BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Appenzell, 26. Juli 2008
"15 Jahre Postplatz Open Air"

Fotos und ein  Bericht von Stefan Klatt

So kurz entschlossen war ich noch nie bei einem Konzert gewesen! Erst zwei Tage vor dem Termin fiel die Entscheidung, dieses Konzert zu besuchen. Die Umstände waren günstig. Denn – bezogen auf meinem Heimatort – war es zwar das weiteste BAP-Konzert, dass ich je besucht habe. Da ich aber gerade in der Nähe war, wäre es schade gewesen, dieses Konzert nicht mit zu erleben. Appenzell war mein höchstgelegenstes Konzert bisher (ca 950m ü. M.), es war das erste Konzert im Rahmen eines Festivals – also mit Vorband. Und es war mein erstes BAP-Konzert im Ausland, nämlich in der Schweiz, im wunderschönen Appenzell. Das Appenzeller Postplatz Open Air feierte 2008 sein 15jähriges Jubiläum. Da ließen es sich die Jungs aus Köln nicht nehmen, dort vor etwa 1000 Leuten zu spielen. Wolfgang kam direkt aus dem Urlaub und sah schon etwas verwegen aus mit seinem Bart und dem Hut, der die langen Haare verdeckte. Die Setliste war erst mal wohlvertraut. Von insgesamt 20 Songs waren (nur) 6 neue dabei. Alles andere ging nach dem Motto: Kein Risiko. Das war aber ok, wenn man länger nicht live gespielt hat und dann ein Open Air im Ausland bestreitet. Die neuen Pandora-Songs wurden auch freilufttauglich ausgewählt, das heißt, die unplugged-Kiste blieb weitestgehend zu. Ich fand es schade, aber Wolfgang weiß, was er tut. Und so kam das Programm auch entsprechend gut an. Der Regen setzte genau für die 140 min Konzert aus – der Wettergott ist eben doch ein Kölner. Meine Höhepunkte an diesem Abend waren „Diego Paz“, „Duude Bloome“, „Songs sin Dräume“ und „Für immer Jung“. Die anderen Songs waren deshalb aber nicht schlechter. Der Sound war in der ersten Reihe nicht optimal, aber auch diese Erfahrung habe ich dort zum ersten Mal gemacht. Dafür habe ich fast jede Geste und alle Mimik innerhalb der Band hautnah erlebt. Und das ist es, was ich an Konzerten so mag – die Nähe zu den Akteuren. Die zeigte sich danach dann auch, als uns 3 der 6 Akteure – denn Anne de Wolf muss an dieser Stelle unbedingt auch erwähnt werden! – nach dem Konzert über den Weg liefen und wir uns kurz und ungezwungen über das Konzert unterhielten.

Mein Fazit: Mehr als 500km von daheim habe ich mich zu Hause gefühlt – in der Schweiz, in Appenzell, mit Freunden und der Band, die ich nach wie vor zu den besten Livebands zähle, die ich je gehört habe. Danke an BAP und an all die Unheilbaren, die ich hier nicht namentlich erwähnen muss. Es war ein tolles Erlebnis mit Euch. Bess demnähx!

 

Fotos von Doro & Magda

Fotos und ein Stimmungs-Bericht von Marc Wälty

Am 26. Juli 2008 beehrte unser liebste aller deutschen Rockbands (...gibt es eigentlich auch noch andere.....) das Postplatz-Openair im idyllischen Appenzell in der Schweiz. Pünktlich um 20.00 Uhr betraten BAP die Bühne und die Stimmung stieg entsprechend schnell. Ein toller Mix aus allten Gassenhauern und neuen Songs aus den aktuellen Pandora- Alben liessen einem für etwas mehr als 2 Stunden den Alltag vergessen. Wolfgang Niedecken und seine Mannen verstanden es, das Publikum bestens zu unterhalten. Ich verzichte hier auf ein chronologisches Aufzählen der gespielten Songs (.....ich bin ehrlich ich wüsste sie auch nicht mehr alle....) und beschränke mich auf die Stimmung - und die war wirklich gut. Die Songs wurden von Wolfgang Niedecken kurz aber prägnant angekündigt und es war toll zu sehen, wie viele BAP-Fans es auch in Helvetien gibt. Der Band ist es hoch anzurechnen, dass sie auch solche kleinen, aber feinen Festivals in ihrem Tourplan berücksichtigt. Kurz nach 22.00 Uhr erreichte dann die Stimmung ihren Höhepunkt mit "Verdamp lang her....". Leider machte sich dann auch die Front der zunehmend alkoholisierten Besucher in den vorderen Reihen bemerkbar - im Gegensatz zum besonnen BAP-Fan, welcher "Verdamp lang her..." mit einer gewissen Zurückhaltung geniesst (.....ist ja schliesslich kein Ballermann-Song....). Um 22.15 war dann endgültig schluss und BAP haben wieder mal bewiesen, dass sie ihren Status als Top-Live-Act immer noch verdienen! Die Schweiz freut sich bereits jetzt auf's Konzert im Volkshaus in Zürich.

