BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Hamburg, 03. April 2006
Große Freiheit 36

Ein Bericht von Dirk Störmann

Ausverkauft. Handel vor der Halle. Und wer wollte, kam für weniger als Normalpreis rein. Drinnen das typische BAP-Publikum. Rustikal, mit W.N. alt geworden oder jung geblieben. Fussball-Shirts, Schals, Tour-Outfit. „X für ‚e U“ war wohl das Älteste. Niedecken freut sich darüber, es diesmal richtig gemacht zu haben und heuer gleich die richtige Location gewählt zu haben. Zur „Belohnung gibt’s morgen nicht die ‚Nähxte Stadt’“, sondere ein Encore auf der Reeperbahn.
Herrlich, wie man sich auf die Tradition verlassen kann! Schlag 21:00 Uhr geht es los. Vorher ein Helden-Mixtape vom Band, Schnelldurchlauf desselben und dann WAHNSINN! Ein wunderbarer Auftakt. Sind sowieso nur affjetaute Leute im Publikum, die später ihr Kölsch-Abi bestehen sollten. Für die, die der Band hinterher reisen kommen kaum Überraschungen. Die setlist steht. Hm, eine Jubiläumstour würde doch einiges gewähren!? Aber da lassen sie die Idole mal unbeachtet. Dylan und zwei identische setlists? Undenkbar! Sei’s drum. Die meisten kümmert Münster nicht und sie bekommen alles, was sie wollen!
Die Band ist wunderbar eingespielt. Und Niedecken trotz „FC-In-Richtung-Liga-2“ fröhlich drauf („werden Wolfsburg wegwechseln“).
Erste Tarzan-Anekdoten bei „Fortsetzung folgt“, zum ersten Mal in der neuen, schnellen Version. Fein, aber mag das Original lieber. Erste Sing-A-Longs bei „Helfe kann Dir keiner“. Danach der frühe (persönliche) Höhepunkt. Dylans Hurricane (der Meister spielt es seit Jahrhunderten nicht mehr!) im Medley mit „Stell Dir Vüür“. Die Zeitreise geht weiter, das Hamburger Publikum textsicher wie eh und je! Gänsehaut bei „Jupp“. Schön, nach so langer Zeit mal wieder live zu hören. Die Ansage dazu zum Brüllen! Chlodwig-Eck, W.N. mit Hund „Blondie“ zum Frühstück. Kommt besagter Weltenbummler dazu und verlautet a) „Der Schäferhund ist doch der beste Freund des Menschen“ und b) „Mir persönlich hat mal einer in Alaska das Leben gerettet“. Mit Jupp geht es also in die Halbzeit. Der unplugged-Teil unsagbar schön. Das Schönste aber (und zur Überraschung des Teilnehmers): KEINE GÄSTE! BAP pur! Habe diesen Blödsinn auf der Jubiläums-CD eh nicht verstanden. Gottseidank kein Thomas D., kein X. Naidoo! Haben wohl alle zum Glück mit Geld-zählen zu tun…
Der erste Zugabenteil erspart uns ebenfalls guest spots! Das wunderbar neu arrangierte „Frau ich freu mich“ und „Verdamp lang her“ (jüngst auf einem der schlechtesten Sender zu einem der schlechtesten Songs der 80er gekürt) bringen den ca. 1500 Mitgealterten ‚Pipi in die Augen’.
Und dann! Wie aus dem Nichts! Der erste Gast. Ungeplant. Jawoll! Joachim Król macht ein bisschen bei „Jraaduss“ mit. Ach, was liebe ich diesen Mann seit Bucks „Wir können auch anders“! Auch er erkennbar ein wenig älter geworden. Bekleidet mit einem „Jack Daniels“ FC St. Pauli-Trikot. Apropos Fußball. Kam natürlich auch nicht zu kurz. Wenn auch in diesem Jahr der Real Madrid-Schal fehlte.
Dafür bei „Aff un Zo“ Fan-Geschosse in Form von FC St. Pauli-, Köln- und Frankfurt (Jan?)-Schals. „Souvenirs“ fehlte. Dafür hat Niedecken die Schals behalten… (soweit ich das mitbekommen habe). Im zweiten Zugabenteil trägt W.N. die Nr. 8 einen gewissen Herrn Scherz („muss ich zurück geben“) und freut sich über den geklauten Punkt beim FC Bayern. St. Pauli solle da doch bitte noch eine Schippe drauflegen.
Was noch? Hamburg bestand das Kölsch-Abitur bei „Wellenreiter“ (so gerade eben…). Krumminga macht den Major endgültig vergessen. Werner Kopal trägt (zu Recht) „Held der Arbeit“ T-Shirt. Einer der von W.N.’s gewürdigten „15 Leute hinter der Bühne“ macht AUF der Bühne nach dem Konzert eine richtig schlechte Figur, indem er die Herausgabe von Kopals setlist verweigert („die brauchen wir morgen noch“ - Aaargh!). Joachim Król bleibt der einzige Gast. HURRA!!!
Wünschen wir den Hamburg 2-Besuchern zumindest EINE Überraschung in der setlist. Aber auch wenn nicht, BAP und W.N., ihr wart großartig! Danke, Bruder im Geiste!"