-Fan-Tourtagebuch
Bamberg,
16. Dezember 2006
JAKO-Arena
Fotos von Uwe Schmitz
Ein Bericht von "Kristallnaach"
BAP-Konzerte kann man nicht beschreiben, die muß man einfach erleben! Aber ich versuche es trotzdem mal. ;o)
Eigentlich
hatte ich meine Tourplanung schon fast abgeschlossen, im Hinterkopf aber
trotzdem noch einen Kurztrip nach Bamberg. Genaue Planung war nicht möglich
aber zur Not gibt es ja Abendkassen. Die musste ich dann garnicht mehr in
Anspruch nehmen, weil 2 Tage vorher eine Nachricht auf den Handy blinkte:
"Brauchst Du Karte - guckst Du Chrischi" Also nix wie ran an den
PC, die "Frankenpost" verloste jeweils 2 Stück an die ersten 5
Anrufer. Die Glücksfee hat es mit mir sehr gut gemeint und wenn ich schon mit
Freikarten "genötigt" werde, kann ich mich auch nicht mehr wehren. Ähm,
wollte ich das überhaupt? ;o)
Nix wie rein in den Fünfgänger, rauf auf die freie Autobahn, schnell noch die
Hotelschlüssel holen und ab zur Signierstunde. So jedenfalls der Plan. Und wie
das immer ist, es kommt anders als man denkt. In der Buchhandlung keine Spur
mehr von Wolfgang, es wurde schon wieder "aufgeräumt". Schlimm
traurig bin ich jetzt nicht, ich hatte davon ja schon mehrere in
diesem Jahr und war ja wenigstens mal dort......... Es blieb jetzt noch ein
wenig Zeit, um über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, oder besser, sich
schieben zu lassen. Um dieser Anstrengung zu entgehen
wurde die nächste Kneipe angesteuert und erstmal was gegessen.
So gestärkt ging es dann mit dem Bus in die Jako-Arena. Dort angekommen
sichtete ich schon von weitem einige bekannte "Unheilbare".
Trotzdem reiht man sich ja brav in die Schlange ein um draußen
noch ein wenig länger zu frieren weil, drinnen
wird es eh schnell heiß. Der Einlass begann dann auf die Minute genau und
schon war auch die erste Reihe gefüllt. Jetzt konnte ich erstmal freudig einige
Fans begrüßen und dann hieß es, noch fast eine
Stunde auszuharren, was aber mit den Beatles im Hintergrund um so leichter fiel.
Meinem Platz in Reihe 2 habe ich gleich wieder aufgegeben, zu dicht war mir das
Gedränge, ich wollte doch genießen ;o)
Und dann ging es endlich los mit dem musikalischen Rückblick über "Dreimohl
zehn Johre" Das war der Opener und ich stellte fest, daß nicht nur
"alle Songs auf links gedreht", sondern auch die Setliste seit meinem
letzten Besuch neu gestaltet wurde. Während bei "Alexandra" und
"Ahl Männer" die "Betriebstemperatur" noch nicht vollständig
erreicht war, verspricht uns Wolfgang dann "Diss Naach ess alles drinn".
Und viele wissen schon, wie recht er damit haben soll. Die Stimmung ist ab jetzt
gigantisch, endlich ist er wieder da, endlich wieder Live, ich kann nicht mal
beschreiben, was mich so fasziniert. Dann flog auch schon der erste Schal auf
die Bühne und Wolfgang stellte fest, er ("unser Uli") kennt die
Setliste *ggg* Es ging also "Rövver noh Tanger" aber der von
W.N. eingeforderte "Barcelona-Schal" lag wohl noch irgendwo zu Hause.
