-Fan-Tourtagebuch
Frankfurt, 29. März 2014
Alte Oper
Ein Bericht und Fotos von Lili
BAP haben am 29.03.2014 in der Alten Oper in
Mainhattan zwar nicht den Stecker, aber dafür den gesamten Großen Saal mit
Bravour in ihren Bann gezogen und ein Meisterstöck abgelierfert!!
Es sollte wohl so sein, dass ich dabei sein durfte denn ich hatte noch bis eine
Woche vor dem Event kein Ticket geordert, da ich zuerst dachte, ich hätte an
besagtem Samstag sowieso keine Zeit. Mittlerweile war die Alte Oper schon längst
ausverkauft und ich ärgerte mich grün und blau weil ich, nur 30 Km entfernt
wohnend, nicht dabei sein könnte. Da entdeckte ich auf Chrischis Pinnwand (www.bap-fan.de)
eine Anzeige von Maloya, die dort ein Ticket für FFM anbot und wir machten einen
‚Übergabe Termin‘ vor der Location am Abend der Veranstaltung aus. Ich hätte vor
Freude am liebsten direkt die ganze Welt umarmen können!! Was war das für ein
ein Glück!!
Nach nur 3 Stunden Schlaf (durch die Jobberei in der Nacht zuvor in einer
Wirtschaft) war der Tag der Veranstaltung gekommen. Sodann fuhr ich erst mal mit
2 Bussen zum Kfz-Händler in den Odenwald, den georderten Leihwagen abzuholen.
Dann noch eben schnell zur Mam, wieder zurück und noch wat einkaufen. In
Frankfurt/ Main war das Parkhaus der Oper schon besetzt, also gegenüber im
‚Opernturm‘ geparkt - das war zum Glück so gut wie leer.
Um 19:30 h war ich am Opernplatz wo Maloya mit Pippi schon warteten. Neben der
Oper stand auch der BAP-Truck. Ticket klar gemacht und ‚rein ins gediegene
Ambiente. Die, ca. 2400 Leute in der ausverkauften Oper waren dresscoatmäßig
buntgemischt - die einen im feinen Zwirn, die anderen im T-Shirt, gerade so,
wie’s gefiel. Wir durch’s Foyer, vorbei am Merch (das Tee steht auf jeden Fall
auch noch auf dem Programm) und in den Großen Saal. Irgendwie hoffte ich, da ja
das Familienoberhaupt am Tag darauf seinen Ehrentag hatte, dass vielleicht ein
knuddel bereiter süßer Fussel-Schnuckel in Merch Nähe umherstreunen würde aber
leider Fehlanzeige. So’n Fussel gehört schließlich auch zum Niedeck’schen Rudel.
Maloya und ich mussten unsere Plätze nicht sonderlich suchen, hatten wir doch
reservierte, luxuriöse Plätze in der 1ten Reihe dieses pompösen Saales.
Es lief bereits sehr angenehme Hintergrundmusik vom bap’schen Band und um 20h
ertönte das Domglockengeläut von selbigem. Kurz darauf erklomm ‚Dä Boss‘ die
Bühne, sein Gefolge auf seinen Fersen und schon fing ein faszinierendes
Spektakel der absoluten Spitzenklasse an.
Von Anfang an war das Publikum am Start und nach einer kurzen Pause in der
Halbzeit ging es noch mehr mit. Ja, es war ein bestuhltes Konzert aber den ein
oder anderen hielt es - besonders beim ‚Verdamp‘ lang her - Bringer‘ nicht mehr
auf den Plätzen und es wurden auch kräftig die Handinnenflächen
zusammengeschlagen. 3 Zugaben waren angesagt und jedes Mal Standing Ovations
mit tosenden, anerkennenden Applaudier Salven.
Was diese Rock’n Roller, jeder der 7 Musiker auf der Bühne vortrug grenzte
schier an purer Magie!!
Ein faszinierendes Szenario on Stage!!
Unglaublich viele akustische Instrumente türmten sich da, gespielt von einer
Formation, bestehend aus genialen Musikern, von denen jede(r) einzelne
eigentlich eine Band für sich ist, da jeder mehrere Instrumente perfekt
beherrscht.
