-Fan-Tourtagebuch
Erfurt
17. März 2006
Messehalle
Fotos von Evi Küchenhoff
Fotos von Oliver Demian
Ein Bericht von Mike Ukena
Es war ein genialer Abend! Ich wollte unbedingt nach unten, aber meine Frau war für Sitzplätze auf dem Rang. Murrend folgte ich ihr, skeptisch, wie sich BAP so weit entfernt wohl anhört - und ich habe es nicht bereut. 15 Minuten vor Konzertbeginn schlenderte ich hinter den, durch Vorhänge abgeteilten Bereich und was sah ich? Zuerst WN im lockeren Plausch mit einem Fan im Rollstuhl und dann die Krönung: Unsere Jungs zur Einstimmung auf den Abend versammelt vor dem viel zitierten Heiligen Schrein! Gänsehaut! Ich schlich zurück auf meinen Platz und war erstaunt über die Anzahl der BAPtisten. Dann ging's endlich los und von Anfang an war den Herren auf der Bühne der Spaß am Musizieren anzumerken. Schnell sprang der Funke auf's alle Altersgruppen vertretene Publikum über und zu meiner Erleichterung wurde sogar auf dem Rang gerockt. Vom Rang aus ein Superblick auf Band und Saal entschädigte auch für den miesen Sound in der Blechhalle, der unten im Saal deutlich besser war(PRO THÜRINGENHALLE). Glanzpunkte aus meiner Sicht waren Hurricane/Stell dir vüür-Medley, Nix wie bessher und wieder mal die Zugabeblöcke mit textsicherem Publikum bei Jraaduss und Wellenreiter. Ein Anekdoten erzählender WN machte mit seinen Hintergrundgeschichten die Zeitreise plastisch und hatte sein Spaß dran, uns Kölsch zu lehren (ohne den Buchstaben"G"). Höhepunkt jedoch Helmut, besonders sein Gesang bei Hungry Heart. Da hätt' ich Lust, mehr davon zu hören. Nach dem leider viel zu schnell vergangenen drei Stunden LiveMusik vom Feinsten erfuhr ich auf der Heimfahrt auch noch vom 3-0 Auswärtssieg des FC CarlZeiss Jena in Wattenscheid! Es war ein genialer Abend!
Ein Bericht von Stefan Klatt
Gestern
gastierte BAP zum zweiten mal nach 1999 in der Messehalle Erfurt. Und es hat
sich wirklich gelohnt hinzugehen. Von Anfang an spielte da die Band, die zu
Recht für große Spiellaune und Publikumsnähe bekannt ist. Es begann wieder
schon vor dem Konzert mit der auf dieser Tour wirklich gut funktionierenden
Einlassmusik, und pünktlich 20:00 Uhr waren sie dann auf der Bühne. Die drei
Opener Wahnsinn
/ Waschsalon / Ahl Männer
zündeten sofort und der Funke sprang aufs Publikum über. Was dann
abging war die erwartete Zeitreise durch 30 Jahre BAP, gewürzt mit
ausschweifenden Erzählungen zwischendurch. Erster Gast des Abends war Andreas
Siegmund, besser bekannt als Siggi von Anger 77. Er sang mit Wolfgang Niedecken Fortsetzung
folgt
. Danach kam dann Anne de Wolff auf die Bühne, die im Laufe des Abends
immer wieder spontanen Szenenapplaus bei ihren Einsätzen bekam. Sie hat sich
inzwischen voll in die Band integriert und ist kaum noch bei BAP-Konzerten
wegzudenken.
Die gegenüber den zwei Kölnkonzerten umgestellte Setliste bot mit der Ruut-wieß-blau
querjestrieften Frau
die erste Überraschung. Die zweite war dann das Umstellen des
Unplugged-Blocks. Dreimohl
zehn Johre
und Do
kanns zaubre
rutschten hinein, dafür waren Chippendale
Desch
und Paar
Daach fröher diesmal nicht am Start. Absolutes Gänsehautfeeling des
Abends für mich bot das Intro von Jupp.
Da haben Helmut und Micha wahrhaft klassische Akzente gesetzt. Überhaupt waren
alle Musiker wieder brilliant auf ihren Instrumenten. Leider habe ich Jürgen
fast nur gehört und kaum gesehen. Aber was ich gehört habe, erklärt sich mit
Wolfgangs Worten am besten: Jürgen Zöller – selbst!
Zum Schluss meine Eindruck vom Sound: Es gab nichts zu meckern! Er stand vom
ersten Ton an, so konnte man den Abend voll genießen. Vielleicht sollte BAP von
jetzt an immer in der Messehalle spielen.