BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Frankfurt, 5. Juni 2016
Jahrhunderthalle

Ein Bericht von Stephan B.

WSonntagabend fast punkt 19 Uhr: Die Glocken des Kölner Doms erklingen in der Jahrhunderthalle in Höchst. Im Dunkeln entern vier Mannen und eine Frau die Bühne. Dann kommt der Chef und alle stehen auf und applaudieren voll begeisterter Vorfreude…

Hier mein persönliches Empfinden an diesem wirklich tollen BAP-Abend (sämtliche Songs in der Einzelkritik):

Zu Beginn der fünf Songs „Einheiz-Klassiker-Block“:

Frau, ich freu' mich: Es geht gleich zu Beginn richtig gut ab. Wolfgang ist super drauf und gibt so richtig Vollgas am Mikro, selbstverständlich auch damit das Publikum angeheizt wird, was hervorragend funktioniert. Die Band tut ihr übriges, sodass dieser Opener optimal gewählt wurde. Besonders möchte ich hier Ulle hervorheben, dem spätestens nach seinem klasse solo wohl kein Mensch in der Halle mehr seine Kompetenz zum rocken abspricht!!!

Ne schöne Jrooß: Gleich weiter auf diesem hohen Niveau mit dem nächsten BAP-Klassiker! Die erste Möglichkeit für Wolfgang, Band und Fans durch zu atmen, kommt am Ende dieser sehr gelungen Version. Mischa mit tollem Keyboardsolo!

Nix wie bessher: Einer DER BAP-Hits, besonders geeignet zum Mitsingen und Mitklatschen („Seid Ihr noch da?“ ;-) ). Etwas einfacher vom Songwriting her, aber gerade das sind ja oft die besten Livenummern. Jedenfalls eine sehr schöne Melodie. Anne ist wirklich eine tolle Geigerin!

Fortsetzung folgt: Auch wenn ich anfangs ein wenig „Probleme“ mit diesem Lied hatte, finde ich es jetzt super, was ganz besonders am tollen „drive“ liegt (Werner, Sönke: super Jungs!). Komischerweise ging mir genau dieses Lied jetzt in letzter Zeit ohrwurmmäßig durch den Kopf.

Für 'ne Moment: Wunderschöner BAP-Klassiker der höchstens „im Notfall“ in BAP-Konzerten fehlen sollte. „Duut mer den jefalle!“ ;-) Ich glaube hier hat wirklich jeder mitgesungen, was bei dieser eingängigen Melodie fast selbstverständlich ist. Wie kann man da anders als BAP-Fan…?!

Das wunderschöne, einfühlsame Stück:

Jupp: Für mich DAS absolute Highlight jedes Konzertes der jetzigen Tour!!! Ich sage nur drei Worte: Ulle, Ulle und Ulle!!! Was für ein wunderwunderschönes Intro! WOW! Da bin ich fast in einer anderen Welt und genieße einfach nur noch! Das Stück ist ja generell schon der Hammer, jetzt ist es NOCH besser! Ein Traum! Möchte hier auch noch mal kurz erwähnen, wie wichtig die Einfühlsamkeit eines Sängers in jedem Song ist. Wolfgang macht das hervorragend und keine Stimme der Welt passt besser zu BAP-Songs und wenn sie noch so schön ist!

Die Stimmungs- und Partynummer:

Aff un zo: Habe öfter in letzter Zeit gelesen, dass das Lied seinen Zenit überschritten hätte und lieber erst mal live „eine Pause verdient“ hätte. Ich, und anscheinend auch viele, viele andere Fans im Saal sehen das anscheinend anders, denn es kommt sehr gut an: die Menschen stehen, nachdem sie sich bei „Jupp“ verständlicherweise gesetzt hatten, wieder auf und gehen händeklatschend und singend mit. Party on !