Die neu arrangierten Songs und die Auswahl dieser - da fragt man sich, warum sie
nicht schon seit jeher auf solch wunderbare Art erklingen. Teilweise hören sie
sich sogar wie komplett neue Stücke an und sie gehen sowas von unter die Haut -
sehr anrührend, ergreifend und viel für’s Herz. *schwärm* Und dann diese
wunderschönen Übergänge!!
Ja, ich war schon paarmal den Tränen nahe und einer konnte sie am Ende auch
nicht verbergen…was man da vorn nicht alles so mitbekam…
Dann die Lightshow samt Nebelmaschine - u. A. wunderschönes pink und
zauberhaftes blau tauchten das ‚Orchester‘ in softes Licht - dagegen kann das
Luminale in FFM regelrecht einpacken!!
Der Dienstälteste, Jürgen Zöller - bei dieser Tour mit Schalldämpfer hinter
seiner ‚Schießbude‘ - hätte während des Gigs sogar die Zeit, sein Schlagwerk zu
polieren, muss er doch nicht fortwährend wie vom Düüvel geritten in die Felle
hauen sondern ganz sachte Töne produzieren.
Rhani Krija , sollte eigentlich, genau wie einst Anne de Wolff, von BAP
adoptiert werden. Wowww, wat hat er’s ‚drauf mit seinem unfassbaren, furiosen
‚Percussion - Geklipmer‘!! Der Begriff musikalisches Genie ist da doch völlig
untertrieben, ‚das‘ ist wahrlich seine Berufung!!
Tastenfetischist Michael Nass, der Staatsraatsvorsitzende, brillierte hier auch
am Akkordeon und trug dazu bei, dass das Ganze erst zu einem richtigen
Gesamtkunstwerk wurde.
Geigenvirtuosin und Alle-Instrumente-Beherrscherin Anne de Wolff tat es Rhani
gleich. Feengleich griff sie sich ein Instrument nach dem anderen und
verzauberte damit die Atmosphäre. Einfach traumhaft, wie ‚zartbesaitet‘ sie die
Klänge aus den Instrumenten lockt.
Und da war doch noch der Bassmän Werner Kopal, der ja echt galant neben der
‚Oma‘, dem Stehbass zur Geltung kam und auch die akustischen Saiten mit Genuss
zupft*schwärm*.
Annes Ehemann, Urich (Ulle) Rhode , ersetzt Helmut Krumminga (ne leeve Jrooß an
dieser Stelle!!) auf dieser Tour perfekt!! Auch Ulle spielt mehrere multikulti
Instrumente im Schlaf - dieses unfassbareTalent muss wohl in der Familie liegen.
Zum guten Schluss meiner Bandvorstellung hier natürlich ‚Dä Boss‘ an der Super
Klampfe. Wolfgang Niedecken - der Macher, ein Urgestein, ne coole Type, ein
herzensguter Mensch mit der leuchtenden Ausstrahlung eines Kometen -
unbeschreiblich dieser Mann!! Was er anpackt läuft . Sein charismatisches
Vortragen, sein Spielen, seine Dylan-Stimme, es passte alles!!Übrigens auch die
neuen Treter - schick, die braunen Chelsea Boots im angesagten Used - Look!!
Kenn‘ mich da wat aus und hatte sie ja von der ersten Reihe aus gut im
Blickfeld.
Am besten haben mir von den 27 Titeln folgende 9 melancholischen Schmacht -
Stücke gefallen:
Noh Gulu und der Übergang zu Jupp - Gänsehautfeeling ohne Ende, auf diese Idee
muss man erst mal kommen - nur g*e*il*!!
Do kanns zaubere
Nöher zo mir
Par Daach fröher
All die Aureblecke
Zosamme alt
Rita
Alles, wat ich zo jähn wöhr
Ich wünsch mir, Do wöhrs he
und Sendeschluss
Während der Show stellte ein Backliner ein, zum Publikum hin gerichtetes Mikro
auf den Bühnenboden und filmte von der Bühne aus u. A. bei ‚Verdamp‘ lang‘
verdammt lang ins Publikum.
Also, wenn es von dieser steckerlosen Tour keine DVD samt CD gibt heiße ich
Lieschen Müller!!
