BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Düsseldorf, 1. Dezember 2006
Philippshalle

Ein Bericht von Ralf

Verdamp lang her, seit ihr in Düsseldorf wart, spottete das Düsseldorfer Boulevardblättchen Express in seinem Veranstaltungskalender. Gute Schlagzeile, aber zu unrecht, denn Niedecken und Co. gastierten 2002 und 2004 in der Landeshauptstadt, nicht zu vergessen der Auftritt im vergangenen Jahr mit der WDR Bigband in der Tonhalle. Gut 3500 Menschen bevölkerten die Philipshalle, die bei weitem nicht gefüllt, aber dennoch eine sehr angenehme Atmosphäre bot. Um 20.08. dann Startschuss für BAP mit „Dreimohl zehn Johre“, Motto und Titelstück des Greatest Hits Albums. Bei Song Nr.2 , dem alten Rockschlachtross „Alexandra Nit Nur Do“ trauten Altfans kaum noch ihren Ohren, denn Tastenmann Michael Nass orgelte alles in Grund im Boden. Helmut Krumminga´s Gitarre schien bei den Rhythmusparts gar nicht präsent, obwohl der baumlange Ostfriese sein Instrument mit voller Inbrunst bearbeitete. Lediglich bei seinen solistischen Einlagen kam Helmut zur Geltung. Gleiches setzte sich bei „Dess Naach Ess Alles Drin“ und selbst bei dem beherzten Rocker „Rövver Nah Tanger“ fort. Das Keyboard des Herrn Nass ist eindeutig – nicht nur bei diesem Auftritt von BAP - zu weit im Vordergrund. Ohne die Leistungen des jüngsten BAP Mitglieds schmälern zu wollen, weitaus weniger wäre mehr. Ansonsten alles beim Alten. Das Kölner Quintett bot einen eindrucksvollen Konzertmarathon mit satten 190 Spielminuten ohne entscheidende Durchhänger. Wolfgang und seine vier Kameraden, die zwischendurch von der attraktiven Berliner Geigenspielerin Anne de Wolff vortrefflich unterstützt wurden, boten nicht nur grundsolides Handwerk, sondern erfreuten wie eigentlich immer mit ungemeiner Spielfreude. Selbst beinahe totgespielte Stücke, die vielleicht einmal ausgetauscht werden sollten, begeisterten das Gros der Zuschauer. Die von dem eher gefassten Niedecken beinahe ekstatische Version des Dylan Klassikers „Hurricane“ erhielt wie die auf dieser Tour endlich wieder ausgegrabene „Ruut Wiess Blau Querjestrifte Frau“ besonderen Applaus. Höhepunkt des heiteren Abends, als Wolfgang zuerst für ihn unbemerkt ein auf die Bühne geworfenes Tuch mit der Aufschrift „Fortuna Düsseldorf“ bei „Aff Un Zo“ schwenkte. Lachend hielt der beinharte 1.FC Köln Fan dennoch tapfer mit seiner neuen Errungenschaft durch, nachdem er den Schriftzug endlich bemerkte. „Dir Allein“ als Duett mit Helmut Krumminga im Unplugged Set  sowie die 2004er Version des Müsli Mäns  konnten als willkommene Ergänzungen in dem manchmal zu starren Programm BAP´s notiert werden. Ansonsten durfte fröhlich und ausgelassenen gefeiert und mitgesungen werden, denn die Band spielte Hit nach Hit aus 30 Jahren. Nicht nur WDR Reporterlegende Manni Breuckmann amüsierte sich köstlich, die Spielfreude des Kölner Urgesteins übertrug sich auf die fachkundige Fangemeinde. „Kristallnaach“, „Waschsalon“ und natürlich „Verdamp Lang Her“ waren wie immer Selbstläufer, aber man hatte nie den Eindruck, dass sich in dem homogenen Programm längere Schwächephasen einnisteten. „Jraaduss“ wurde textsicher mit der richtigen Betonung, die Niedecken dem Publikum attestierte, lautstark mitgesungen. Die Akustik-Version von Bruce Springsteen´s „Hungry Heart“, wo auch Schlagzeuger Jürgen Zöller einen seiner wenigen gesanglichen Auftritte absolvieren durfte, bildete den Abschluss eines schönen Konzerts. Man braucht sich nicht wie vor zwei Jahren im viel zu kleinen Tor 3 zu verstecken, auch wenn die Philipshalle nicht gefüllt werden kann . Bleibt zu hoffen, dass BAP sich das Greatest Hits Programm nicht zur Gewohnheit werden lässt, sondern sich bald mit neuem Material wieder unters Volk mischt.

Ein Bericht und Fotos von Mike Müller

Was für ein Wahnsinn !!! Man denkt immer, Düsseldorf wäre ein schlechtes Pflaster für Kölner !!! Aber es wurde zum Heimspiel .... Ich weiß nicht, woher die Band und besonders Wolfgang immer wieder diese Spielfreude und absolute Hingabe hernehmen !!! Es war ein Abend, der einfach unbeschreiblich war. Die Jungs auf der Bühne strahlten eine Spielfreude aus - es war der heller Wahnsinn ..... Man hat das Gefühl, auch beim 100000 "Verdamp lang her " geht Wolfgang eine Gänsehaut über den Rücken, wenn das Publikum die Halle zum beben bringt !!! Ein unbeschreiblicher Moment war als ich "Dir allein " von Helmut gesungen zum ersten Mal live erlebte ..... Diese Stille in der Halle und das Gefühl, dass alle in diesem Moment dasselbe dachten ..... Gänsehaut pur !!!!! Und dieser Helmut sorgt immer wieder für Staunen pur. Man hat das Gefühl, seine Gitarre und er sind "EINS". Ich weiß nicht, wo Wolfgang diese Power hernimmt..... Es wurden 3 1/2 Stunden alle Highlights von 30 Jahren BAP gespielt und man hatte das Gefühl, als  wollen die gar nicht aufhören !!!! Es ist einfach unbeschreiblich, wenn man in der ersten Reihe steht und Wolfgangs Augen sieht, wie sehr er fühl,t was das Publikum zurück gibt ..... Es war wieder ein Konzert, das Spuren hinterläßt. Diese Band ist mehr als eine Arbeitsgemeinschaft. Es ist eine unverbesserliche Rockband, die Musik spielt und lebt !!!!!! Ich hoffe, dass noch viel von dieser AURA an das Publikum verteilt wird .... Nach dieser Tour hat BAP sich ein Denkmal gesetzt, denn wer nach 30 Jahren immer noch soviel Spass und Freude rüberbringt, der macht Musik aus ehrlicher Freude und Begeisterung ....
Ich wünsche der Band und uns Fans, dass diese Tour unvergessen wird. denn diese Momente sind unvergesslich und einzigartig......