-Fan-Tourtagebuch
Bonn, 29. Juni 2013
Kunst!Rasen
Foto von Marco Zoli
Fotos von Detlef
Ein Bericht von Hans-Georg
Jeder Auftritt von BAP in Bonn weckt Erinnerungen
an vorherige BAP Auftritte in Bonn - so warb der Veranstalter für den Kunstrasen
Gig. Auf mich trifft das auf alle Fälle zu, denn schließlich erlebte ich im Mai
82 in meiner damaligen Heimat Bonn bei einem Benefiz Gig für die
"Rheinterrassen" mein erstes BAP Konzert - und dieses ließ mich zum Fan im
Wortsinne werden. Im selben Jahr verschlug es mich dann von Bonn in den Süden
der Republik sodass dieser Kunstrasen Gig mein erstes BAP Konzert in Bonn seit
31 Jahren war!
Das Festivalgelände liegt sehr schön in der Bonnner Rheinaue, die ihre jetzige
Gestalt anlässlich der Bundesgartenschau 1979 bekam. Der Wettergott meinte es
gut: nachdem der Vormittag noch verregnet war, wurde es zunehmend trockener -
fast optimale Bedingungen also, als pünktlich um 19 Uhr die Kölner Domglocken
eingespielt wurden und das Konzert mit "Halv su wild" und "Ne schöne Jrooß"
begann. Leider litt "Halv su wild" - einer meiner Lieblingssongs wie in Mannheim
unter Soundproblemen, glücklicherweise war nach ein paar Liedern der Sound
optimal eingestellt, der einstündige Soundcheck am nachmittag hatte sich somit
bezahlt gemacht.
Das Programm auf der großen Bühne in Bonn entsprach im Wesentlichem dem auf der
wesentlich kleineren Bühne des Mannheimer Capitols vor einem Monat.
Veränderungen waren dennoch zu erkennen: "Noh Gulu" beispielsweise kam noch
intensiver rüber als in Mannheim. Wolfgang Niedecken freute sich auch auf diesem
Konzert Anne de Wolff begrüßen zu dürfen, die inzwischen weit mehr als nur eine
Gastmusikerin ist. Und auch das Publikum freute sich, da Anne definitiv
Abwechslung in das Konzert brachte und den Sound deutlich bereichert. Außerdem
werden auch neue Möglichkeiten eröffnet, wie zum Beispiel direkt nach dem Dylan
Cover "Leopardefellhoot" gleich noch einen Dylan Song (Vill passiert) in kleiner
Besetzung (Wolfgang und Anne) spielen zu können.
Einem Open-Air angemessen überwogen die rockigen Songs, erst zum Ende hin wurde
es romantisch, wie Wolfgang Niedecken verschmitzt bemerkte. Und tatsächlich sah
man bei "Do kanns zaubre" wie vor 30 Jahren schon Wunderkerzen aufleuchten, wenn
auch nicht in so großer Zahl wie damals. Dafür aber, man glaubt es kaum,
Wunderkerzen-Apps auf Smartphones, die in die Höhe gestreckt werden.
Fazit: wie von Wolfgang Niedecken zu Anfang versprochen gab es für jeden etwas:
für diejenigen, die nur wegen "Verdamp lang her" kamen natürlich "Verdamp lang
her", zum Abrocken Songs wie "Unner Krahnebäume" oder "Alexandra", zum Mitsingen
Reggae ("Wellenreiter" und "Aff un zo") und für die Romantiker das bereits
erwähnte "Do kanns zaubre".
Und zum Abschluss gab es dann noch die Abschiedshymne zum Mitsingen "Jraaduss"
bevor Willy Ostermann vom Band seinen Wunsch kundtat, zu Fuß nach Köln gehen zu
wollen und Johnny Cash versprach: "We'll meet again".
Ein Bericht von Lili
Huch, schon 15 h, ich musste schleunigst los und
gen Bonn düsen.
In den letzten Tagen schüttete es wie aus Kannen doch an diesem Samstag war ab
dem frühen Nachmittag – extra für den BAP-Gig - strahlender Sonnenschein
angesagt. ;-)
Also nix wie `rauf auf die A3 und ordentlich Gummi gegeben - wusste gar nicht,
dass mein Auto so schnell fährt - hatte das bisher in den letzten Jahren noch
nie so richtig ausgereizt. J
Naja, 180 Std./ Km sind keine Geschwindigkeit, war auch schon schneller
unterwegs aber für die paar PS echt anständig.
