BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Frankfurt, 13. März 2004
HR/Studio 2

Fotos von "Fratsch"

Ein Bericht von Christoph Mischke

Der vergangene Samstag sollte für alle Gewinner der Tickets für das "unverkäufliche" BAP-Unplugged-Special im Bigband(hört, hört!)-Studio 2 des Hessischen Rundfunks wirklich ein ganz besonderes Erlebnis werden. Rund 100 Menschen, darunter auch der eine oder andere BAPtist (durch Shirt, Cap, Anstecker etc. bekennend) trudelten gegen 19:00 Uhr beim Hauptpförtner in der Bertramstrasse ein.
Um 19:20 Uhr wurden die begehrten "Eintrittskarten" (in diesem Fall waren
es laminierte Ansteckpässe) an diejenigen ausgegeben, die sie nicht eh' schon per Post erhalten hatten. Lt. Stefan Hoffmann (HR3) hatte man diese Pässe extra gefertigt, "damit die Leute nachher auch etwas zur Erinnerung in der Hand haben". Wir alle fanden: eine schöne Idee!!!'
Direkt im Anschluß begab sich die "Reisegruppe BAP" in den 2. Stock in das kleine Studio. Vor der Tür war ein Tisch aufgebaut, wo der geneigte Fan sich noch mit BAP-Tonträgern (sofern nicht bereits vorhanden) versorgen konnte. Es gab so ziemlich die gesamte Diskographie als CD, einige Exemplare sogar in Vinyl zu erwerben. Einige Booklets waren bereits von der Dreierbesetzung signiert, so das auch der eilige Besucher, der im Anschluß an das Konzert schnell wieder weg mußte (ja, auch solche gab's), noch "sein" Autogramm erhalten konnte. Während die Besucher noch in Vorfreude schwelgten oder über die zu erwartenden Songs mutmassten, stand plötzlich W.N. auf der Bühne um die Huldigung vorzubereiten, will heißen: lecker Grappa in vier Gläser vor dem Altar einzuschenken. Danach verschwand er wieder.
Jens Schulenburg betrat um 20:05 Uhr die Bühne, um noch ein paar Ansagen
(bitte keine Getränke ins Studio, Fotos bitte nur während der ersten 3 Stücke) zu machen. Dann kündigte er die Band an. 3 gut gelaunte Musiker (Wolfgang Niedecken, Helmut Krumminga und Michael Nass) betraten die Bühne, um zuerst mit Jens Schulenburg stellvertretend für alle anzustoßen und sich dann fröhlich ans Werk zu machen. Kurze Begrüßung durch W.N., von wegen es ist eigentlich unverständlich wieder ein echtes Rockalbum zu machen, um es dann unplugged zu präsentieren, aber man wollte sich doch erst von der Lagerfeuertauglichkeit einiger alter und vor allem neuer Stücke überzeugen. Es begann mit "Für ne Moment", das in seiner Intensität schon kaum noch zu überbieten war. Danach folgte "Diss Naach...." in der Hektor-Zappel-Lachversion mit anschließender Erklärung durch W.N.. Kurze Ansage über die "Umgestaltung" der Kölner Südstadt, den Fotografen Chargesheimer und dann folgte "Unger Krahnebäume". "Suwiesu", "Wann immer do nit....." waren die nächsten Stationen der Show, wobei die Band immer sauberer spielte (sofern das möglich ist) und W.N.s Stimme immer besser wurde (möchte fast sagen: er hat sich eingesungen). H.K., augenscheinlich auch zufrieden mit seiner Gitarrenarbeit (ich sag' mal ohne Übertreibung: phantastisch!!!) übernahm mehr und mehr auch seine Gesangsparts. Ansage zur sog. Marien-Trilogie, die dann bestehend aus "Für Maria", "Wo bess Du hück Naach Marie" und "Nix wie bessher" zu Gehör gebracht wurde. Eine Gänsehaut jagte die Nächste. "Ich wünsch mir, do wöhrs he", Unger Linde enn Berlin" (mit kurzer Aufbereitung der Geschehnisse der abgesagten 84er DDR-Tour) und "Rita, mir zwei" folgten. Danach wurde die Geschichte DES viertel bzw. halben Tisches des "Salzjebäck-Albums" erzählt. Natürlich gefolgt von "Chippendale Desch" mit gefühlvoller Akkordeon-Einlage von M.N.. Ansage W.N.: "Der Typ aus dem nächsten Lied sitzt hoffentlich auch da oben auf der Wolke!" Sie spielen (natürlich) "Verdamp lang her". Allerdings in einer Version, wie ich sie in 22 Jahren BAP-Geschichte noch nie gehört hatte. Selten eine so dichte Atmosphäre gespürt. Allerdings nur solange, bis ein paar Zuhörer dann doch in bester Dieter-Thomas-Heck-Hitparadenmanier angefangen haben zu klatschen (sorry, aber das war, zumindest für meine Begriffe, ziemlich daneben). Danach die ersten "standing ovations" die zur Zugabe aufforderten. Die erhielten wir dann auch in Form von "Wie 'ne Stein" (welches W.N., da man Eddie's Radio-Show nicht unplugged geprobt hatte, der anwesenden Radio-Legende Werner Reinke widmete, der sich auch im Anschluß sichtlich freute) und der ultimativen (!!!!!!!!) Version von "Hundertmohl". Ich glaube alle, die vorgestern da waren, gehen jetzt bei Gelb ;-) Wieder ein stehendes, johlendes Publikum dem Wolfgang zurief: "Jetz machen wir euch feddisch, mit dem Mega-Downer!" Es folgte das nach Wolfgangs Aussage traurigste Liebeslied, das er je geschrieben hat "Jedanke im Treibsand". Ganz so down wollte er die Leute aber dann wohl doch nicht gehen lassen und man spielte (weil bei der ersten Version eine von W.Ns. Gitarrensaiten gerissen war) noch einmal "Für Maria".
Was soll ich sagen: danach war's dann echt vorbei, nach 1 Std. 40 Min.
Die Jungs haben wesentlich länger gespielt als es ursprünglich geplant war. Sowohl die Macher vom Hessischen Rundfunk, als auch die Besucher waren begeistert. Man traf sich abschließend noch auf dem Flur zum gemütlichen Plausch und Fachsimpelei. Die Band signierte was das Zeug hielt, es wurden Fotos gemacht und W.N. nahm sich sogar jetzt noch die Zeit einem glücklichen Menschen ein komplettes Interview zu geben. Heute abend (ab 19:00 Uhr auf HR3) werde ich diesen wunderschönen Abend noch einmal vor dem Radio revuepassieren lassen und freue mich jetzt noch mehr auf meine paar SONX-Gigs, wo es dann so richtig amtlich rockt.
Bess demnähx... ;-)