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Gersthofen, 12. Januar 2006
Stadthalle (Warm up)

Fotos von Oliver Demian

Ein Bericht von Ludger Egen-Gödde

Beim Eintreffen vor der Halle viele bekannte Gesichter, der Fan-Süden der Republik ist sicher weitgehend komplett versammelt, was man auch später beim Konzert deutlich merkt – Stichwort Textsicherheit! Mit zwei „W“s geht’s los – ein altes Radio auf der Bühne kündigt alte Hits an - bei „Wahnsinn“ steht die Band auf der Bühne und zieht mit „Waschsalon“ anschließend gleich einen zweiten Kracher. Die gemütliche Halle ist randvoll, die Stimmung sofort da. „Ahl Männer“ holpert noch erheblich, soll aber in Haslach laut WN besser geklappt haben. Es folgt die erwartete bunte Zeitreise durch die verschiedenen Jahre und Alben, das Programm umfasst aber nicht nur Songs vom 3x10-Album. Was es beim „Klatschmarsch“ vermutlich noch nie gab war, dass jemand WN ein Bayern-Trikot mit „Lothar Matthäus“-Aufdruck zugeworfen hat – Heiterkeit allenthalben, und als WN schließlich den Aufdruck realisierte, rutsche er fast aus dem Text.
Insgesamt: Mehr noch als beim Doppelalbum kommt live rüber, mit wie viel Ideen, Sorgfalt und Liebe zum Detail die Band an den Arrangements gefeilt und sie verändert hat. Geschmacksache bleibt „Frau ich freu mich“, beim Intro liefert WN die aus verschiedenen Äußerungen bekannte Begründung für diese Version – ich empfinde eher die neue Variante als „gebremste Fassung“ und kann mich auch live damit nicht recht anfreunden, klingt mir zu mumpfig. Mittendrin gibt’s wieder eine Hocker-Session, angenehme Phase um durchzuschnaufen. Anne de Wolff als Gastmusikerin gelingt es, mit Violine und Gesang hier besondere Akzente zu setzen, allerdings droht für meinen Geschmack „Chippendale desch“ etwas in Richtung Country-Gefiddel abzudriften. WN lässt die Halle selbst sehr viel singen (Wellenreiter-Publikum-solo), um die Textsicherheit des Südens dann mehrfach als „unfassbar“ zu bezeichnen. Meine Best of an diesem Abend: „Ne schöne Jroos“, „Nemm mich met“, „Nix wie bessher“, „Jraaduss“ – und „Zaubere“ – bei dem Helmut Krumminga neue und alte Riffs wunderbar kombiniert hat. Morgen nach Köln – das wird spannend. Freut Euch drauf!