BAP-Konzert aus
der Sicht zweier Unheilbarer
von
Stephan Bär, 2003
Man freut sich
wochenlang darauf,
nimmt alles mögliche in Kauf
nur um die Jungs alsbald zu seh’n
und natürlich auch das eine Mädel
nur um zum BAP-Konzert zu geh’n.
Als erstes plant man den Termin:
Wie weit ist’s weg, wie kommt man hin?
Kriegt man es zeitlich auf die Reih’,
denn Gigs pro Tour gibt’s mehr als zwei.
Und endlich ist es dann soweit
wie schnell sie jetzt vergeht, die Zeit
geplant hat man schon gestern Nacht
die ‚Auf-Steh-Zeit’ so gegen acht,
gefertigt hat man eine List’ (e)
die nunmehr abzuhaken ist,
damit man auch an alles denkt
und man sich’s ‚Hirni’ nicht verrenkt.
Brötchen, Atlas, Wunderkerzen,
Feuerzeug, was gegen Schmerzen,
den BAP-Schal, BAP-Shirts zieht man an,
dass man sich sehen lassen kann,
die Trillerpfeife für die Frau
und was zu trinken, ganz genau.
Jedoch das größte Übel ist,
wenn man die Karten mal vergisst.
Gegessen wird, wenn’s zwölf vorbei
und abgefahr’n so gegen zwei,
damit man pünktlich, so vor vier
vor’m Einlass steht, sind mehr schon hier.
Sind all die hier, die sonst auch da
die selben Leut’ wie jedes Jahr.
Die größten Fans so weit und breit
sind nun mal hier um diese Zeit.
Nun steht man da, packt Brötchen aus
und manchmal dringt Musik heraus.
Die Zeit scheint plötzlich still zu steh’n,
man traut sich keinen Schritt zu geh’n.
Den Platz, den man nun inne hat,
und macht das rumsteh’n noch so platt,
den gibt man wirklich nicht mehr auf,
nimmt einiges dafür in Kauf.
Man schaut sogar nach welcher Seit’ (e)
- und macht sich dahingehend breit
- die Tür nachher geöffnet wird,
damit man keinen Platz verliert.
Und jedes mal, wenn einer schaut,
ein Ordner sich da drin ‚aufbaut’,
gibt’s Unruh’ vor der Türe hier
und drängeln, Grund: Die ‚Einlass-Gier’.
Wird voller so um achtzehn Uhr
„Was schieben die da hinten nur?“
Um Zentimeter wird gekämpft,
der feste Stand sehr oft gedämpft,
die Menschen, die am Fenster schau’n
kopfschüttelnd gleich wieder abhau’n.
Urplötzlich ist es dann soweit:
Die Tür geht auf, sind ‚sturmbereit’.
Jetzt wird geschubst, geschoben auch,
ein Rucksack bohrt sich in mein’ Bauch.
„Nun reiß doch schon die Karte ab“,
dann wird gerannt, „Mach bloß nicht schlapp!“
„Wo ist die Bühne dieses Mal?
Ah dort!“, man sprintet durch den Saal
und „Spitze“: In der ersten Reih’ (e)
ist auch tatsächlich noch ´was frei!
Nun steht man hier noch länger ´rum,
beobachtet das Publikum,
hält frei den Platz an seiner Seit’ (e).
Der Weg zur „Toi“ ist manchmal weit.
Die Zeit vergeht und eh man’s merkt,
die Roadies haben „ausgewerkt“,
das Licht geht aus, die Band kommt ´rein,
der „Werfer“ wirft den ersten Schein,
der erste Ton, „Wie geil das ist!“,
wie lange hat man das vermisst
und gleich vom aller ersten Hit
singt, tanzt und fiebert man da mit
nur viel zu schnell ist alles aus.
Man nimmt das „Feeling“ mit nach Haus’ (e).
Wie lang’ man noch von so ´was zehrt -
das ist die „Mühe“ vorher * wert!!! |