Ein wirklich sehr gutes Konzert (eines der
besseren, obwohl ich noch kein einziges schlechtes von BAP erlebt habe) mit
einer Band, wie ich sie spiellauniger nur ganz selten erleben durfte und
dementsprechend waren „meine“ Hessen auch gut „druff“ und haben die Stimmung
gemacht, die sich BAP an diesem Abend redlich verdient haben! Auch die Location
passte bei diesem Wetter sehr gut (überdacht  )! Der einzige
Wehrmutstropfen war, dass meine Frau Judith an diesem Tag so kränklich war, dass
sie leider nicht dabei sein konnte.
Hier die Songs in der Einzelkritik (selbstverständlich subjektiv ;-) ):
Halv su wild: Ein sehr gelungener Start in den Abend. Eignet sich gut als Opener,
weil es ein Stimmungssong mit großem Mitklatsch- und Refrainmitsingcharakter
ist. Glaube auch, dass es ein sehr geeigneter Song für die Band ist, um sich
warm spielen zu können.
Et levve ess en Autobahn: Genau das gleiche wie oben gilt auch für diesen Song.
Keine hochkarätigen „Songwriterkunstsongs“, sondern handgemachte, bodenständige
tolle Musik von der guten letzten CD.
Aff un zo: Passt ebenfalls optimal an genau diese Stelle, denn es ist schon
immer ein super Partyreggae gewesen, der noch in jedem bisherigen Konzert den
Stimmungspegel nach oben schnellen ließ. Ich glaube bis hierher hat keiner
wirklich irgendwelche alten BAP-Hits vermisst.
Da das aber nun mal dennoch unbedingt zu einem gelungenen BAP-Konzert dazu
gehört, kommt jetzt der Klassiker
Nix wie bessher und lässt die Stimmung um keinen Zentimeter abreißen. Man könnte
sagen: es läuft wie geschmiert!
Woröm dunn ich mir dat eijntlich ahn: Der erste Song den man durchaus gegen
einen anderen der letzten Alben (z.B. Wat für e booch) austauschen könnte.
Dennoch kommt er gut und er gefällt mir auch, unter anderem wegen des Textes,
wobei ich gut finde, dass Wolfgang auch die Strophe mit Hugh Grant wieder singt.
Eine gute Alternative hierfür wäre Keine droppe mieh, weil auch von der letzten
Studio-CD und wesentlich rockiger.
Alexandra, nit nur do: Wenn ich eben noch leicht gekrittelt habe, gibt es jetzt
für mich nur noch großes Lob, denn dieser Song ist einfach erstklassig und
gehört eigentlich wirklich in jedes BAP-Live-Programm (vielleicht ja irgendwann
wieder mit meinem vermissten „cha“?!). Es ist eine sehr gelungene Version, die
die „neuen“ BAP’s aus diesem Hit gemacht haben, vor allem finde ich Helmuts
Gitarrensolo hammermäßig! Endlich darf er sich austoben  (wobei leider
seine Gitarre manchmal etwas zu laut war, aber evtl. liegt das auch an meinem
Platz in der ersten Reihe direkt vor ihm?!), trotzdem grandios!
Verjess Babylon: … ich habe eine Erscheinung; Anne schwebt auf die Bühne und ist
akustisch (und zumindest für uns Männer) auch optisch eine große Bereicherung!
Das Lied finde ich persönlich sehr gut und den Text wirklich ganz, ganz klasse!
Ich mag diese Art von „Wolfgang-Humor“! Genauso wie ich schon immer ein großer
Fan von Ruut weiß blau oder ens em vertraue war, bin ich Fan von dieser Art
Liedgut, die so nur BAP in Deutschland bringt (oder?) und die für mich unter
anderem auch BAP ausmachen. Dennoch kommt es mir so vor, als wäre es
stimmungsmäßig ein kleiner Rückschritt, aber 1. ist es jetzt was zum zuhören und
2. hätte es jedes Lied nach Alexandra schwer. (Wie schon oben erwähnt, in
manchen Situationen Helmuts Gitarre etwas leiser und wenn er noch so gut spielt,
dann wäre Annes Geige noch besser zu hören.)
