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Mannheim, 28. Mai 2013
Capitol

Fotos von Jens

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Ein Bericht von Hans-Georg

BAP nach 22 Jahren endlich wieder im Capitol

BAP im Mannheimer Capitol - das hatte ich zuletzt 1991 erleben dürfen als BAP auf ihrer "X für e U Tour" vor ihrer regulären Tournee durch die großen Hallen der Republik eine Club Tour durch kleinere Locations absolvierten. Auf dem Weg nach Österreich, die Schweiz, Luxemburg und Belgien im Rahmen der "Extratour" machten sie nun in Mannheim halt und zwar im Capitol statt im größeren Rosengarten.

Wie 1991 war das Capitol ausverkauft und schon vor dem Konzert war die Stimmung im Publikum ausgesprochen gut. Pünktlich um 20 Uhr ging es los mit "Halv su wild", leider war Helmut Krummingas Gitarre kaum zu hören und Wolfgang Niedecken wirkte beim ersten Song etwas unkonzentriert. Das änderte sich am schon im darauf folgenden Song "Et ess wie’t ess" - beim Sound bezüglich Helmuts Gitarre dauerte es leider etwas länger. Es folgten 2 Songs, die zumindest teilweise auf Autobahnen spielen: "Diss Naach ess alles drinn" und "Et Leeve ess en Autobahn" wobei der geplante Übergang zuerst nicht recht klappen wollte. Kein Problem, so Wolfgang Niedecken augenzwinkernd: schließlich war der Capitol Gig so etwas wie eine Generalprobe für die kommenden Konzerte.

Leichte Anfangsschwierigkeiten also - der grandiosen Stimmung im Publikum schadete das nicht zumal BAP sehr rockig begannen. Als dann bei "Rita, mir zwei" dann auch Anne de Wolf auf die Bühne kam war endgültig Party Stimmung. Der "Wellenreiter" kam folgerichtig in der Reggae Version und der etwas schwächere Reggae "Chlodiwplatz" wurde zum Ende hin mit dem Refrain von "Stell dir vürr" veredelt. Einen Überraschungsgast gab es auch: Olli Roth kam zum Dylan Song "Leopardefellhoot / Leopard Skin Pillbox Hat" auf die Bühne und sang die meisten Strophen auf Englisch. Wer Olli Roth kennt weiß, dass er mal wieder alles gegeben hat: zu bewundern war sowohl sein voller Stimm- als auch Körpereinsatz :)

Irgendwann musste dann mal runtergeschaltet werden: "Noh Gulu" ließ innehalten und danach gab es eine wunderschöne Fassung von "Amerika". Einziger Wermutstropfen für mich bei "Amerika": waren mir persönlich die Keyboards vor allem in den ersten 30 Minuten schon zu sehr in den Vordergrund gemischt, störte mich bei "Amerika" leider Michael Nass' Keyboard Solo, denn das passte vom Sound her mir persönlich nicht so recht dazu und zerstörte etwas den Zauber dieses Songs.

Macht nichts, denn die sehr, sehr guten Versionen der BAP Klassiker "Verdamp lang her" und "Alexandra" versöhnten mich wieder. Mit diesen Songs ging der reguläre Set auch zu Ende und der gewohnt lange Zugaben-Block begann mit "Diego Paz" und "Kristallnaach" bei denen Helmut so richtig loslegen konnte. Und erst ganz zum Schluss gab es 2 Balladen: "Do kanns zaubre" und "Jraaduss" mit denen BAP sich verabschiedete. Wunderschön übrigens zum Ende von "Jraaduss" Helmut und Anne, die sich Melodien hin und her warfen.

Obwohl BAP wie üblich kein "Greatest Hits" Programm geboten haben, sondern die Mischung aus 1/3 Songs, die jeder kennt, 1/3 Songs die vielleicht jeder kennt und 1/3 Songs für die Spezialisten geboten haben, fühlte ich mich stimmungsmäßig besonders auf diesem BAP Konzert 25-30 Jahre in der Zeit zurück versetzt, wozu aber auch das Publikum beigetragen hat: Wunderkerzen wurden bei den Balladen verteilt (wann hat man das zuletzt gesehen?) und beim "Leopardefellhoot" wurde dieser im Publikum aufgesetzt (genau wie später eine Pappnase bei " Verjess Babylon"). Prima!

Fazit: eines meiner schönsten BAP Konzerte, trotz leichter Sound-Probleme am Anfang.

 

Ein Bericht von Lili

"Als die Tränen liefen habe ich erst wieder gemerkt, wie ich BAP vermisse"..so lautete die SMS, die mir eine liebe Freundin schickte, nachdem ich sie mit einer Handy-Live-Schalte des Stücks Amerika überraschte. 9 Monate ist es her, dass ich selbst ein BAP-Konzert besuchte. Es tut weh, dieses Vermissen und ich kenne es nur zu gut.