Hach, hat das gut getan, trotz vieler Baustellen, endlich mal wieder eine
längere Strecke von fast 200 Km auf der A3 zu heizen - in letzter Zeit war ich
eher öfter auf der A5 im Zuckel Tempo unterwegs und die bzw. das geht ja ganz
und gar nicht.
Richtung Rheinaue gefahren und dort der Parkplatzbeschilderung gefolgt, wo ich
nett einen Platz nahe dem BAP-Truck zugewiesen bekam. J
Kaum angekommen entdeckte ich Balu (eigentlich Balou), der eilig zum Einlass
hastete und den ich vor Ort aus den Augen verlor.
Ihn lernte ich erst am Tag vorm BN-Gig via BAP-Messi kennen und wir machten ein
Treffen am Veranstaltungsort aus.
Um 17 h war ich an der Location, der Einlass hatte gerade begonnen.
Ein wunderschönes Ambiente dort, mit viel grün und einem See, vielen
Sitzgelegenheiten, viel Gastro. Ein sehr erholsames Festivalgelände.
Nach dem Einlass bekam ich ein pinkfarbenes Bändchen ums Handgelenk gebunden –
Erkennungszeichen der unheilbaren Wiederholungstäter...ähem nein, der Leute, die
‚Front of Stage - Karten‘ hatten und direkt damit vor die Bühne durften. Dort
war dann erst mal ein großer Platz mit Wellenbrecher abgeteilt hinter dem alle
anderen Leute ohne pink Bändchen Platz fanden, die keinen Tribünenplatz hatten.
Die netten Security lotste mich direkt oben bei den Tois durch die Absperrung,
ich ging die Treppen herunter und war schon vor der Bühne.
Jessas nee, war das ein riesen Rudel Aufgebot!!
Irgendwie kannte jeder jeden im vorderen Bereich und es glich alles einem großen
Fantreffen. J
Immer wieder hat man ein bekanntes Gesicht zum drücken entdeckt.
Allein schon dafür hatte sich meine Absage zu einem zeitgleichen, privaten
alljährlichen Fantreffen mit einer anderen Band, samt gemeinsamen Grillabend, in
Tanzbrunnennähe in Köln gelohnt.
Konnte halt nicht auf beiden Hochzeiten gleichzeitig tanzen…Priorität war
angesagt!!
Okay, unser BAPparazzi hat zuvor noch im Saturn in Köln auf ner anderen,
2-stündigen musikalischen Hochzeit getanzt..bzw. geknipst, bevor er in den
BAP-Foto-Graben abtauchte. ;-)
Apropos - es waren beachtlich viele Fotografen und Kameramänner auf dem Gelände
und auf/ vor der Bühne unterwegs, die uns sogar noch nach dem Konzert
fotografierten, als wir uns miteinander unterhielten.
Von 17 h bis 19 h die ewije Affhängerei, die durch unser Großraumschnacken und
unserer Grappa-Huldigung (u. A. dem Wettergott) wie im Flug verging, bis um 19 h
dann die Show startete.
BAP erklommen die große, ungewöhnlich hohe Bühne und auf einmal war nix wie
bessher!! J
Open Airs haben ein so ganz anderes Flair wie Hallenkonzerte - sie sind zwar
irgendwie unpersönlicher aber dafür machen sie sehr viel mehr Spaß und ich finde
die Akustik angenehmer.
Abgesehen natürlich von gemütlichen Unplugged-Gigs – zu ihnen besteht sowieso
kein Vergleich.
Unger Krahnebäume wieder mit klasse Hall - ebenso das Stück Kristallnaach, für
das ich immer mehr ins Schwärmen komme, obwohl es sich bald schon wie ein
Metal-Song anhört. J
‘My back pages‘ von Bob Dylan wurde von Wolfgang perfekter als das Original
vorgetragen – er hat das halt voll ‚drauf, der silbergelockter Südstadt-Dylan!!
Überhaupt mag ich ja sowieso alle Dylan-Lieder, die Wolfgang auch teils auf
englisch vorträgt.
Und dann noch ‚Dir allein‘, ‚Noh Gulu‘, ‚Amerika‘…einfach traumhaft, keine
Rede!!
