-Fan-Tourtagebuch
Celle,
12. Dezember 2006
Kongress Union
Ein Bericht und Fotos von Kerstin
... auf der Suche nach
einer auch nach 30 Jahren noch unbespielten Steckdose in der Republik trieb es
die Drei-Buchstaben-Combo aus dem Rheinland zur Freude der ewig unheilbaren
Nordlichter nach Celle.
Noch unter dem Eindruck der gut dreieinhalb Stunden Reise durch Zeit und Raum,
Vergangenheit und Gegenwart, versuche ich lieber gar nicht erst, sachlich zu
bleiben, denn das gelingt mir sowieso nicht .
Also gut, es fand sich niemand, der die arme Lena am Bremer Kreuz auflesen
konnte, es regnete auch nicht, sondern es war strahlender Sonnenschein, und so
entschloss selbige, sich dem Schicksal zu fügen und erst am frühen Abend den
Weg nach Celle einzuschlagen. Zu früh um sich schon zu den ersten Wartenden vor
der Eingangstür zu gesellen und eigentlich zu spät um noch ausgedehnt zu
essen. So gabs ne Kleinigkeit im Thaers Wirtshaus, wo auf großen
Flachbildschirmen das Spiel Man U gegen Manchester City lief, was mich nicht so
wirklich interessierte, aber 3:1 stand, als diese Lokalität in Richtung
Abendkasse verlassen wurde. Ahso, die Bierwahl fiel auf Königs Pilsener, für
die, die es interessiert .
Im Grunde fehlten ab da schon die gehassten Unterarm-Gehilfen, mit denen ich das
nun bereits zu Neige gehende Jahr fast komplett verbringen musste und humpelte
daher mehr oder weniger den elend langen Weg zur ersten Reihe. Aber was macht
das schon, denn der Lohn war der Lieblingsplatz zwischen meinen beiden
Lieblingshelden der Firma BAP.
Natürlich pünktlich um die 20 h waren zu meiner Verwunderung und Freude die Klänge
von Dreimohl zehn Johre zu hören. Verwunderung, da ich ganz bewusst nicht nach
Setlists der unmittelbar zuvor stattfindenden Konzerte gesehen habe und Freude
darüber, dass das Lied mit DER Aussage (wie kommt dieser Typ bloß immer auf
diese denkwürdigen Metaphern??) - die Strooß ess endlos un jeht övverall
lang... der opener war.
Danach rockig weiter mit Alexandra, hach Helmut... mannohmann DU Gitarrengott J
und weiter mit Ahl Männer... Okay die Setlist hier nachzuempfinden sprengt dann
nun den Rahmen und die wird sicher zeitnah bei Crischi nachzulesen sein.
Für die, die es noch nicht wissen, nicht nur die Geigen-Virtuosin Anne de Wolff
war dabei, die beim heiß geliebten Hurricane/stell dir vüür medley erstmals
die Bühne betrat und mit ihrer Präsenz nicht nur sämtliche Männerherzen höher
schlagen ließ, sondern auch Christ of Stein-Schneider (hihi... schöne
Schreibweise) und der ließ auch mein Herz höher schlagen. Den Blutdruck so an
Grenzen des Bereichs gehen, den man beim Motorradfahren den Roten Bereich nennt,
denn der kam eigens zu Achtung: DEAD FLOWERS auf die Bühne... okay, doppelt
froh, nicht vorher irgendwelche Berichte und setlists gelesen zu haben, war ich
einer Ohnmacht nahe, als die toten Blumen Strophe für Strophe von Helmut über
Cristof, Wolfgang bis zu Anne (glaub ich, sorry, aber ich hatte kurzzeitig den
berühmten black-out) abgehandelt wurden.... also wenn Anne keine Strophe
gesungen hat, dann war sie aber zumindest mit der Geige dabei. Vielleicht kann
das der ein oder andere klären, für den die Flowers nicht so überraschend
kamen und dadurch Ohrenrauschen verursachten...
Gut, für mich dann auch wieder unbedingt erwähnenswert, - sorry, es wird doch
länger als geplant – Dir allein im unplugged Teil.... boah.... wie konnte uns
das so lange vorenthalten bleiben ... Wolfgang leitete einfühlsam ein und der
Blick wurde nicht nur einmal gen Himmel, wo er wohl u.a. Sheryl Hackett vermutet
und dann legte Helmut los... meine Güte, der Gitarrengott überzeugt (mich)
nicht unbedingt mit Gesang, ABER er überzeugt (mich) mit der unendlichen
Hingabe, die er hier hineingelegt hat. Erhalte uns das bitte, Helmut...
So, alles andere kennen wir alle, jedes Lied für mich persönlich birgt dausend
Jedanke, do kanns zaubre (gar nicht soooo unter meinen top ten) verursachte zum
Schluß durch Anne’s Geigen-spiel Gänsehaut pur bei mir und die Erkenntnis,
dass Helmut tatsächlich den Text von Heroes auf dem Fußboden vor sich hatte,
stille Belustigung bis minutenlanges Schmunzeln, aber ich versteh’s.... Er hängt
sich so rein, so unglaublich, da könnte man schon mal irgendwo hängen
bleiben... I-I will be king, and you-you will be
Queen.... hach.... einfach nur geil...
Okay, er hat es nicht nur allein gelebt, sondern auch der Meister, Jürgen Zöller
selbst und Anne....
Das Köln Abitur dann auch wieder mit Anne und Cristof, sichtlicher Spaß auf
der Bühne, super Sound, was auch Unheilbare bestätigen, die es wissen müssen
J und mein erneutes Erstaunen, dass eben doch die männlichen Fans in der Überzahl
sein müssen, wir Frauen haben kläglich bei unserem Part versagt...
Und dann –ich schreibs wirklich gerührt- Hungry heart, kaum zu glauben, dass
das Ding im Laufe dieses Jahres immer noch zu toppen war, aber hier tat Cristof
einiges dazu und als Anne die letzte Strophe zum Besten gab, da hätte man wohl
eine Stecknadel fallen hören können... es lag etwas für mich nicht in Worten
fassbares im Raum...