Der vier Lieder „Lebenslänglich“-Block:

Alles relativ: Eine wirklich besonders schöne neue Nummer, auch wenn ich mich irgendwie eerst in dieses von Anne geschriebene Lied „reinhören“ musste. Ich kann es nicht erklären, aber man könnte sagen, es gefällt mir von Mal zu Mal besser und ganz besonders live ist es zu einer echten Perle (passend zu Anne ;-) ) geworden, was auf jeden Fall auch an Wolfgangs ganz, ganz tollen Text liegt! Dass er es „drauf hat“, wissen wir BAP-Fans ja!

Die Ballade vom Vollkasko-Desperado: Hier erklärt Wolfgang immer vor dem Song, warum er ihn in dieser Form geschrieben hat. Es gab zuvor einiges an Diskussionen im Netz, weil sich manch einer, meist zu Unrecht (!!), angegriffen gefühlt hat, was ich persönlich überhaupt nicht verstehen kann! Im Gegenteil dazu kann ich Wolfgang sehr gut verstehen, warum er diese bestimmte Situation, diese bestimmten Typen von Mensch, genau so sieht. Auf jeden Fall ist diese Ballade eine meiner beiden Lieblingsstücke vom neuen Album (Kompliment auch ans Songwriting von Wolfgang!) und gefällt mir dementsprechend auch live sehr gut! Und was Anne alles spielen kann… HUT AB!

Absurdistan: Ich muss wirklich sagen, dass (obwohl es ja die erste „Singleauskopplung“ von Lebenslänglich war) dieses Stück für mich das schwächste des Abends ist, auch wenn ich es dennoch nicht schlecht finde. Quasi „jammern auf ganz hohem Niveau“! Ist halt alles Geschmackssache! Am besten gefällt mir die Aussage, also der Text des Liedes.

Vision von Europa: Und hier gleich der Beweis, dass auch Ulle ein hervorragender Songwriter ist, denn dieser Song ist wirklich klasse und hat (wie ich finde) schon ein ziemlich hohes Niveau (Tempowechsel usw.) – für mich der beste der neuen CD. Dementsprechend hier mein besonderes Lob an die erstklassige Band (ohne Ausnahme!)! Kein Wunder, dass auch Xavier in Mannheim begeistert war von BAP!!! Auch der Text ist für mich sehr, sehr stark und wichtig!

Der drei Lieder mit neueren Stücken „Abgeh-Block“:

Diego Paz wohr nüngzehn: Klasse Nummer (eigentlich schon ein „neuerer Klassiker) von Helmut, bei der selbstverständlich auch Ulle, dann besonders in Verbindung mit Mischa, brilliert. Werner regt in der kurzen „freien Bass-Zeit“ zum mitklatschen an (zu Recht!). Bei diesem Stück muss man einfach mitgehen !

Unger Krahnebäume: „Das Hinsetzen lohnt sich nicht“! ;-) Für mich die beste Version dieses starken Songs. Sie beginnt langsamer, einfühlsamer als sonst (in Frankfurt haben wir uns „ohne Vorwarnung“ gesetzt…ganz kurz…), um dann wieder so richtig abzugehen! Und natürlich stehen dann wieder alle, man kann nicht anders ;-)! Super!

Dausende von Liebesleeder: Einer der beiden Rocknummern des neuen Albums, die aber dafür ebenfalls so richtig gut abgeht! Mal sehen, ob einer der beiden die „Beliebtesten Lieder“-Tour überdauert und auch danach noch live gespielt wird. Auch hier gab es dümmliche Bemerkungen als dieses Lied nach der Sylvesternacht in Köln rauskam, aber wenn man will kann man fast alles populistisch verwerten und Wolfgang hieraus einen Strick zu drehen ist schon sehr hanebüchen! Besonders erwähnen möchte ich hier den diesmal sehr tollen Bühnenhintergrund mit den 40 Würfeln und (besonders bei diesem Video!) die passenden Einspielungen zu den Songs, unter anderem sensationelle Fotos! Wenn das nicht passt, werden die Kompositionen wunderbar mit dem idealen Licht verziert (nicht zu Unrecht werden diesmal wesentlich mehr Fotos gemacht als sonst!).

