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Haslach, 11. Januar 2006
Stadthalle (Warm up)

Ein Bericht von Hans-Georg Krumm

Der Soundtrack vieler Leben

30 Jahre BAP also. Und als Vorbereitung für das große Jubiläumswochenende in der Kölnarena ging es ins Trainingscamp in den tiefsten Schwarzwald, genauer gesagt nach Haslach im Kinzigtal. In der dortigen Stadthalle wurde tagelang geprobt und probiert und zum Abschluss gab es dann ein ausverkauftes Warm-Up Konzert. 30 Jahre BAP, das sind auch 30 Jahre Rockgeschichte und so war es eine nette Idee, dass die Zeit zwischen Einlass und Konzertbeginn mit Klassikern der Rock/Pop Geschichte gefüllt wurde. Und wer aufmerksam zuhörte merkte schnell, das es sich um Songs handelte, von denen BAP irgendwann einmal in ihrer Geschichte eine Coverversion gespielt haben, wie z.B. "Hang on Snoopy", "Death of a Clown", "Hungry Heart" oder auch die Biermann Nummer "vom donnernden Leben". 
30 Jahre BAP also. Und als Vorbereitung für das große Jubiläumswochenende in der Kölnarena ging es ins Trainingscamp in den tiefsten Schwarzwald, genauer gesagt nach Haslach im Kinzigtal. In der dortigen Stadthalle wurde tagelang geprobt und probiert und zum Abschluss gab es dann ein ausverkauftes Warm-Up Konzert. 30 Jahre BAP, das sind auch 30 Jahre Rockgeschichte und so war es eine nette Idee, dass die Zeit zwischen Einlass und Konzertbeginn mit Klassikern der Rock/Pop Geschichte gefüllt wurde. Und wer aufmerksam zuhörte merkte schnell, das es sich um Songs handelte, von denen BAP irgendwann einmal in ihrer Geschichte eine Coverversion gespielt haben, wie z.B. "Hang on Snoopy", "Death of a Clown", "Hungry Heart" oder auch die Biermann Nummer "vom donnernden Leben".  
Um 20 Uhr wurde es dann spannend: das Licht ging aus und scheinbar mit dem auf der Bühne aufgebauten Uralt Radio wurde als Intro noch mal durch Radiosendungen und die Coverversionen gezappt bis schließlich die Ansage kam: "Und nun Wild Thing in der kölschen Version von BAP", was zu einem nahtlosen Übergang zu BAP und eben zu "Wahnsinn" führte, gefolgt von einer Nummer, die schon länger nicht mehr gespielt wurde: "Ahl Männer". Mit diesem Doppelpack als Opener war die Stimmung schon mal bestens, von da an konnte nicht viel schief gehen. Was folgte, war wirklich ein Querschnitt durch die "Dreimal Zehn Jahre" Bandgeschichte. Viele alte Bekannte, die man live lange nicht mehr gehört hatte wie z.B. "Fortsetzung folgt" oder "Ahl Männer" tauchten plötzlich deutlich entschlackt, aber dennoch noch nah am Original auf, bei anderen gab es eine komplette Überarbeitung, die mal gelungen war (Kristallnaach) und mal die Fans zwiespältig zurücklässt (Do kanns zaubre). Der guten Stimmung (es handelte sich wirklich um eine einzige große Party) tat das an diesem Abend aber keinen Abbruch, zumal die Band noch die ein oder andere Überraschung auf Lager hatte. Eine diese Überraschungen war Anne de Wolff an der Geige, die zu Bob Dylans "Hurrican", das dann in "Stell dir vüür" überging, auf die Bühne kam und bei einigen Songs äußerst Positives zum Arrangement der Songs beizutragen hatte, sei es mit der Geige, oder als Duett Partnerin bei den "Liebesliedern im Sitzen", z.B. bei "paar Daach fröher".  
OK, der Sound war in den ersten 30 Minuten etwas matschig, mir persönlich war da Helmuts Gitarre etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt worden, aber das wurde dann schnell besser. Von der Reihenfolge der Stücke her gesehen, gab es nichts, aber auch gar nichts zu bemängeln. Trotz der BAP typischen Länge des Konzerts von gut 3 Stunden, gab es keinen einzigen Hänger. Die Atmosphäre war ausgelassen und äußerst herzlich und natürlich klappte in Haslach das beliebte Experiment, "Wellenreiter" ohne WN zu singen, trotz des neuen Reggaegewand des Liedes. "Haslach ist der beste Ort, um eine Generalprobe für die Kölnarena durchzuführen", so sinngemäß WN zu Beginn des Konzerts. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen, denn es war wirklich ein außerordentlich gutes Konzert. Meine Highlights waren neben "Rövver noh Tanger" und Helmuts Gitarren Solo bei "Do kanns zaubre" vor allem die Songs, bei denen Anne de Wolf" mit auf der Bühne war, wie z.B. beim guten alten "Jupp", den es in der "Tonfilm" Fassung verstärkt um Annes Streichinstrument gab.
Dreimal Zehn Jahre in 3 Stunden: Ein Querschnitt durch die BAP Geschichte, die Musikgeschichte und somit aber auch der Soundtrack nicht nur der BAP Historie sondern über unzählige Erinnerungen auch der "Soundtrack des Lebens" manch anwesenden Fans. Und am Ende, als alles vorbei war, ertönte dann, wie in "Nähxte Stadt" besungen, "We'll meet again als Lullay vom Band". Zeit nach Hause zu gehen. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: "Und nun Wild Thing in der kölschen Version von BAP"