Leopardefellhoot: Der „Bob-Dylan-Beitrag“ des Abends. Lieben Gruß an Ulli ;-) !
Keinem steht er besser als Dir! So zum Song, der ist ein richtiger
„Gute-Laune-Stimmungshit“ und groovt wirklich saustark, auch dank Michas
Tastenarbeit! Ein absolut dickes Plus im Programm und z.B. nicht gleichwertig
von Waschsalon zu ersetzen. So macht ihr Spaß Jungs!!!
Unger Krahnebäume: Zusammen mit Rövver noh Tanger (von mir leicht bevorzugt) DER
Klassiker vom Sonx-Album. Geht live immer ab wie ein Zäpfchen und mittlerweile
eine feste Größe bei BAP-Konzerten. Der schnellste (?) aller BAP-Songs geht auch
bei mir regelmäßig ins Rhythmusblut ;-) . Kommt glaube ich sehr gut beim
Publikum an.
Chlodwigplatz: Wie ich schon bei meiner CD-Kritik auf Amazon schrieb, löst diese
Reggaenummer gemischte Gefühle bei mir aus. Einesteils finde ich gibt es
wesentlich bessere Stücke auf dem letzten Studioalbum, andererseits ertappe ich
mich regelmäßig dabei, wie ich dann doch mitgehe, mitwippe, mitsinge. Naja, live
kommt so wie so alles noch einmal so gut (normalerweise)! Vom Text her eine Art
„Wolfgangs-Lebensstellenbeschreibung“. Kommt beim Publikum auch gut an, weil
sehr locker-flockig partymäßig. Das „gepfeife“ am Schluss wurde eingespart,
wahrscheinlich weil sich die werten Zuhörer des öfteren ziemlich schwer damit
taten ;-) (mich eingeschlossen). Ist schon okay so… ;-)
Arsch huh, zäng ussenander: Einer der wichtigsten Texte der BAP-Geschichte kam
mit Sicherheit hauptsächlich deshalb wieder ins Programm, weil im November das
20-Jahre-A.-h.-Z.-u.-Konzert stattfindet (wo wir leider nicht dabei sein
können), quasi als eine Art „Werbetrommelsong“. Weiß nicht so recht ob er genau
an dieser Stelle des Programms hin gehört und so wirklich ins Programm passt,
aber er hat mehr Power denn je und wird von der Band wirklich erstklassig
gespielt, Hut ab! Ich fand ihn zumindest gut und die Stimmung sagt, dass die
Leute dies wohl ähnlich sehen.
Rita, wir zwei: Ein Klassiker, der irgendwie einfach dazu gehört. Ein sehr
schönes, einfaches, relaxtes Stück, dass irgendwie immer ankommt, immer Stimmung
macht (auch bei mir) und das man irgendwie vermissen würde, wenn es nicht dabei
wäre.
All die Aureblecke (der Eichhörnchensong ;-) ): Ein wunderschönes Lied (auch
ohne Clueso) das mir schon auf der CD sehr gut gefallen hat. Es verbreitet eine
romantische, laue Sommernachtsatmosphäre, ein Gefühl als ob man im Urlaub wäre
und irgendwo am Strand liegt. Finde solche ruhigen, schönen Stücke runden ein
BAP-Konzert perfekt ab und gehören unbedingt ins Live-Repertoire. Sehr schöner,
passender Text auch.
Paar daach fröher: Eins der schönsten BAP-Liebeslieder, einfach nur zum genießen
und träumen. Ich hatte zeitweise die Augen zu und dachte an jemand, der
normalerweise jetzt neben mir gestanden hätte… so schön und gefühlvoll ist
dieser Song. Hat mir an diesem Abend besser gefallen als Zaubre und auch die
werten Zuhörer spendeten nach dem Stück dankbaren Applaus.