Fotos und ein  Bericht von Thommy Kunz

Appenzell. Ein malerisches Städtchen im Hinterland von St. Gallen. Bunte- malerische Häuser und enge Gassen ohne Verkehr. Souverniershops und Käseläden. Viele Touristen laufen auf und ab. Postkartenwetter in Appenzell ! Doch mitten im Städtchen geschieht Eigenartiges. Plötzlich verstellen Absperrgitter mit Sichtschutz den Weg. Der halbe Ortskern ist von der Aussenwelt abgeschnitten. Ordner stehen locker bei der Absperrung und unterhalten sich untereinander. Lockere Stimmung beim Eingang zum Areal des 15. Appenzeller Postplatz Openair ! Hier sind wir richtig ! Was sofort auffällt, alle sind sehr freundlich ! Personal, Besucher, und Ordner freuen sich auf einen aufregenden, friedlichen Konzertabend ! Vom Eingang aus geht es noch etwas weiter die Gasse entlang. Links steht unter Bäumen eine kleine Bühne. Davor unter einem Zeltdach Festbänke für die Zuschauer. Und gleich daneben eine mobile Bar mit riesen Sonnenschirmen. Man hat sich etwas einfallen lassen in Appenzell ! Noch etwas weiter die Gasse entlang - rechts des Weges stehen einige Verpflegungsstände – öffnet sich die Gasse und man steht auf dem Postplatz. Die „grosse Bühne“ am Kopf des Platzes wurde wunderbar zwischen die alten Häuser platziert. „Gross“ ist dabei ein relativer Begriff. Ich höre, dass etwa 1000 Besucher auf diesem Platz sein werden. Zur Zeit ist es grad ruhig auf dem Platz. An den vielen Theken rund um den Platz stehen Menschen – Alt – jung – ganz jung ! Kinder rennen vor der Bühne um die Wette. Techniker legen am Equipment der Dreimannband „Rough“ Hand an. Interessierte Festivalbesucher beobachten, was da auf die Bühne geschleppt wird. Etwas später, um 16:00 legen die Drei los. Ein Schlagzeuger, ein Bassist und ein Gitarrist legen sich mächtig ins Zeug. Bluesrock der kernigen Sorte schmettern uns die Drei um die Ohren. Eigentlich fein gespielt. Leider kommt das ganze showmässig etwas statisch daher. Der Bassist bewegt sich kaum von der Stelle und der Gitarrist kämpft mit lockeren Sprüchen vergeblich um das Publikum. Die Menschen kleben an den Biertheken, obwohl der Sound ordentlich ist. Vielleicht liegt es daran, dass nach jedem Song aufs Neue darauf hin gewiesen wird, dass das nächste Stück von der neuen CD ist und diese Heute gekauft werden kann ! Nach einer guten Stunde ist Schluss. Von der kleinen Bühne her klingen Bluesstandards auf den Postplatz. Und die Techniker schieben Boxen, Amps und Schlagzeugteile von der Bühne und andere Boxen, Amps, Schlagzeugteile und Keyboards wieder hinauf. Die grosse Bühne wird für „The Seer“ klar gemacht. Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Aber die Bassanlage sieht viel versprechend aus ! Daneben steht eine Harve (!) Vor der Bühne versammeln sich jetzt Menschen mit the seer Fanshirts „Whow, sogar ein eigenes Büdchen haben die !“ durchfährt es mich ! Dann stehen fünf Männer auf der Bühne. Ich bin bereit mich überraschen zu lassen. Und das ist gut so ! Denn jetzt fängt „the Seer“ an, äusserst feine- Irish folkrock angehauchte Musik zu spielen. Ein dominanter exakt gespielter Bass erfreut mein Herz ! Ein Gitarrist/Sänger, Herr mit Geige, Mandoline und Bouzouki und der Bassman besetzen den Bühnenrand. Dahinter der Keyboarder und der Schlagzeuger. Nun erfährt der Konzertbesucher das genaue Gegenteil von dem vorherigen Set. Die Band sprüht vor Spielfreude ! Es vergeht eine gute Stunde voller musikalischen Überraschungen ! Nichts an diesem Auftritt ist Statisch. Die Band ist ständig in Bewegung, spielt mit ihrem Publikum. Trotz einsetzendem Regen bleiben die Fans vor der Bühne und tanzen und singen mit. Gute Laune auf dem Postplatz. „the Seer“ diesen Namen muss ich mir merken. Für mich persönlich die musikalische Entdeckung des Jahres !