Der vier Liebeslieder-Block:

Jraaduss: DIE „schön-Mitsingnummer“ des gesamten Abends, noch vor „Verdamp“! Ist halt auch prädestiniert dazu, weil einfach wunderschön und sehr eingängig! Und selbstverständlich auch im Hessenland akzentfreies Kölsch  (ohne „G“)! Das „Ausruhen“ kommt jetzt ganz gelegen und ich finde man kann im Sitzen besser genießen und mitträumen…

Paar Daach fröher: Ein wunderschönes Liebeslied!!! Was soll ich sagen, Augen zu und träumen, genießen (wie eben schon erwähnt)!

Alles em Lot: Für mich ein weiteres Highlight des Abends (und ich merke, dass es auch bei vielen anderen um mich herum sehr gut ankommt!)! Ein sehr einfühlsames, trauriges Lied, zu dem Wolfgangs Stimme wirklich optimal passt! Könnte man in dieser Version gerne auch auf späteren Touren spielen ;-) . Schön, dass dieser Song in der Setliste ist!!!

Do kanns zaubere: Das „Wunderkerzenlied“! Heute sind wir in der ersten Reihe nicht die einzigen und keiner hat anscheinend die Wunderkerzen-App von Ulli (von Stuttgart)?! In Mannheim bekommen wir sogar Applaus vom Publikum, weil wir (anscheinend) die einzigen mit Wunderkerzen sind. Habe ich auch noch nie erlebt. Der Song ist einfach ein Klassiker und ein Muss für jedes BAP-Konzert: zu Recht! Wie immer sehr schön.

Der drei Lieder „Finale-Abrock-Block“:

Kristallnaach: Sehr gute Version des Klassikers und des wahrscheinlich besten Textes von Wolfgang „ever“! Ein absolutes Muss jedes Konzertes! Besonders erwähnenswert finde ich hier Idee und Ausführung des kriegerischen Marschgetrommels (Sönke!) am Schluss des Stückes.

Arsch huh, Zäng ussenander: Wie das vorhergehende Lied LEIDER immer noch aktuell und ein sehr wichtiger Bestandteil des Liveauftritts. Die Nummer geht wie immer gut ab und die Jahrhunderthalle kocht (später noch ganz knapp stimmungsmäßig übertroffen von den Mannheimern). Super Band!!!

Verdamp lang her: Wer jetzt noch nicht steht ist Tod oder auf dem falschen Konzert! DER BAP-Klassiker schlechthin und (wie ich schon oft geschrieben habe) das „Satisfaction“ von BAP! Selbstverständlich erreicht hier die Stimmung den Siedepunkt und zu keinem Zeitpunkt der 3 Stunden und 15 Minuten wird im Publikum lauter mitgesungen, heftiger mitgeklatscht und mehr getanzt als jetzt! Die Halle schwitzt!!!

Der erste Zugabenblock:

Halv su wild: Ist keines meiner Highlights des Abends, gefällt mir aber dennoch ganz gut. Ich finde durchaus austauschbar, auch gegen einen anderen Song des gleichnamigen Albums (letztes Studioalbum vor Lebenslänglich und mit Helmut und Jürgen). Bemerkenswert der „reibungslose“ Übergang zum nächsten Klassiker…

Alexandra, nit nur do: Wieder mit „cha“ ! Dieser Song geht so richtig super ab und hat einen ungeheuer geilen groove!!! Für mich eigentlich in jedem Konzert eines der Highlights! Erneut muss ich hier unseren „neuen Gitarrengott“ Ulle erwähnen!!! Wahnsinn! Natürlich vergisst man dabei manchmal die unauffälligeren Musiker, die aber genauso wichtig sind für ein perfektes Live Erlebnis! Hier stellvertretend: Danke Werner!!!

