-Fan-Tourtagebuch
Frankfurt,
27.
November 2008
Jahrhunderthalle
Ein Bericht von Marcus Hujo
"Endlich mal eine Halle, in der ich seit 32
Jahren Tournee noch nie gespielt habe" So WN in charmanter Begeisterung "Die
Hütte habt Ihr mir jahrelang vorenthalten" und in der Tat ist die Akustik
tadellos. Ob Freud oder Leid von Chrischis HP weiss man ja im Vergleich zu
früheren Tourneen, was auf einen zukommt. Die Spannung welches Stück ein Konzert
eröffnet ist nicht mehr so gross - ich sollte mir abgewöhnen mir das vorher
anzuschauen - vorbei sind auch die Zeiten in denen man vom Einlass einen 500 m
Sprint hinlegen musste um in die 1. Reihe zu gelangen. Alles geht gediegener ab.
Die Fans kommen nicht mehr mit Polos und Kadetts sondern mit Mercedes und BMW
und die Feuerzeuge wurden durch Handys abeglöst (So WN's Ansage zu "Do kanns
zaubre"). An diesem Abend wird wieder mal deutlich das Klassiker wie "Nemm mich
met",
oder "Ne schöne Jroos" nach wie vor frisch sind und im Audium eine
aussergewöhnliche Begeisterung erfahren. Aus dieser Ecke kommt nur "Verdammt
lang her" mit dem Eindruck von Abnutzungserscheinungen daher. "Duude Blome"
löste eindeutig "Wellenreiter" als Stimmungskanone ab, denn hier springt der
Funke spürbar über, was nicht nur an der entzückenden Anne de Wolf liegen mag.
Fragwürdig bleibt für mich, warum flache Stücke wie "Musik die net Stört" oder
"Es is wie et ess" den Vorzug vor solchen Perlen wie "Prädestiniert" bekommen
aber das liegt wohl in der Freiheit der Künstler was ja auch in Ordnung ist.
Wenn ich dann im Gegenzug Stücke wie "Bahnhofskino", "Ne blaue Ballon" und was
ich niemals geglaubt hätte "Räät un links vum Bahndamm" serviert bekomme liebe
ich diese Band wieder. Letzteres war mein ganz persönliches Highlight.
Vielleicht gräbt man ja irgendwann mal "die Sichel vum Mohnd" oder "Bleifoos"
wieder aus.
"Diego Paz" ist live noch mal ne Schippe besser als auf der CD. Die Kombination
Nass/Krumminga ist bei diesem Stück schon sensationell aber was der Zöller
trommelt - und das gilt für den ganzen Abend, ist grandios. Dieser Drummer muss
für die Nachwelt geklont werden. "Krohn oder Turban" hat mir in Neuried besser
gefallen. Diese zurückgelehnte Spielweise (wie auch hier in FFM) im Vergleich
zur CD ist sehr cool - mit ner Gibson aber hat man da aber nicht unbedingt die
richtige Gitarre für gewählt, das kommt mit der Fender besser zur Geltung.
Alles in allem wieder mal ein solides BAP Konzert mit einer Spielzeit von 3 h 10
min. Da kann man nicht meckern. Dies eher vielleicht über manchen Zuschauer der
entweder besoffen einem ins Ohr brüllt oder andere die sich die meiste Zeit
ihrem Handy widmen. Party ist sicherlich woanders nur nicht in Frankfurt.
Ein Bericht von Lili
Und die Reise führt uns immer wigger, diesmal in
den wilden hessischen Süden, in die Jahrhunderthalle nach Frankfurt/ Main(hatten)…Heimspiel
für Zölli und Lili :-)
Am Nachmittag machte ich mich ohne jegliche Hindernisse (ja, isses denn die
Möglichkeit?! Kommt ja selten genug vor..) auf in die ca. 30km entfernte
Mainmetropole zur Konzerthalle. Dort um 18h angekommen wurden mir erstmal Kohle
für’s Parken abgeknöpft (tststs)..der Parkplatz war fast noch leer und vor den
Türen zur Halle war erst ein kleines Grüppchen versammelt. Natürlich fast alles
wohlbekannte Wiederholungstäter :-) Noh un noh gesellten sich noch mehr bekannte
Gesichter zu uns, dat kölsche Grüppchen hatte gleich vorgesorgt - sich zu Haus
schon mal warm inhalliert - und das Reissdorf gleich noch mitgebracht. ;-)
Zusammen vernichteten wir dann das liebliche Gebräu *hauwechdatzeuch* noch an
Ort und Stelle. Die Security gab uns nett Auskunft, wie wir auf schnellstem Weg
direkt vor die Bühne kämen und die Pforten des Eingangs öffneten sich schon vor
19h. Kurze Taschenkontrolle - zumindest bei meiner großen Tasche - (sollte DAS
Bild zu sehr abgelenkt haben *ggg* ?) und reingestürmt, ein ‚hallo’ zum Büdchen
‚rübergeworfen und vor die Bühne drappiert. Die Kunst erstmal im Graben verstaut
und es fing noch einmal die ewije Affhängerei an..