Es folgt eine weitere Umbaupause. Von der kleinen Bühne her dringen die Klänge von „tears for biers“ zu uns herüber. Eine Band, die im klassischen 50iger Jahre Outfit Bluesstandarts spielt. Ich hätte mir dieses Schauspiel gerne etwas länger gegönnt. Wir wollen aber unsere Plätze in den ersten Reihen vor der Bühne nicht mehr unbedingt preis geben. Darum harren wir aus, bis pünkltlich um 20:00 Uhr BAP angesagt werden. Der Platz ist nun gerammelt voll. Viele Festivalbesucher sind „Grenzgänger“ es „Schwäbelt“ hier und dort. Wolfgang erklimmt mit Strohhut und gepflegtem Dreitagebart die Bühne ! „Der Mann sieht ausgeruht aus“ denk ich mir ! Er soll ja auch direkt aus seinem Urlaub angereist sein. Helmut hat seine Engl Anlage gegen Marshall Equipment getauscht, wechselt aber immer noch für jedes Stück seine Gitarre. Der Auftakt mit „nix wie bessher“ und „schöne Jrooss“ ist bestens bewährt und die Stimmung ist mit dem ersten Ton – gewohnt fröhlich ! Die Setliste scheint mir etwas vorsichtig – konservativ zu sein. Kein Risiko war wahrscheinlich die Devise ! Immerhin- oder trotzdem haben es sieben „neue“ Songs ins Programm geschafft. Und das bei einem Set von 20 Stücken. Das ist fast ein Drittel ! Passend zum Strohhut führt Wolfgang mit viel Charme durchs Programm. Bei „Hurricane/ Stell dir vür“ betritt Anne de Wolf zum ersten mal die Bühne und wird vom Publikum mit warmem Applaus empfangen. Anne begleitet die Band bei insgesamt sieben Stücken. Besonders gefällt mir persönlich „Songs sinn Dräume“ wo sie zusammen mit Wolfgang singt ! Anne ist auch auf dem Postplatz eine Bereicherung ! Das Set rockt durchs Band weg. Einzige Ausnahmen sind „Zaubere“ welches von Helmut mit akustischer Gitarre beinahe „Majorstyle“ eröffnet wird und „Songs sinn Dräume“. Ulli ist bei „rövver noh Tanger“ mit seinem Real Madrid Schal am Start und ich darf bei „Aff un zo“ meine beiden Schals (der Fanschal und einer des FC Zürich) konkurrenzlos auf die Bühne werfen ! Nach „nemm mich met (Kapo im 2. Bund) verabschiedet sich die Band zum ersten mal. Die Erste Zugabe „Verdamp lang her“ vermag auch bei den Ordnern im Graben das Eis zu brechen. Einer von ihnen singt lauthals mit und vergisst sein- ohnehin überflüssiger Job ! Schön, wenn einer Freude bei seiner Arbeit hat ! Danach folgt als zweite und letzte Zugabe „für immer jung“ noch einmal mit Anne de Wolf. Nach 20 Songs ist Schluss, weil noch eine weitere Band auf dem Programm steht !

BAP war sicher der Höhepunkt am Postplatz Openair in Appenzell. Es hat noch nicht ganz alles funktioniert. Wolfgang und Helmut haben die Sache aber gekonnt überspielt. Überhaupt reiste nur eine kleine Crew mit in die Schweiz. Bis Luxenbourg wird aber alles klappen ! Leider blieb auch bei diesem Gastspiel in der Schweiz das Büdchen Zuhause. Verständlich, die Zollformalitäten sollen umfangreich sein ! Die Tour kann kommen ! Unsere Band ist bereit !!!


Die Setliste
1. Nix wie bessher
2. schöne Jrooss
3. Pandora
4. Hurricane / stell Dir vüür (C- Harp und Anne)
5. Rita (mit Anne)
6. Duude Bloome (mit Anne)
7. Zaubere (mit Anne)
8. Morje fröh (Kapo 1 Bund – F- Harp und Anne)
9. Frau ich freu mich
10. Unger Krahnebäume
11. rovver noh Tanger
12. Diego Paz
13. Kristallnaach
14. Aff un zo (Kapo 2. Bund)
15. Et ess wie't ess
16. Alexandra
17. Nemm mich met (Kapo 2. Bund)

18. Verdamp lang her (1. Zugabe)
19. Songs sinn Dräume (2. Zugabe Kapo 3. Bund / mit Anne)
20. Für immer jung (3. Zugabe / mit Anne)