""Mau-Mau" ist ein alter Textansatz, den ich schon zu "Pik Sibbe"-Zeiten hatte, wo es ja bereits im Titel um Kartenspielen geht. Da ist aber nie was draus geworden. Zu jener Zeit waren meine Söhne in dem Alter, wo sie zu jeder Gelegenheit, zuhause und auf Reisen, immer Mau-Mau spielen wollten, und ich erinnerte mich daran, dass meine Mutter mir anhand von diesem Spiel sehr viel über das Leben beigebracht hat. Denn Mau Mau ist wie Leben. Man muss wissen, welche Karte man am besten zurückbehält, man muss taktieren können, man muss aber auch Freude am Spiel haben und den Mut, verlieren zu können. Ganz viele einfache, simple, teilweise auch platte Lebensweisheiten stecken in diesem Stück. Und dieser Kindertext im Zusammenhang mit der dramatischen, krimimässigen, fast schon an Tarrantino erinnernden Musik das reibt sich wunderbar. Dieses Moment kannte ich von Beatles-Songs wie "I Am The Walrus", wo auch ein Kindertext mit einer dräuenden Musik zusammengebracht wurde und sich beides auf wunderbare Weise konterkariert."

Wolfgang Niedecken auf der Website von "MusikWoche.de",  31. Mai 2001

 

Mau Mau
Von der CD "Aff un zo", 2001

Et jitt e Spill, dat - gläuv ich - jeder kennt,
vun dämm et heiß: "Dä Dömmste jewennt".
Ahm besste ess, wenn du zwei Sibbener häss,
dozu zwei Buhre ... verjess dä Ress ...

Mau-Mau ...
Mau-Mau ...

Vun wäje "Dame, König oder Ass",
nur die Kaat zählt, die op die vorje pass.
Läät einer 'n Sibbe, trick dä nächste zwei
un für sing Buhre hätt mer Wünsche frei ...

Mau-Mau ...
Mau-Mau ...

Mau-Mau ess wie et Lääve, Mau-Mau ess 'ne Flooch,
vun Kind ahn kritt mer dovun nit jenooch,
weil einem sons nix övvrich bliev.
Mer spillt Mau-Mau, weil et die Zick verdriev.

Mau-Mau ess Blöfferei,
Kismet ... laach dobei!!
Mau-Mau ess Glöcksaach, nit e bessje fair,
jraad weil et einfach ess, off furchbar schwer.

Na klar, Mau-Mau hätt nix zo dunn met Schaach,
wer keine Spaß verdräht, kritt janz flöck Krach.
Für Mau-Mau bruchs du'e Poker-Face,
domet du nit ding leezte Kaat verrööts ...

Mau-Mau ...
Mau-Mau ...

Vun der hängk alles aff, nur eins ess link:
wenn einer Sibbener un Buhre zink.
Mau-Mau ess Einsamkeit, wenn du nit weiß
met welcher Kaat du dich ahm besste stehs ...

Mau-Mau ..

Mau Mau
Übersetzt von Chrischi 2001

Es gibt ein Spiel, das - glaube ich - jeder kennt,
von dem es heißt: "Der Dümmste gewinnt".
Am besten ist, wenn du zwei Siebenen hast,
dazu zwei Bauern ... vergiss den Rest ...

Mau-Mau ...
Mau-Mau ...

Von wegen "Dame, König oder Ass",
nur die Karte zählt, die auf die vorige paßt.
Legt einer eine Siebe, zieht der nächste zwei
und für seine Bauern hat man Wünsche frei ...

Mau-Mau ...
Mau-Mau ..

Mau-Mau ist wie das Leben, Mau-Mau ist ein Fluch,
von Kind an kriegt man davon nicht genug,
weil einem sonst nichts übrig bleibt.
Man spielt Mau-Mau, weil es die Zeit vertreibt.

Mau-Mau ist Blöfferei,
Kismet ... lach dabei!!
Mau-Mau ist Glücksache, nicht ein bißchen fair,
gerade weil es einfach ist, oft furchtbar schwer.

Na klar, Mau-Mau hat nichts zu tun mit Schach,
wer keinen Spaß verträgt, kriegt ganz schnell Krach.
Für Mau-Mau brauchst du ein Poker-Face,
damit du nicht deine letzte Karte verrätst ...

Mau-Mau ...
Mau-Mau ..

Von der hängt alles ab, nur eines ist link:
wenn einer Siebenen und Bauern zinkt.
Mau-Mau ist Einsamkeit, wenn du nicht weißt
mit welcher Karte du dich am besten stehst ...

Mau-Mau ...