Kurz nach 20h dann endlich begann das wieder, über 3stündige Konzertspektakel.
Das Buch öffnete sich mit dem Opener ‚Wat für ´e Booch!’ , der Film im
Hintergrund begann und BAP enterten unter tosendem Applaus die Bretter, die die
BAP-Welt bedeuten!! Unverschämt verwegen luurte WN unter seinem Hut hervor und
begrüßte die Fans. Es folgte ein Brilliantfeuerwerk an ausgesuchten Stücken (..ähem..naja,
ein paar Songs hab’ ich dann aber doch vermisst…und - WO waren denn die beiden
Tiere abgeblieben?) für die Radio-Pandora-Tour. Naja, das Bild zum Song hatte
ich dann aber doch noch hinterher auf die Bühne reichen können (lieben Dank
dafür!!).
Nach…“ob mir ming Färv op die Tour nit verdrüsch…“ folgte diesmal statt „op
keine Fall“ ein striktes „Nein“ *gröööhl* War nun leider mein letztes
buntes Teilchen, fehlt mir doch dazu jetzt privat die Zeit mit wenig
Privatleben.. *seufz* Geschäftlich geht’s allerdings mit der Malerei weiter ;-)
Wolfjang - charmant wie immer führte mit seinen Ansagen zu den Stücken durch’s
Programm um daraufhin diese aber so was von live zu präsentieren - wooosh!!
Noh Gulu im neuen Look kam supi gut, obwohl weniger traurig von der Melodie her.
Die Jungs und Anne geben wirklich alles bei ihren Auftritten - man merkt es
ihnen sooo sehr an!!! Da steckt ein solcher Spaß und absolute Böcke zu spielen
dahinter - DAS sollen andere Bands wirklich erstmal nachmachen - für mich sind
BAP NICHT zu toppen!! Und umso älter die Bandmitglieder, umso wilder rocken sie
ab, Power ohne Ende, eine geniale Beherrschung der Instrumente, einfach
unfassbar!! Der helle Wahnsinn, wie das auf der Bühne abgeht und für ein
Charisma ‚rüberkommt!! Aber echt - Hut ab (hihihi - im wahrsten Sinne des
Wortes…aber das is ein anderes Thema..*grins*)!! Also, ICH möchte BAP wirklich
NIEEE mehr missen!!
Zum Schluss leuchtete der blaue Planet (Ballon) in pink getauchtem Licht auf der
Leinwand auf und das ‚BAP’-Booch endete wieder mit dem Abspann aller
Mitwirkenden an dieser musikalischen Reise durch die Kontinente. Ein, mal
wieder faszinierendes Konzerterlebnis der Extraklasse aber eine noch hier und da
gewöhnungsbedürftig entrümpelte Setlist… eine wie in Neuried zum Warm-Up wär’
halt (zu) perfekt…apropos..’Dä perfekte Daach’ oder auch mal ‚Kaspar’ würden gut
ins Repertoire passen, wie wir beim gemeinsamen Umtrunk danach noch feststellen
mussten.
Nach dem Konzert dann noch zu den Büdchen und es folgte nach einem
gemeinschaftliche Cool- Down an der Theke die allgemeinen Verabschiedung. Der
Sekundenschlaf hatte diesmal - anders als auf der Heimfahrt von Neuried - bei
mir keine Chance, war ich doch im Nu, ohne besonderen Vorkommnissen wieder zu
Hause *freu* Und später geht’s wieder nach Mainhatten - allerdings
zur Arbeit und erst Ende Dezember - noh Kölle zum Gig.
Ne leeve Jrooß an alle dabei Gewesenen un bes demnähx, schön, dat es Üsch jibt,
maat et joot, :-*
Lili