‚Heroes‘ oder ‚Rövver noh tanger‘ sind auch top Bringer - allerdings nicht auf
der Tour.
BAP haben einfach ein erstklassiges Repertoire!!
Rockig kommt aber auch absolut cool ‚rüber – besonders wenn der Bandleader mit
Hut statt Cap da vorn auf einer E-Gitarre ganz lässig klampft. :-)
Und zwischendurch kippte er ganz brav aus einer Tasse (wahrscheinlich) Tee
herunter.
Helmut spielte sich bis zum Exzess einen ab - einfach unglaublich, dieser
endgeile Sound!!
So viele grandiose Chapeaus kann man dafür gar nicht verteilen – die Bezeichnung
Gitarrengott kommt da auch locker hin!!
Und überhaupt – die ganze Band harmoniert so wunderbar zusammen dass man ihnen
am liebsten nah dem Konzert noch stundenlang weiter zuhören möchte.
Fast 3 Stunden spielten BAP die Setlist ‚runter und beendeten um fast 22h dieses
kunterbunte, bravouröse Open Air auf dem Kunst!Rasen zu Bonn.
Zwischendurch machte ich noch mehrere Live-Schalten per Handy für Fans, die
dieses Event nicht miterleben konnten, wie für Lucky, die ihrem Nickname
hoffentlich ganz bald wieder alle Ehre machen kann!!
Bis 23 h unterhielten wir uns dann noch alle am Platz, die einen gingen dann
gemeinsam noch in ein Lokal, andere blieben da und wieder andere machten sich,
wie ich, auf den Heimweg.
Da Bal(o)us Bus irgendwo in der Nähe meines Autos stehen musste und ich wusste
woher er kam, suchte ich noch mal eben die Busse in der Umgebung nach dem
Nummernschild ab.
Tatsächlich, fast neben mir stand da sein Bus dann schon und wir kamen gleich
ins Gespräch.
Kurz darauf erschien plötzlich noch Krentschi (Krentschman, unser Fotogott *jahaa-bisteee!!*)
bei uns, der auch da parkte und noch in der Nähe war.
Zu dritt unterhielten wir uns noch eine Stunde lang, bis 24 h, über BAP und die
Welt und hinderten mit unserem Gequatsche wohl die Leute in den umliegenden
Autos, Bussen oder Wohnwägen am Pennen. ;-)
Schon am Tag zuvor hatte ich beim Gedanken an einen Bus einen Einfall bzw.
kurriosen Geistesblitz im BAP-Chat, dass wir mal für ein oder mehrere besondere
Konzerte einen Nightliner organisieren könnten, der uns von einem gemeinsamen
Treffpunkt aus alle einsammelt und zu einem Gig und zurück fährt.
Wäre dann ein sogenannter ‚Fanliner‘. J Naja, man darf doch mal wat ‚rumspinnen.
;-)
Auf der Rückfahrt leuchtete mir vom Nachthimmel herab sehr romantisch (!!) die
Sichel vum Mohnd bis nach Hause.
Während der Fahrt stärkte ich mich bitterer Schoki, um nicht einem
Sekundenschlaf zu verfallen und
der kalten Füße wirkte ich mit dem Einschalten Fußheizung entgegen.
Die Schoki legte ich leider in den Beifahrerfußraum…beim nächsten Griff danach
hatte ich Schokomousse in der Hand. ;-)
Wie immer nach eine BAP-Event sprudelte es zu Hause aus mir heraus und ich
musste vor Aufgekratztheit das Erlebte einfach noch abliefern.
Morgengrauen, ich gehe jetzt erst mal ausgiebig das Kissen küssen,
und für das gesamte Fan Rudel, von dem ich mich beim Nachhause Gehen nicht mehr
verabschieden konnte, da sich alles zerstreute, noch ein gaaanz dickes Bussi!!
:-*
Freue mich auf ein Wiedersehen - da ich nicht in Ahrdorf war, war es
unbeschreiblich schön, alle ca. 40 Leute mal wieder vereint anzutreffen!!
Werde noch lange von diesem sagenhaften Event zehren!!
Es gibt ein Wiedersehen!!
Liebe Grüße,
und einen herzlichen Dank an BAP, der Band, der wir mit Garantie für immer die
Treue halten werden!!
:-*
Lili