-Fan-Tourtagebuch
Bitterfeld, 8. Juli 2000
Fotos von Kerstin Westerwelle
Fotos von Evi
Ein Bericht von Lali
Vielleicht nicht der direkteste Weg von Kassel über Magdeburg, wo Evi
noch zugestiegen ist, Richtung Bitterfeld, aber alle Wege führen schließlich und endlich
irgendwann nach Bitterfeld, da kann selbst die Endlosumleitung in Wolfen nichts dran
ändern, auch wenn wir den Ort jetzt wohl besser kennen als die Orte aus denen wir
herkommen *grins*. Einlaßzeiten und Anfangszeiten waren alle etwas chaotisch und wurden
scheinbar ständig verändert, auf jeden Fall war dann doch noch kein Einlaß als wir
ankamen, ja man wollte uns noch nicht mal auf die riesige noch fast leere Parkfläche
lassen, weiß der Geier wo wir mit unserem Auto hin sollten, doch schließlich konnten wir
die Ordner davon überzeugen, dass wir keinen weiteren Kilometer mehr als unbedingt
notwendig fahren würden und durften auf das Gelände.
Wir hatten einen schönen, kühlen Herbsttag mitten im Sommer erwischt *zwinker*, doch zum
Glück hat es nur einmal richtig heftig geschüttet und blieb ansonsten trocken. Vor der
Bühne hatten die Veranstalter Biergartenbänke aufgestellt, weshalb wir über ein Tonfilm
Open Air Programm "rumfrutzelten". Letztendlich war es sehr angenehm so und die
"ewije Affhängerei" dadurch nicht ganz so anstrengend. Außerdem ließ es sich
schöner klönen, stimmts Andrea, Evi, Kerstin, Petra und Susanne?! Einen lieben Gruß an
dieser Stelle.
Eigentlich sollte es dann um 19 Uhr mit Marla Glenn losgehen, doch sie fing erst um kurz
vor halb acht an und wir hatten schon befürchtet, dass bei BAP wieder gnadenlos gekürzt
werden würde (à la Meschede), damit das Feuerwerk auch ja nicht zu spät abgefeuert
werden würde ... doch abwarten. Marla Glenn war wohl ziemlich neben der Spur hat aber
meines Erachtens dennoch das Konzert gut über die Bühne gebracht und ihre Stimme ist
echt stark. Anschließend kam Meret Becker mit Musikern, die sich extra für das Festival
zusammengetan hatten. Ihr Programm war ganz auf dieses abgestimmt und es war spannend ihr
zuzuhören. Bemerkenswert war neben ihrem musikalischen Beiträgen und den Ausschnitten
aus dem Leben von Weill und seiner Frau, dass sie in einem weißen, hauchdünnen,
rückenfreien Kleid "ihrem absoluten Lieblingskleid" (O-Ton Becker) aufgetreten
war, während alle anderen (sowohl auf der Bühne als auch vor der Bühne) mindestens
zwei Pullover trugen und sie eine der wenigen Ausnahmen zu seien schien die nicht fror. Im
Anschluß sang noch Helen Schneider, ausschließlich mit Klavierbegleitung, einige für
den Rahmen des Festivals ausgewählte Stücke.
Ja und dann war es auch schon "flucks" viertel nach zehn und BAP hatte noch
nicht einen Ton von sich gegeben, doch nach einem rasend schnellen Umbau, einem ultra
kurzen Soundcheck, ging es dann um halb elf endlich los und in Anlehnung an die
Biergartenbänke *zwinker* zur Abwechslung mal wieder in "Tonfilmmanie", wenn
auch nicht im Sitzen, so doch aber mit "vum donnernden Lääve", dicht gefolgt
von "ne schöne Jrooss". Der "Jupp" wollte dann auch noch seinen Teil
beisteuern und dann kam "The Ballad of the soldiers Wife" vorgetragen von Sheryl
und Micha, während der Rest der Gruppe sich irgendwo auf der Bühne ein Sitzplätzchen
organisierte, denn laut W.N. war es wohl doch nicht so einfach eben auf die Schnelle ein
Weill-Stück mit der ganzen Gruppe hinzubekommen. Irgendwann später verwies er dann auch
noch auf die Gruppe "Zebra" in der der Jens mal gespielt hatte, die wohl
"vielleicht passender gewesen wären", da sie schon eine ganze CD mit Weill- und
Brecht-Stücken herausgebracht hatten. Nichts desto trotz war das Stück toll, Sheryl hat
einfach eine super Stimme und dann schlicht mit "Klavierbegleitung"
genial.
Mit "Kristallnaach" ging es dann wieder mit der ganzen "Firma" weiter
und zwar direkt zum thematisch anschließenden "Arsch huh". Und dann endlich mal
wieder live "god on our side", in der Bandversion, bei der sich auch diesmal
zunächst Helmut und Wolfgang mit dem Singen abwechselten und die letzte Strophe
schließlich den krönenden Abschluß fand durch den Gesang der "Queen of the
world". Alles in allem ist es einfach ein tolles Stück und hörte sich auch in
dieser Version super an. Von "Amerika" ging es dann fließend über zu
"Verdamp lang her", wobei mir der Übergang total gut gefällt. Bei "nix
wie bessher" war diesmal die "ganze Band hin", denn "Sheryl"
stund op jeder Wand, wie Wolfgang diesmal grinsend sang, während auch der Rest der Gruppe
nur noch grinsend das Stück zu Ende spielen konnte. Weiter ging es mit dem
"Waschsalon" in dem ja auch ständig "vill passiert" mit der Technik,
so dass man dort manchmal einfach nur noch "Mayday" denkt und ich mich ab und zu
frage "Stell dir vüür" du hättest ne eigene Waschmaschine daheim ...
*zwinker* ... jo, wat däätste dann? ... ich gebe zu ich bin auch gerade am Waschen und
deshalb hier vielleicht etwas abgedriftet ... *grins* ... ich hoffe nicht unverzeihlich
...
Zum Abschluß spielten sie noch "knocking on heavens door", einer meiner was
weiß ich nicht wie vielen momentan Favoriten und ich kann hier nur schreiben, ein tolles
Konzert, von wegen nur eine dreiviertel Stunde oder gekürzt wegen des Feuerwerks, war
alles kein Thema hier in Pouch bei Bitterfeld. Die Leute sind super mitgegangen ...
"oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen" ... und es hat
einfach jede Menge Spaß gemacht.
Aus dem Rahmen viel dann die unmittelbar nach dem Konzert einsetzende Lasershow, während
der die Musik lauter als beim Konzert aufgedreht worden ist, doch zum Glück war diese
schnell vorbei. Dann gab es noch das eigentlich ja für elf Uhr angesetzte Feuerwerk
"aah, ooh, aah" und damit war dann zumindest für uns das Kurt-Weill-Festival
vorbei und wir sind wieder Richtung Magdeburg abgedüst, na ja noch nicht ganz, noch ein
kurzer "Schnack" mit dem einen oder anderen der Band. Werner beäugte dabei
"neidisch" Evis Jacke (BAP-Regenjacke Partytour 2000) und meinte diese hätte er
noch nicht und wo es die denn geben würde, denn er bräuchte die auch unbedingt, wir
verwiesen ihn "bierernst und seriös" an den Verkaufsstand von BAP und er
bedankte sich "artig" für diesen absoluten "Insidertip" *zwinker*.
Schließlich noch das eine oder andere "schäne Fotto" und dann war es aber auch
wirklich vorbei, ein alles in allen wirklich gelungener Tag. Am nächsten Tag wieder
eingereiht zwischen die Loveparade Heimkehrenden und ab nach Haus.