Krohn oder Turban: Wichtiger, guter Text von Wolfgang zu den Tönen von Werners
Stück. Ist ein gutes Lied, aber ich glaube kein unbedingtes Muss an diesem
Abend. Man merkt deutliche Nuancen auch am „Handgeklapper“ des generell sehr gut
aufgelegten Hanauer Publikums. Seeehr positiv zu erwähnen ist, dass bei diesem
und besonders beim nächsten Song als Gast Christian Felke mit seinem Saxophon
und weiteren Blasinstrumenten die Stücke veredelt. Er ist wirklich klasse (und
sympathisch) und eine absolute Bereicherung!
Amerika: Eines meiner BAP-Favoriten! Noch schöner als eh schon, dank oben
bereits erwähntem Christian. Ein wirklich erstklassiger Song, der eigentlich in
jedes BAP-Live-Event gehört, aber wegen der meist abwesenden, wichtigen
Instrumente (Saxophon, Klarinette(?)) nach dem Wegfall von Jens nur noch ganz
selten gespielt wird. Ich glaube es gab Versuche ohne diese Instrumente (?),
aber ein wirkliches Meisterstück ist es halt nur mit diesen! Für mich sind diese
wunderschönen ruhigen Stücke oft noch wichtiger als die Party- und Abgehnummern.
Auch die Hanauer (und andere ;-) ) sind begeistert. Bis hierher hat auch Anne
die ganze Zeit auf der Bühne gestanden und uns an ihrem grandiosen Können
teilhaben lassen. Danke!
Bekloppt fand ich die übereifrigen Ordner, die schon einige Sekunden bevor das
Lied überhaupt endete die Fotografen fast vor der Bühne „wegprügelten“. Man
kann’s auch übertreiben!!
Enn Dreidüüvelsname: Der „Rolling-Stones-Beitrag“ des Abends. Bei meiner
CD-Kritik kam er damals nicht so gut weg, aber live finde ich diesen Song
wirklich sehr, sehr gut! Eine tolle, kräftige Rock- und somit auch Livenummer
mit einem super „Keith-Riff“. Sorgt immer für gute Stimmung unter den Fans.
Wobei ich glaube, dass für zukünftige Livekonzerte eher Noh all dänne Johre vom
letzten Studioalbum „überleben“ könnte.
Kristallnaach: Unbedingter Bestandteil eines BAP-Konzertes, klasse Songwriting,
weltklasse Text!!! Auch wenn ich es schon „hundert mal“ gehört habe, genieße ich
diese tolle Liveversion jedes Mal aufs Neue. Sehr Stimmungsvoll und an diesem
Teil des Konzertes genau richtig!
Millione Meile: Der „Rory-Gallagher-Beitrag“ des Abends. Guter Song, wohl
hauptssächlich im Programm wegen des Konzertes am 1. September auf der Loreley,
wo wir leider auch nicht können. Abgesehen von der tollen „Bar-Atmosphäre“ die
dieses Stück im Amphitheater verbreitet, ist das DIE Solonummer des Abends, wo
so ziemlich jeder der Band im „großen Scheinwerferlicht“ zeigen darf, was er an
seinem Instrument drauf hat. Ganz besonders brilliert hier Werner am Bass, der
ja sonst eher im Hintergrund steht. Jürgen „verweigert“ uns leider ein großes
Schlagzeugsolo und spielt die Singleversion des Stücks ;-) . Wir wissen ja alle
was er zu leisten im Stande ist!!
Diego Paz wohr nüngzehn: Dieser Song lebt viel vom Text, auch er einen sehr
guten blues-groove und einen hartrockigen Refrain hat. Finde ihn dennoch
austauschbar, z.B. gegen einen anderen Radio-Pandora-Song wie Wat für e booch
oder Wolf un Skorpion (ein klasse Lied, das man leider viel zu selten gehört
hat).
