-Fan-Tourtagebuch
Bonn, 29. Mai 2010
Museumsplatz
Fotos von Detlef Krentscher
Fotos von Olli
Ein Bericht von Michael Wachter
Mit viel Vorfreude bin ich mit meinem Sohn zu diesem Abschlußkonzert gefahren.
Es war für mich das sechste dieser Tour (zuzügl. einmal Niedecken &Co.) und auch
für mein Sohn schon das dritte. Wir, ich im besonderen, haben uns auf ein
schönes "Männerwochenende" in Bonn gefreut, mit Höhepunkt des Konzertes.
Wir sind schon mal mittags um die Bühne herumgeschlichen, um auskundschaften, wo
es den heute Abend "passieren" soll. Anschließend sind wir zum relaxen ins
Hotel, bevor wir uns um 17 Uhr in die lange Schlange eingereiht haben. Unsere
Plätze waren noch sehr gut, so dritte Reihe direkt vorm Werner. Punkt 19 Uhr
ging es los. Ein ungewohnter BAP Klang gelangte an unsere Ohren. Wir hatten eine
Mischung aus den Boxen der Bühne und der "richtigen" Beschallung. Helmuts
Gitarrenspiel war nicht zu hören. Trotzdem gute Stimmung, da alle eine Gute
Laune hatten uns sich sicher wie wir schon lange auf das Konzert gefreut hatten.
Der Klang wurde mit der Zeit eher dürftiger als besser, so dass das Publikum
unruhig wurde. Wie schon im Vorbericht geschrieben, hat es eine Stunde gedauert,
bis es anhörlich war. Zu meinem Nachbar sagte ich: So lass uns doch jetzt
nochmal neu anfangen...
Die Klangqualität war bis zum Schluß nicht die Gewohnte. Es war dann zu laut und
unausgewogen, um die Feinheiten der guten Musik zu genießen. Es hat natürlich
gereicht, um mit Freude und Spaß die Musik unserer Lieblingsgruppe zu hören.
Insofern haben wir beide folgendes Resümee
gezogen: Von der Stimmung das Beste was wir auf der Tour erlebt haben!
Klanglich leider das schlechteste überhaupt.
Wenn die Auflagen an die Location so hoch sind, ist die Frage, ob man die nicht
meiden sollte. Die Museumsmeile als Open Air ort ist sehr schön, da man selbst
bei Regen nicht im selbigen steht. Aber diese Lärmbeschränkungen sind sehr
heftig, so dass man fragen kann, gibt es Alternativen?
Wir freuen uns auf 2011 mit neuer CD und wieder eine ausgedehnte Tour.
Dann können so Wiederholungstätern wie wir, ihrem Hobbys ausführlich nachgehen
und die tolle Musik genießen. Bitte dann auch wieder mit dem normalen Tonmixer!
Super wäre es dann, wenn Rhani Krija auch ab und mal dabei wäre, das Anne wieder
dabei ist, davon gehen wir wieder aus...
Ein Bericht von Stefan Klatt
So, einen Tag nach Bonn habe ich alles etwas sacken lasen und versuche nun,
meine Eindrücke vom Tourabschluss der RADIO PANDORA Tour in ein paar Zeilen zu
fassen. Die Band betrat wie immer pünktlich und gutgelaunt die Bühne und legte
ohne Umschweife los. Die Setliste des Abends bot viel altbekanntes aber auch ein
paar neu, alte Stücke, die den Weg zurück auf die Bühne geschafft haben. Es war
also ein gutes Programm, man hätte prima feiern können. Ich stand mit vielen
Bekannten Leuten aus dem Forum etwa in der vierten Reihe, viel zu nah, um
(Scherz) auf den beiden Videowänden was zu sehen. Die direkte Sicht auf die
Bühne war super, nur kam das, was ich sah, nicht bei meinen Ohren an. Der Sound
war der Knackpunkt der ersten Konzerthälfte. Wir hatten da vorn das zweifelhafte
Vergnügen, wenigsten den Monitorsound abzubekommen, der aber, weil für diese
Zwecke gar nicht gedacht, viel zu leise und unausgewogen war. Fazit also vorn in
den ersten Reihen: Bass und Schlagzeug gut, der Rest nicht zu hören. Viel
schlimmer muss es weiter hinten gewesen sein. Denn allmählich setzte etwas ein,
was ich bei BAP noch nie erlebt habe, es wurde gepfiffen und gebuht. Wolfgang,
sichtlich um Besserung bemüht, obwohl die Band in Fragen des Publikumsoundes den
Tontechnikern genauso ausgeliefert ist, wie der zahlende Zuschauer, fragte das
Publikum, was denn los sei. So wurde demokratisch abgestimmt, wie der Sound den
verbessert werden könne. Helmut, gestern übrigens nur Gitarrist, weil er seine
erkältete Stimme schonen musste, schickte dankbare Gesten an die Fans, da auch
er mit der Situation alles andere als zufrieden war. Da spielt er sich den Wolf,
und keiner hört was, aber alle pfiffen. Der Einwand mit der
Gesamtlautstärkenbegrenzung war auch nur ein kleines Argument. Ich habe dann
nach dem ersten Drittel, als alles vorn plötzlich lauter und zu laut wurde,
beschlossen, meinen guten Platz aufzugeben und nach hinten zu gehen. Dort wurde
es dann besser, anscheinend haben die Tontechniker den Stecker gefunden, der
nicht angestöpselt war. Auf einmal waren Helmut, Micha und Anne auch zu hören.
Allerdings war die Sicht gleich null, was dem Tournamen RADIO Pandora eine neue
Bedeutung gab.
Ich will jetzt nicht noch weiter meckern, die Band kann das wenigste dazu, und
Wolfgang war händeringend um Verbesserung bemüht - Zitat (an die Tontechniker
gewandt): Eine Chance habt ihr noch!!! Mir unverständlich, was diese Leute da
abgeliefert haben, man sollte meinen, wenn jedes Jahr den ganzen Sommer über
dort Konzerte gespielt werden, hätte man das besser im Griff. Mir ging dadurch
der direkte Sichtkontakt und auch die Freude am Konzert massiv verloren.
Aber auch beim alleinigen Hören des Konzertes weiter hinten an der Würstchenbude
stachen einige musikalische Highlight deutlich hervor: Annes Solo in "Hurricane"!
Das habe ich noch nie so aggressiv und massiv gehört wie gestern. Toll auch die
Beatlesnummer im Set, die lud zum mitschnipsen und mitswingen ein. Dohmohls -
lange nicht gehört, war auch ein besonderer Höhepunkt, genauso wie das "Duell"
zwischen Micha und Helmut in Diego Paz. Selbst Julian Dawson - beim letzten
Konzert auf der Domplatte ein bisschen unglücklich untergegangen, hat hier mit "Like
a rolling stone" einen Glanzpunkt gesetzt.
Alles in allem war es ein denkwürdiges Konzert. Wenn mich jemand fragt, welches
das schlechteste BAP-Konzert war, das ich erlebt habe, dann muss ich Bonn 2010
sagen, aber nur aufgrund des Soundes, nicht weil die Band schlecht war. Jetzt
schauen wir nach vorn und freuen uns auf ein neues Album und das Jubiläumsjahr
2011. Mal sehen, was das für uns bereithält.