-Fan-Tourtagebuch
Aurich,
28.
März 2009
Stadthalle
Fotos und ein Bericht von iSi
Ich hatte mir das Konzert in Aurich ausgesucht,
weil es meine und die Heimat von Helmut K., dem begabten Nachwuchsgitarristen,
der seit geraumer Zeit bei BAP unter Vertrag sein Können beweist, ist und weil
das Konzert an dem Wochenende statt fand, an dem wir unseren Wohnwagen wieder
auf den Campingplatz in Schillig-Horumersiel stellen wollten. Von Schillig aus
wäre es nur ein Katzensprung nach Aurich und zurück gewesen. Camping fällt aus
und meine Begleitung hatte mich auch versetzt. Nun hatte ich ne 2. Karte über.
Glücklicherweise kenne ich seit einiger Zeit Leute, die mich gerne zu einem
BAP-Konzert begleiten würden. ,-) Ich wollte die nette Person, der ich meine 2.
Aurich-Karte anbot, sowieso schon längst einmal in ihrem neuen Domizil besuchen.
Also machte ich mich am Freitag nach der Arbeit bei strömendem Regen vom
Weserbergland aus auf den Weg ins Münsterland. Samstag führen wir gegen Mittag
gemeinsam, wieder bei strömendem Regen, 200 km gen Norden zur Stadthalle nach
Aurich. Unterwegs sahen wir auf der Strecke mitten auf einem Feld am Rand der
Autobahn eine umgekippte schwarz-rot-goldene Plexi-Kuh. Wir überlegten noch, ob
wir das als schlechtes Omen für das am Abend stattfindende Fußballspiel
(Deutschland : Lichtenstein) werten sollten? Die Befürchtungen waren jedoch
völlig umsonst. Sogar Poldi schoss ein Tor, das 4 : 0 in der 50. Minute (so
berichtet während des Konzerts).
Und wieder einmal wollte die Security beim Einlass unsere „schönen“
Eintrittskarten mitten entzwei reißen. Wozu haben die Karten eigentlich einen
Kontrollabriss??? Mit lautstarkem Protest konnten wir glücklicherweise das
Schlimmste verhindern. Wann lernen die das bloß endlich!?!? Die Stadthalle war
ein wunderschöner Saal im Stil der 60er mit Parkettboden, der sonst sicherlich
für Abschlussbälle und offizielle Banketts benutzt wird. Im Foyer gab es zwei
wunderschöne Bars die auch leckeres Jever Pils vom Fass ausschenkten. Mmmmmh,
lägga!!! Da wir (mal wieder) in der 1. Reihe standen, kann ich leider nicht
sagen, ob der Saal ausverkauft war. Man hörte vorab Stimmen, die davon
berichteten, dass die Halle ca. 1300 Leute fassen kann. Ich mag solche kleineren
Hallen lieber, als die großen. Man traf wieder viele altbekannte Gesichter und
es gab ein großes Hallo.
Pünktlich um 20:00 Uhr begann das Konzert, Wolfgang zunächst mit wallendem
offenen Haar, später mit dunkelblauer Ballonmütze. Sofort war eine super
Stimmung im Saal und die Leute gingen von Anfang an voll mit. Sicher lag das
auch daran, dass Helmut hier sein Heimspiel hatte. .-D Anne war auch wieder
dabei, wie sie nun die ganze Tour begleitet, da ja aus bekannten Gründen die
Rosenstolz-Tournee ausfällt. Sie ist eine echte Bereicherung und ich hoffe, sie
wird der Band noch lange treu bleiben. Leider mussten wir uns zwischenzeitlich
mit einem betrunkenen Pärchen herumärgern, dass jedoch dann von den aufmerksamen
Sicherheitsleuten zur Ordnung gerufen wurde. Von da ab konnten wir das Konzert
alle wieder ungestört genießen. Für mich war es eines meiner intensivsten
Konzerte. Zu viele Stücken fand ich Situationen aus meinem persönlichen Leben.
Bei einem Lied kamen mir sogar die Tränen. Manche Dinge sind eben so, wie sie
sind. Am schönsten war der Schluss mit „Hundertmohl“, einem Stück, dass ja nun
wirklich nicht zu denen gehört, die auf jeder Tour gespielt werden, aber hier,
nach Ostfriesland, passte es hin, denn Wolfgang hatte es seinerzeit auf
Spiekeroog geschrieben. Er kündigte den Titel als Ersatz für „Für immer jung“
an. Aber dann spielten sie „Für immer jung“ aber doch noch zusätzlich. Nach mehr
als 3½ Stunden verließ die Band die Bühne dann endgültig in ihren wohlverdienten
Feierabend. Meine Freundin ergatterte für mich noch die Setlist, an der sogar
noch die halbe Bühne klebt. Ein schönes Andenken an ein wunderbares Konzert!
Ich traf vor dem Konzert ein Paar, das sich darüber unterhielt, wie lang das
Konzert wohl dauern würde. Die Zwei spekulierten über 2 – 2½ Stunden. Ich
bemerkte, dass für BAP 3½ Stunden keine Seltenheit ist. Darauf meinten die
Beiden: „Ah, dann wird es wohl eine Pause geben.“ „Nein, keine Pause“, klärte
ich sie auf. Sie werden nicht schlecht gestaunt haben.
In strömendem Regen machten wir uns dann nach Mitternacht auf den Rückweg. Da
wir seit dem Frühstück nix gegessen hatten, plagte uns der Hunger und wir
machten an der einzigen Raststätte auf der Strecke einen Zwischenstopp um eine
Kleinigkeit zu essen. Leider war die Auswahl um diese Zeit nicht all zu groß und
wir nahmen mit Kaffee und Pommes vorlieb: 2x Pommes rot/weiß + 2x Kaffee =
10.-€. Boah!!! Die Hälfte des Preises konnten wir jedoch mit gesammelten
Sanifair-Gutscheinen bezahlen. :-D Gegen 2:30 Uhr waren wir endlich daheim und,
dank der Zeitumstellung, gegen 4:00 Uhr im Bett.
Nun bin ich wieder bei mir zuhause und muss feststellen und resümieren: Der
Besuch eines BAP-Events ist immer wieder ein wahres Abenteuer voller
Überraschungen.