-Fan-Tourtagebuch
Anröchte,
23. März 2004
Bürgerhaus
Foto von Mirko Gerber
Fotos von Astrid Jansen
Ein Bericht von Ralf Lukas
Teil 2 der BAP
Warm Up Tour fand im beschaulichen westfälischen Anröchte statt, wo die Band
auch 1999 im Rahmen ihrer Huckepack Tour letztmalig Station gemacht hatte. Wer
grosse Änderungen im Vergleich zum Pahlener Auftakt erwartet hatte, wurde sträflich
enttäuscht. Lediglich 2 neue Titel wurden in das Programm eingefügt. „Et Ess
Vorbei“ vom neuen SONX Album landete
diesmal auf der Ersatzbank. BAP ist
zu dem frühen Zeitpunkt der Tour auf der Suche nach Perfektion und der
optimalen Setliste. Ersteres wurde nahezu erreicht. Kleine Fehler und
Ungereimtheiten wurden nahezu ausgemerzt. Absolut souverän Helmut Krumminga ,
der zu Beginn von „Verdamp Lang Her“ technische Probleme mit seinem
Instrument hatte, aber sich mit norddeutscher Gelassenheit eine neue Gitarre
reichen liess und passend zu seinem Einstieg unter kritischer Beobachung des Sängers
wieder einsatzbereit war. Wolfgang Niedecken ist bei dem Grossteils des
Konzertes mit seinem Gitarrenspiel beschäftigt und gibt im Rahmen seiner Möglichkeiten
sein Bestes. Dadurch fallen im Gegensatz zu vergangenen Tourneen minuntenlange
Ansagen auf der Strecke. Es wurde erneut ein sattes 3stündiges Programm mit
wiederum 30 Songs geboten. Bandopener der Aff Un Zo Tour „Hück Ess Sing Band
En Der Stadt“ fand diesmal in Anröchte Berücksichtigung und kommt auch ohne
den Background-Chor sowie Sheryl Hackett´s „Let´s Spend The Night Together“
aus. Apropos Gesang : mag das Saxophon an manchen Stellen fehlen, die zweite
Stimme wird durch Helmut Krumminga einwandfrei ausgefüllt. „Rita Mir Zwei“
klingt wesentlich entschlackter ohne den ganzen gesanglichen Firlefanz , der im
Hintergrund dieses Stückes auf der letzten Tour vorgetragen wurde. Ein
absoluter Minuspunkt für einen gewissen Teil des Anröchter Publikums, das
anscheinend an dem kalten Dienstagabend nicht den Weg in die Dorfkneipe gefunden
hatte . Wurde im vorderen Bereich auch zu den neuen Songs gejubelt, bei einigen
Herrschaften hatte die Zeitrechnung zur Erfindung des Videorekorders aufgehört.
„Neues Albums, na ja ; DVD, was ist das denn , komm lass uns lieber ein paar
Bier trinken“ hies die Devise. So gingen viele neue Stücke des SONX Albums
trotz rappelvoller Halle vollkommen unter bzw. wurden nahezu ignoriert. Bejubelt
wurden durchweg die alten Klassiker und zum Leidwesen von manchen Springsteen
Fans eine doch recht unglückliche Version von „Hungry Heart“. Bleibt zu
hoffen, dass in Braunschweig nicht wieder die eingekölschte Version von „Hey
Hey My My“ ins Programm rückt.