konzert wieder gut gemacht. Gleich zu Anfang sei gesagt: ich hoffe inständig dass ein Live-Album aus dieser Konzertserie entsteht, bitte bitte bitte. Bitte...
Die Band kommt auf die Bühne, und als erstes fällt auf, dass Helmut Krumminga fehlt. Heute, da ich diesen Bericht schreibe, habe ich ihn "gegoogelt", und herausgefunden, dass er aus "schwer wiegenden familiären Gründen" absagen musste, ich wünsche ihm und seiner Familie das Beste. Als Ersatz steht Ulrich Rode, der Mann von Anne de Wolff, auf der Bühne. Ansonsten die üblichen Verdächtigen; Rhani Krija ist da, Anne de Wolff, klar, und der Rest der BAP Mannschaft.
Die Setliste hat die richtig guten Songs zu bieten, die Neuen von Wolfgang Niedecken, aber auch ältere, selten gehörte Songs. Überhaupt habe ich manchmal das Gefühl, eine völlig neue Band zu hören, die Arrangements der Stücke sind einzigartig, und es ist erstaunlich, wieviele unbekannte Talente bei den Musikern liegen. Da sag' ich nur Anne de Wolff an der Posaune. Sehr toll.
Eine Pause gibt es auch, "wenn Menschen während eines Konzert sitzen, dann brauchen sie eine Pause um sich vom Sitzen zu erholen". Mal was anderes! Und vor allem mal was ganz anderes: bei "Verdamp lang her" verzichtet die Band auf die sonst übliche Zuschauerbeteiligung am Refrain. Ich hatte es mir ab einem bestimmten Punkt im Lied gewünscht, und ich bin sehr dankbar dafür dass es so kam. Wie ich schon schrieb; es war mir, als wäre eine neue Band am Werk.
Sehr schön ist die Interaktion mit dem Publikum, die Geschicht'chen zu den Liedern, z.B. warum Wolfgang Niedecken Oleander blöd findet.
Den Schluss macht "Sendeschluss", eins meiner insgeheimen Lieblingslieder der "Salzjebäck un Bier" Platte. 30 Jahre alt, das Stück. Niedeckens Stimme ist tiefer, 30 Jahre später, und klingt doch super. Ulrich Rode brilliert an der Gitarre, ein Gänsehaut-Lied. Überhaupt macht Rode seine Sache sehr gut, wenn ich mir als Laie erlauben darf, dies zu sagen.
Gottseidank sass ich am Rand des Blocks, und konnte so immer mal wieder aufstehen, um Fotos zu schiessen, oder die Band einfach aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Und es hat sehr grossen Spass gemacht, ein tolles Konzert. Vielen Dank dafür! Eine tolle Location, aber vielleicht sollte sich der Veranstalter überlegen oder wirklich alle Sitzplätze bis in die letzte Ecke verkauft werden müssen.
Ach ja, sagte ich schon, dass ich mir ein Live-Album wünsche? Bitte!