Doch jetzt spielte die Band im Badischen auf und ich konnte endlich auch mal wieder dabei sein. Die ganze Welt hätte ich am liebsten dafür umarmt!! Noch eben schnell im BAP-Forum von den anderen 'Shoutern' verabschiedet und bei strahlend schönem Sonnenschein und einer wohlig warmen Temperatur von 25 ° auf die A5/ A67 und ab ging's die 50 Km nach Monnemm. Auf direktem Weg ins kostenfreie Parkhaus an der Feuerwache und ab über die Kreuzung zum Capitol gelaufen. Um 18 h wartete schon ein Rudel Fans am Einlass - auch waren viele bekannte, liebe Gesichter dabei. News wurden ausgetauscht, gute sowie auch leider erschreckende... ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass gesundheitlich bald alles wieder im Lot ist Tafty!!

Es ward 19 h und die Security öffnete die Pforten. Zuerst besuchte ich noch schnell den Merch im Foyer und dem Töchterchen wurde eine BAP-Tasche abgekauft. Dann bin ich 'rein in den Saal und drapierte mich in eine der vorderen Reihen vor die Bühne.

Um 20 h begann die erste Show zur Extratour, nach einem Warm - Up vom Tag davor, mit dem obligatorischen Domglockengeläut. BAP enterte die Bühne unter frenetischem Applaus seiner vielzählig erschienenen Anhängerschaft - die Location war schon seit Langem ausverkauft, Isis schaute auch vom Publikum aus zu. Halv su wild begann die absolute erste Sahne Setlist (nur 1 Lied wurde dabei vom Vortag 'ussortiert'..) und gleich darauf vertrommelte sich Zölli hinter seiner Schießbude aber gehörig. Wolfgang kommentierte diese Extrawurst insofern, dass sie noch in der Aufwärmphase für die Extratour seien. :-) Es wurde noh und noh immer heißer, zum einen durch BAP, zum anderen durch die wahrliche Hitze in dem kleinen Saal und Wolfgang verlangte, die Heizung abzustellen. :-) Der Saal kochte förmlich und irgendwie kam es mir vor als ob da jemand von der BAP-Crew hinter Helmut auf der Bühne gleich auch Geschirr waschen wollte. *grins* Derjenige wienerte ohne Ende die Gitarren und putzte alles Mögliche mit einem großen Lappen während des Konzertes da hinten ab. Sah schon ziemlich lustig aus was der Herr da so trieb. *lach* Klampfen-Helmut (auch oft mit Westerngitarre am Start) und Geigen-Anne lieferten noch ein fantastisches Duett ab - Respekt!! Der 'Chlodwigplatz' endete diesmal mit einem 'Stell Dir Vüür'. Dann ein paar mehr als unbedeutende Texthänger und Wolfgang verpeilte es erstmals, Anne mit 'Frauenname mit 4 Buchstaben' anzukündigen...alles klar, die Aufwärmphase. :-) Nun kam der 'Schrank' zum Einsatz (nein, nicht Olli Roth, der war erst später 'dran *gg*).  'Schrank' wird von der Band eine Musikerformation am Bühnenrand genannt. Nach diesem Möbel hätte aber auch der 'Chippendale Desch' klasse gepasst. :-) Das Publikum tanzte sich teilweise nen Wolf zu den Stücken - witzig anzusehen, zu welchen Verrenkungen so manch eine(r) fähig war.
Olli Roth besang mit einer supi Stimme mit Wolfgang den Leopardefellhoot, den Grappa-Ulli aus einer bekannten Tüte (gaaanz dünnes Eis, Ulli, gaaanz dünn!*zwinker*) zauberte, in der wohl auch 'die' Pappnaas versteckt war. Natürlich durfte 'Noh Gulu' nicht fehlen, gefolgt von 'Amerika' und 'Kristallnaach' (leider ohne 'na und'-Hall) - eine absolut geniale Kombi!!  Anne war für den romantischen Zugabe Block mit verantwortlich und ließ ihre wunderbare Geige dazu traumhaft erklingen *schwärm*. Ultra-Tastenmän Mr. Wet wollte es zwischendurch zur Abwechslung mit 3 eigenen Laolas vom Publikum wissen. Werner 'bassierte' nix Uneingeplantes und er zupfte recht brav an seinem Instrument 'rum - am Bass natürlich!! Und der Bandleader bedankte sich mit dem Stück 'Kron oder Turban' bei all denjenigen Leuten, die in der Nacht zum 2. November 2011 an ihn gedacht hatten und dann liefen mir die Tränen.
Er hat eine solch unglaubliche Ausstrahlung, eine schier unendliche Power - ein echter 'Stageaholic' und wirkt dabei doch so unheimlich zerbrechlich.

Nach 3 Zugabe Blöcken und 2,5 Stunden perfekter Power verabschiedete sich die Kapelle unter tosendem Beifall. Diese Konzertdauer reicht auch zukünftig völlig aus, um nicht nur die coolen Altrocker Wolfgang und Zölli , sondern die gesamte Band wie gebadete Mäuse ausschauen zu lassen. :-)´ Denke, danach mussten alle ins Sauerstoffzelt, so verausgabten sie sich für uns.

Unser Rudel unterhielt sich dann noch etwas vor dem Capitol - dort wurde auch grad die kleine Backline in einen Bus geladen.

Dieser Gig war aber so was von gut - einfach der Bringer!! Wowww!!  Nein, de Färv verdrüsch op 'die' Tour op keine Fall - sie muss nur aufgefüllt und neu gemischt werden. :-)
Ne schöne Jrooß an alle dabei Gewesenen!!

We'll meet again!!