„Wo's in diesem Text
drum geht, weiß ich eigentlich auch nicht so genau. Ich glaube,
angefangen hats mit einem Mädchen auf einem Fahrrad, das mir im
Laufe eines Nachmittags mehrmals aufgefallen ist, weil es - anfangs
noch ruhig, später immer aufgeregter - durch den Park fuhr und nach
Alexandra rief. In der Abenddämmerung stand ich dann am Fenster und
spielte dieses Spiel, bei dem man versucht, eine bestimmte, gerade
erst in Sicht gekommenen Schneeflocke nicht mehr aus dem Blick zu
verlieren und bis zum Boden zu verfolgen, wobei ich wiederum
bemerkte, daß die Tage wieder länger werden. So stand ich noch eine ganze Weile da und immer mehr Sachen gingen mir durch den Kopf, bis ich auf den Gedanken kam, sie in Verse zu fassen, am besten passend zu der Melodie, die mir jetzt schon seit paar Tagen nicht mehr aus dem Sinn gegangen war. Die Geschichte war ins Rollen gekommen, einiges nach Mitternacht hatte ich dieses Mosaik aus Bruchstücken durchlebter Situationen in einer sehr groben Fassung vor mir liegen, und je öfter ich's jetzt - ca. 2 Wochen später - beim Proben singe, desto klarer wird mir, was da wohl aus meinem Unterbewußtsein rauswollte: Von Einsamkeit durch Verlassensein ist da die Rede, davon, daß man meistens die Schuld dafür bei anderen und nicht bei sich selbst sucht, so wie sich beispielsweise die Ex-Partner gescheiterter Beziehungen zu oft so verhalten, als ob der jeweils andere bei allem, was er jemals getan und gelassen hat, nur aus purer Niedertracht gehandelt hat. Jedes Fünkchen Verständnis füreinander scheint ausgelöscht, als hätte man niemals was füreinander empfunden, als würden alle Gemeinsamkeiten mit einem Schlag plötzlich nicht mehr existieren." W.N. im Beiheft zur "Zwesche Salzjebäck un Bier"-LP 1984 |
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