Dä Herrjott meint et joot met mir: Wieder ein sehr guter Rocksong aus Ulles Feder mit einem irgendwie sehr sympathischen (weil dankbaren) Text von Wolfgang! Ich finde ihn stark und an dieser Stelle gut platziert…denn danach müssen sie ja auf jeden Fall noch mal rauskommen ;-)!

Der zweite Zugabenblock:

Amerika: Hammer-wunderschön traumhafte Nummer!!! Anne ist auch eine „Allzweckwaffe“ : Wahnsinn!!! Auch hier verdientes Lob an die wirklich hervorragende Band!!! Ist so und so eines der schönsten BAP-Lieder wie ich (und ich glaube auch viele andere ;-) ) finde! Und man merkt auch hier, dass man als (guter!!) Sänger auch schauspielerische Fähigkeiten haben muss (ist nicht negativ gemeint!): man kann ja z. B. bei Kristallnaach, Dä Herrjott und Alles em Lot nicht das gleiche Gesicht, die gleiche Mimik machen. Das muss schon alles passen. Und bei Wolfgang passt es PERFEKT!!!

Unendlichkeit: Auch ein unendlich schöner Song, der mir von Mal zu Mal besser gefällt, besonders live! Toller Text auch von Wolfgang! Es muss nicht immer politisch sein! Solche Texte bewegen (zumindest mich) oft mehr. Auch hier wird dank der sternenartigen Hintergrundprojektion sehr viel fotografiert. Gilt als „Herzstück“ des letzten Studioalbums. Und der Beweis, dass es nicht immer rockig sein MUSS…

Wat wir allein nit schaffe: Vorletzte Generalprobe zum grandiosen Auftritt von Xaver Naidoo in Mannheim, den ich dankbar bin, miterleben zu dürfen, denn er ist wirklich einer der besten Sänger Deutschlands! Kurze Randnotiz: keine Stimme der Welt passt besser zu BAP-Songs als Wolfgangs (falls ich das oben schon mal erwähnte: sorry, ich möchte jetzt nicht noch mal alles durchlesen ;-) )!!! Wie ich später las war Wolfgang mit dieser Darbietung nicht ganz zufrieden. Ich fand sie toll! Aber ich bin auch kein Musiker, nur GENIESSER !

Rita, mir zwei: Das Lied kommt wirklich IMMER gut an, egal bei welchem Konzert, egal wo und egal wann (auch in der Setliste). Man spürt/sieht/merkt dass es den BAP-Fans gefällt! Und es hat ja auch was… Mit gefällt es auch immer! Gute-Laune-Nummer! Und Mischa ist mittlerweile mit der Ziehharmonika „bewaffnet“ … (zwischenzeitlich auch mal an der Gitarre!) Ist halt auch ein Guter!

Et letzte Leed: Das Lied hat mir irgendwie schon damals auf der Live-Platte sehr gut gefallen! Kommt generell sehr gut an wie ich bei den drei Konzerten jetzt festgestellt habe. Ideal ist es auch, um zum Abschluss noch mal alle Musiker direkt vor dem Publikum ganz vorne auf die Bühne kommen zu lassen (incl. Sönke mit Trommel ). Können sich doch alle sehen lassen die „sibbe Mann“ (naja in diesem Fall leider nur fünf Männer (leider weil Rhani mit seiner Weltklasse schon fehlt!) und selbstverständliche kann sich besonders auch das eine Mädel sehen lassen!). Oft kommen gerade die einfacheren Melodien am besten an und dieses Stück wäre auch mit einem anspruchsvolleren Text super, aber der Text passt natürlich hier perfekt! Ich finde die Mischung der Songs eh sehr, sehr gelungen und auch wenn jeder ganz bestimmt seine eigenen beliebtesten BAP-Lieder hat, diese Setliste nahezu perfekt! Habt er „joot jemaat“!!!

Fierohvend! Jetzt jet et verdamp jlöcklich heim ins Bett (mit wunderschönen unvergesslichen Erinnerungen)! Danke unser aller Lieblingsband!!!!!