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Dresden, 26. März 2004
Schlachthof

Fotos von Evi Küchenhoff

Ein Bericht von Ralf Lukas

Väterchen Frost kehrte an diesem Frühlingstag in die sächsische Elbemetropole im grossen Stil zurück. Temperaturen um den Gefrierpunkt mit zeitweisen Schneetreiben verwandelten den Schlachthof in Dresden vor Eintritt in die Halle in eine triste Kulisse.
Ein frierender Helmut Krumminga mit Wollmütze, den wir vor der Halle trafen,  warnte schon vor dem Konzert „ da ist viel Hall drin, mit dem Sound wird es Probleme geben. Sucht Euch einen guten Platz in der Halle“. Drinnen aber eine Überraschung. Während sich die Aussenanlagen des Schlachthofs in einem sehr verfallartigen Zustand befanden, erwarte man
eine nette restaurierte Halle , die aufgrund der hohen Wände reichlich Hall befürchten liessen. Doch Kompliment für den Herrn am Mischpult , der sich als Meister der Regler und Knöpfe erwies und einen respektablen Klang zauberte. Premiere hatte an diesem kalten Freitagabend endlich „Een Für Allemohle“ vom neuen Album, wo es zwar einige kleine Abstimmungsschwierigkeiten gab, aber der dennoch eine Bereicherung für die Show darstellte. Der Unplugged Block oder von Niedecken als „Liebeslieder im Sitzen-Block“ betitelt , wurde erstmalig um einen Titel gekürzt. „Für Ne Moment“ wurde stattdessen am Ende des Programms gespielt. Auch rund 600 km von zuhause wurde die rheinische Nachbarstadt Düsseldorf nicht nur in „Für Ne Moment“ wieder schelmisch grinsend auf´s Korn genommen, sondern auch für zu leisen Gesang des Publikums mit dem Kommentar „sind wir hier in Düsseldorf ...“ während Hungry Heart lachend verunglimpft.
Lieber Herr Niedecken, wir freuen uns auf Sie am 21.04. in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt ;).  
1500 Zuschauer waren dennoch vollkommen zurecht begeistert von einer tollen Show mit einer Band , die weder Gitarristen mit Hüten, sowie Bassisten und Keyboarder mit Vollbärten benötigt. In dieser Konstellation scheint BAP auf der Bühne wieder eine grossartige musikalische Einheit zu sein, wo auch der Einzelne glänzen kann ohne dass es aufgesetzt wirkt. Wolfgang Niedecken ist als Gitarrist nach vielen Jahren in der Band wieder integriert und steigert sich an seinem Instrument hörbar von Show zu Show.  Wäre schön wenn nach der Anlaufphase auch die Setliste ein wenig durcheinandergekegelt wird.