Weiter ging es mit dem rockigen "Unger Krahnebäume",
"Helfe...", "Hurricane/Stell dir vüür" und "Rita, mit
zwei" und dann (O-Ton Wolfgang: endlich-ein-extra-für-leidende-Männer-Song-)
"Ahnunfürsich". Ich fand, die Zusammenstellung Klasse, der Sound war
anfangs nicht so perfekt ausgesteuert, lag aber viell. auch daran, daß ich
ziemlich genau vor Helmut stand und er sein "neues Spielzeug" immer
wieder ausgiebig testen musste. (...feines Teil hast Du da ;o)
Bap entführten also den Genießer über 3
Stunden in ein Reich aus tiefsten Gedankengängen und höchstem Musikgenuss. Die
ganze Atmosphäre war gigantisch und die Jungs wirklich mit vollem Herzblut
dabei. Zwischen den rockigen Nummern immer wieder auch Balladen, Herzschmerz und
Melancholie pur, aber kein Kitsch, sondern wahre Emotionen. Die ergriffen auch
mich dann spätestens beim "Liebeslieder-im-Sitzen-Block", bei dem Wolfgang
den XN-Part unserem Helmut überließ. Und der sang "Dir allein" mit
einer sehnsüchtigen Stimme, sooooo wundervoll, daß ich gar nicht genug davon
bekommen konnte. Helmut ist schon als klasse Gitarrist für mich einfach bei allen
Stücken unentbehrlich. Aber das hat mich fast umgehauen. Er hat es voll drauf, in
tausend verschiedenen Herzen ein und dieselbe Empfindung zu wecken. Jeder
einzelne seiner wunderbaren Fans war selbstversunken angerührt von so viel
Sangeskunst. Mir jedenfalls liefen arge Schauer über den Rücken und es hat
mich auch den ganzen Abend nicht mehr wirklich losgelassen. Ich hatte die
Tränchen schon in den Augen und glaube, in dem Moment dachte ich, wenn ich
jetzt sterben würde hätte ich nichts versäumt. Das war natürlich reiner
Unsinn. Weiter ging es mit dem wunderschönen "Chippendale Desch" und
auch "Zaubere" durfte nicht fehlen. So Jungs, nun aber lange genug
gesessen, wir stehen ja schließlich auch alle, aber
nicht auf der "bekannten Bremse". Inzwischen hab' ich mich doch recht
gut mit der neuen "Frau..." angefreundet und bei "Nemm mich met"
zeigen Bap wieder, mit welch beeindruckender Unbeschwertheit sie den
Rock`n`Roll ins nächste Jahrtausend retten wollen und sie stimmen mich hoffnungsvoll,
dass es ihnen auch gelingen wird. Es war aber nicht immer nur Party
angesagt, nein, es wurde auch, und wen wundert es, mein absoluter
Lieblings-kalt-den-Rücken-runterlauf-Hit "Kristallnaach" gespielt. Es
folgte noch "Widderlich" und dann haben sich alle erstmal eine Pause
verdient.
Wir können uns allerdings nur kurz dem Wunsch nach einem klimatisierten
Sauerstoffzelt hingeben, da geht es auch schon weiter. Die Band gönnen
sich und ihren Fans nur eine kurze Atempause um dann gleich mit
"Wahnsinn" und "Waschsalon" nochmal so richtig
einzuheizen. Das anschließende "Heroes", zu
dem man eigentlich keine Worte mehr verlieren muss, besticht wieder einmal mehr
durch Helmuts "Einlagen". Aber auch
Wolfgang, Micha und Werner waren prima drauf. Zu Jürgen muss ich auch nix
mehr sagen, die Ohren nah dran am Tinnitus denn unser Zölli trommelt sich
langsam aber sicher in einen Rausch. Die Jungs waren also in bester Spiel-Laune
und trotz langer Tournee sind sie immernoch fit, anders lässt sich ein solches
grandioses Konzert nicht erklären. Es folgte noch eine weitere Zugabe und ich
konnte endlich erstmal an die Bar, einige wissen ja sicher, dass ich VLH nur
unplugged mag ;o) Die "Nähxte Stadt" werde ich leider nicht
erleben also "Maat et joot" aber erst, wenn auch wirklich der letzte
das "Kölsch-Abi" in der Tasche hat, denn
"Hungrige Herzen" müssen auch gestillt werden........
Es war wiedermal so, als würde ich innerhalb von eins-zwei Stunden (das Zeitgefühl
ging weitestgehend verloren ;o) mein gesamtes Gefühlsspektrum durchleben und
das Wissen um die eigene Gefühlswelt hält bestimmt noch Tage an und wunderbare
Erinnerungsfetzen tauchen auch nach Jahren wieder auf, alles in allem
ein unheimlich glücklicher Zustand, bei dem ich weiß, daß es mehr gibt
als nur diese Welt. Göttlich ist die Musik, das Leben und diese Combo mit 3
Buchstaben !!!
Fotos von Michael Marker