Apropos Licht…hatte ich doch extra noch ne Menge Knickstäbe für die romantischen
Songs mitgenommen und prompt verpeilt, diese noch vor diesem mega Event in
unserem Rudel zu verteilen. Während der Show fing es dann in meiner Tasche an zu
leuchten, da ich aus Versehen einige anknickte.
Unser Rudel - in FFM bestehend aus ca. 15 sich kennenden und Bekennenden -
versammelte sich gegen 23:30 dann noch vor der Oper zum abschließenden Plausch
und man verabschiedete sich in alle Richtungen - ganz Deutschland war ja wieder
zur Kultstätte gepilgert.
Von überall her düste man an - aus’ m Saarland, aus dem Schwäbischen, von der
Küste und und und.
Et wohr schön, Euch mal wieder alle vereint anzutreffen!!
Im kleinen Kreis entstand dann sogar ein Gruppenfoto mit Selbstauslöser.
Auf der Heimfahrt durch Frankfurt begegnete mir dann auch noch Batman himself -
ein, von Kopf bis Fuß Verkleideter - wohl von einem Junggesellenabschied
kommend.
Bin jedenfalls völlig angefixt und restlos geflasht von dieser ‚steckerlosen‘
BAP-Show, von diesem, ca. 3,5 Stunden dauernden anspruchsvollen Abend durch die
BAP-Zeitgeschichte, diesem monumentalen Klangerlebnis, dass ich jetzt noch
Bensheim, Mainz und Hanau auf’m Schirm habe und hoffe, alle Konzerte irgendwie
wahrnehmen zu können!!
Chapeau BAP!! Besser geht’s nicht - never ever!! DANKE BAP samt Anne, Ulle und
Rhani!! <3
Nach dieser, nicht zu toppenden Tour, könnte eigentlich irgendwann mal nur ein
kleiner, gemütlicher, gechillter uriger Lagerfeuergig folgen - so ganz ohne
jegliche Stecker - die geneigte Stammgast Fan Riege wäre sicher nicht abgeneigt.
So, und jetzt noch gaaanz liebe Grüße, auch ans Rudel, unser ewiges Rudel, das
zosamme alt wird - met BAP!!
Lili
Ein Bericht von Markus
Eines vorweg, meine Begeisterung wurde leider
durch die miserable Sound-Abmischung getrübt. Das Konzept mag nicht neu sein
aber so wie BAP das umgesetzt haben war ganz großes Kino. Diese Kreativität
vorhandenes Material völlig auf links zu drehen und etwas dieser Güte zu
schaffen lässt auch langjährige BAP – Kenner staunen. Zu meiner Freude fanden
Raritäten wie „Lisa“, „Sendeschluss“ ihren Platz sowie „Lena“ was mir in dieser
Version erst gut gefällt. Was Rani Krija am Percussion veranstaltet ist
unglaublich. So etwas hab ich noch nicht gesehen. Das bei BAP absolute Könner am
Werk sind wird bei „Jupp“ wieder besonders deutlich.
Wie eingangs erwähnt sollte für die künftigen Konzerte der Abmischung zwingend
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nicht an
der Halle lag, denn dazu waren die Instrumente und Stimmen in unterschiedlicher
Qualität wahrzunehmen.
Von Jürgens Schlagzeug war auf dem Rang nur die Tom zu hören, nicht die
Bass-Drum, kein Becken und die Snare merkwürdigerweise nur bei „Lena“ und „Noh
Gulu“ (vermutlich hat er die Snare zu diesen Stücken getauscht). Die Gitarren
hätten eine Nuance deutlicher sein können, vom Kontrabass waren nur Schläge zu
hören, die Töne gingen unter. Wolfgangs Stimme klang wie durch ein Telefon und
das Akkordeon vom Micha überlagerte alles andere wenn er es benutzte. Die
Posaune, das Percussion (minimal zu laut) und das Piano waren gut abgenommen.
Für eine Band in dieser Qualität eigentlich echt schade. Dieses Konzert hätte
einen besseren Sound verdient. So freue ich mich auf die DVD um das nochmal
standesgemäß zu hörn.