Verdamp lang her: Muss man hierzu noch etwas schreiben? Das „Satisfaction“ von
BAP, unverzichtbar, immer super und immer bringt es die Stimmung jeden Publikums
auf den Höhepunkt! Ich kann es wirklich immer wieder hören. Persönlich habe ich
jetzt einen ganz anderen Bezug zu diesem Lied, weil mein Vater letztes Jahr
verstorben ist.
Für ’ne Moment: Ein wunderschönes Lied mit einer der schönsten Melodien aller
BAP-Songs, ein Klassiker halt der jedes Mal gut ankommt (auch bei mir!). Ich
glaube diese Version, bei der Wolfgang solo anfängt und die „merkwürdije Band“
dann gesanglich dazu stößt, ist nicht mehr zu toppen. Die möchte ich in keinem
Konzert mehr missen! Und erst der wunderschöne Gesang der Fans… ;-)
Noh all dänne Johre: Das Herzstück der letzten Studio-CD ist ein ganz, ganz,
ganz tolles Stück, wunderschönes Songwriting von Helmut (er kann es!!) und
erstklassiger Text von Wolfgang! Ich wünsche mir, dass dieser Song auch später
noch in der Setliste bleibt und auch bei den Fans kommt er sehr gut an. Aber…
auch wenn es ein wunderschönes Gitarrensolo von Helmut ist, zumindest hier vorne
war die Gitarre zu laut und dadurch z.B. Anne kaum zu hören… und Anne hören wir
doch alle gerne, oder?!
Mir zwei könnte Frau hann: WAHNSINN!!! Ich liebe diese Nummer!!! Endlich sieht
man auch mal Jürgen in groß, der in diesem Duett mit Wolfgang eine sehr gute,
vor allem gesangliche und NATÜRLICH optische (wie der Text zutreffend schon sagt
;-) ), Figur abgibt! Ja auch zu Wolfgang passt dieser Text SELBSTVERSTÄNDLICH
;-) ! Dank diesem gute Laune Song habe ich ein Dauergrinsen im Gesicht und auch
das Publikum ist restlos begeistert! Schade nur, dass dieses Lied wahrscheinlich
in den Setlisten der nächsten Touren nicht mehr zu finden sein wird… SEHR
schade! Auch hätte ich niemals gedacht, dass bei einem BAP-Konzert irgendwann
einmal „allways look on the bride side of life“ gesungen wird . Aber es
passt und macht diese Band einfach aus. Ernste Texte mit viel Aussagekraft, die
zum Nachdenken und/oder Träumen anregen und dann wieder Party, Albernheit und
Spaß: eine perfekte und hoch gelungene Mischung!!! So und so finde ich diesen
Zugabeblock allererste Sahne!
Ne schöne Jrooß: Was ich eben schrieb gilt leider nicht für den zweiten
Zugabeblock, denn ich finde beide Songs hatten schon bessere, weil passendere
Plätze in der Setliste und kamen daher schon viel besser rüber. Diese Stück ist
z.B. eine super Stimmungs-Abgeh-und-Mitsingnummer und ich finde ihn auch jetzt
nicht schlecht, aber wie gesagt…! Ich finde ihn am Anfang (bei den ersten
Liedern) eines BAP-Abends wesentlich besser.
Do kanns zaubere: Selbstverständlich ein BAP-Klassiker, der ja von den Fans
mehrfach auf Platz eins der BAP-Charts gewählt wurde. Ein sehr schönes ruhiges
Liebeslied zum „Entlassen der Fans“. Gehört ebenfalls auf jede BAP-Setliste!
Dennoch finde ich z.B. Jraaduss zum Abschied passender. In den letzten Setlisten
war diese Nummer irgendwie besser platziert.
Das stört aber niemanden (und mich selbstverständlich auch nicht) daran, dass es
ein rundum gelungener Abend war und alle mit einem zufriedenen, glücklichen
Lächeln nach Hause fahren! Danke BAP!!! |