BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Saarbrücken, 9.Dezember'99

Ein Bericht von Thomas

Nach knapp zweistündiger Fahrt von Ludwigshafen komme ich in Saarbrücken um ca. 17 Uhr an, und nach einem gemütlichen Kaffee in der Stadt bin ich um 19 Uhr an der Saarlandhalle. Die Halle ist schon offen, der Einlaß diesmal ganz gemütlich, da die Sitzplätze numeriert sind.
Das Konzert beginnt kurz nach acht mit "Vum donnernde Läävve" .Programm wie gehabt, was auffällt ist nur, daß die Saarländer heute abend lange brauchen, bis sie richtig mitgehen. Bei "Verdamp lang her" ist zum ersten mal die ganze Halle (fast !! -- bis auf eine kleine Ecke rechts außen im Parkett), aus dem Häuschen. W.N. meint auch, daß die Saarlandhalle die größte Halle auf dieser Tour ist, vielleicht dauert es deshalb so lange, bis das Publikum "warm" wird.
Nach der Pause strömen dann die Fans zur Bühne bis der Mittelgang völlig überfüllt ist. Jedenfalls hebt das die Stimmung und die Leute gehen richtig mit.
Ansonsten ist noch zu erwähnen, daß bei "Rot-wieß-blau" ein Fan einen großen Pappaufsteller von einer leichtbekleideten Dame auf die Bühne reicht . Großes Amüsement bei Band und Publikum. Die Dame hat eigentlich außer einem rot-wieß-blauen Schal nix an (o.k. noch ´ne Nikolausmütze...).

Ein Bericht von Andreas "Balu" Baumann

1999 – das Jahr der Superlative bei BAP. Zunächst Anfang des Jahres das absolut geniale ComiX Jubiläumsalbum, dann die Hiobsbotschaft, dass Effendi, Fonz und Major aufhören, die kurze Erleichterung, dass die ComiX – Tour mit alter Besetzung stattfindet und dass im September eine weitere neue CD erscheint. Ich war – trotz aller "Trauer" um das Ausscheiden der vorher genannten Bandmitglieder – im Nachhinein positiv überrascht.
Doch nun zum Super – Tonfilmkonzert in Saarbrücken:
Am Nachmittag des besagten 9.12.99 bin ich nach Saarbrücken gefahren, um das Konzert zusammen mit meiner Frau und einem Freund gemeinsam zu erleben. Die angenehme Seite des "Angebots zum Sitzen Konzertes" war die, dass wir noch nie so spät gekommen sind und dafür noch nie so gut "gesessen" bzw. später gestanden haben. Auch das Programmheft ist für BAP eher untypisch.
Um koot noh aach ging es dann endlich los: mit vum donnernde Lääve wurde der Tonfilm dann eröffnet: hier war "Sitzen" dann auch noch angebracht, aber spätestens beim schöne Jroos kam man sich im "Sitzen" etwas Blöde vor, wie auch Wolfgang ironisch bemerkte. Aber das sollte sich im Laufe der zweiten Halbzeit zum Glück ändern. BAP zeigte während des ganzen Konzerts eine tolle Spiellaune, besonders die "Neuen" seien kurz erwähnt: Michael als Nachfolger des wieder neuen Maschinenbau(dauer)studenten Effendi Büchel, Helmut, der Ostfriese, als Nachfolger des hoffentlich in den USA glücklich lebenden Neuproduzenten Major Heuser und natürlich die legendäre "Queen of the World" Sheryl, die wir ja schon von der ComiX Tour kannten. Über die Setliste brauche ich ja bestimmt nicht zu berichten, denn die Abänderungen im Programm wurden sicherlich schon an anderer Stelle ausführlich veröffentlicht.
Die Bühnengestaltung und die familiäre Atmosphäre (die es trotz der nach Wolfgangs Aussage "größten Tonfilm Tourhalle", die fast ausverkauft war, gab) waren einfach fantastisch. Sehr gut war auch, dass man einen tieferen Einblick in die Bandgeschichte erhalten hat – herzlichen Dank dafür, Wolfgang. Neu war dann allerdings die Halbzeitpause, ich bin noch nicht dahintergekommen, ob BAP irgendwas mit dem FC Köln verwechselt hat (spielen die nicht Fußball oder versuchen sie es zumindest?) oder ob die Halbzeit mit dem wachsenden Alter zu tun hat. Beim nächsten Konzert werden wir es dann sicherlich erfahren ... . Bei nemm mich met hielt es dann bereits sehr viele nicht mehr auf den Sitzen (und es sollten immer mehr werden), so dass es danach eigentlich schade war, dass die Version von Verdamp lang her, die das Stück in einem völlig neuen Licht erschienen ließ, im rhytmischen Klatschen ein bisschen unterging.
Nach der Pause ging es dann mit einer Überraschung weiter: ahn der Leitplank, auch ein Stück, das bei sonstigen Konzerten eher keinen Platz gefunden hätte. Spätestens bei arsch huh und bei Mayday hielt es dann kaum noch einen auf den Sitzen. Die Bodygards versuchten zunächst noch, einen kleinen Abstand zu der Bühne frei zuhalten, gaben aber den Versuch glücklicherweise sehr rasch auf. Was sich dann bot, war einmalig: die Band fast zum Anfassen, einen herrlichen Blick auf die Bühne, die niedriger als bei Stehkonzerten war, so dass man alles, aber auch wirklich alles erkennen konnte, und eine Art Dialog mit dem Publikum.
Eine ruut wiess blau quergestriefte Frau sollte auch noch erscheinen: sie war aus Pappe und hatte eine CD Seife auf ihrem Oberkörper und ein Schloss an einer gewissen Stelle, denn sie lässt ja bekanntlich nur Wasser und CD an sich ran – ätsch! Eine super Idee eines Fans, so dass BAP Saarbrücken hoffentlich (oder bestimmt) nie vergessen wird.
Bei Novembermorje und paar Daach fröher fühlten wir uns schon fast in dem herrlichen arabischen Land, das irgendwo südlich von Spanien und Portugal liegt, und wo es eine Ortschaft namens Marrakesch geben soll. Nach Maat et joot war dann der offizielle Teil des Films vorüber und die Zugaben begannen. Eindeutige Meinung: das leetzte Leed hück abend kam eindeutig (viel) zu früh und auch Wolfgangs Solo zu Helfe kann dir keiner war trotz Aufforderungen aus dem Publikum ("Wolfgang bleib hier!!!") doch ein bisschen kurz geraten.
Schade war, dass vom ersten Album nix (aber auch jar nix) gespielt wurde, eine Rita hätte es doch auch dort gegeben (auf einem konservativen Bauernhof, aber dort musste man ja morgens früh die Kühe melken), das hätte man doch verbinden können, oder? Auch Stücke wie Lisa und Nie met Aljebra habe ich mir erhofft und leider vermisst.
Trotzdem war das Jahr 1999 ein BAP Jahr, das schwer an alte Zeiten erinnerte.
Bess demnähx und schöne Weihnachten!