Ein Bericht von Hans-Georg Bär

Das Anstehen im Januar war einigermaßen zu ertragen, zumal uns ja ein Warm-Up erwartete. Man stand halt wie die Pinguine im Schneesturm zusammen und hat sich mit Geschichten gewärmt. Für etwas Abwechslung beim Anstehen sorgte ein Fernsehteam des SWR, was ein paar "Unheilbare" interviewen wollte, was wir denn da so machten und warum. Ein Hauch von Investigativjournalismus wehte durch Haslach. In der Halle erwartete uns dann ein neues Signet (Die schwazze Fahn met dämm Schädel) und eine deutlich bessere Wartemusik, die uns schon einmal durch die vergangenen 3-4 Jahrzehnte führte. Wer erwartet hatte, die Band würde jetzt einfach das 3x10 Jahre Album von vorne bis hinten durchspielen, wurde gleich zu Beginn mit "Wahnsinn" und dem "Waschsalon" in einer frischen Präsentation eines Besseren belehrt. W.N. gab vor, für die kommenden Konzerte in der Kölnarena noch üben zu müssen und versprach, die Band werde sich besonders anstrengen. Uns konnte es nur recht sein. Daß "Helfe kann Dir keiner" von "Cowgirl in the Sand" abstammt, hat sich ja mittlerweile herumgesprochen. Die Grundlage für "Stell Dir Vüür", nämlich "Hurricane" von Dylan, zeigte die Band auf eine gelungene Weise, indem sie beide Stücke als Medley mehrfach ineinander übergehen ließ. Einer der schönsten und überraschendsten Momente des Konzerts. Auch der "Chippendale Desch" war im Gepäck, und für mich persönlich sehr erfreulich war ein Wiedersehen mit "Jupp" von der Vringsporz in der "Tonfilm"-Version, eines meiner Lieblingsstücke von BAP. Die ruhigeren Stücke wurden von Anne.de Wolff auf der Geige begleitet, was sehr gut angenommen wurde. Bei "paar Daach fröher" hat sie auch den Gesangspart von Meret Becker übernommen. Das Hochdeutsche wirkt bei den Stücken selbst für einen Nicht-Kölner doch irjendwie fremd, ich bin mal auf das Konzert in der Kölnarena mit Thomas D. gespannt. "Verdamp lang her" jedenfalls wurde in der bekannten Version gespielt, auch mit dem gängigen Schluß. Es wird sicher nicht einfach, ein warmgespieltes Publikum vom Weitersingen abzuhalten. Daß BAP in Baden einen guten Namen hat, zeigte das Publikum in der ausverkauften Stadthalle von Haslach. Es bestand den "Wellenreiter"- und "Jraaduss"-Textsicherheitstest jedenfalls mühelos, wie auch schon in Oberkirch und Freiburg. Was hätte ich noch gern gehört? Die neue Version von „Alles im Lot“ kommt sehr relaxed daher und gefällt mir besser als „das Original“. Vielleicht wird sie auf einem der kommenden Konzerte zu Gehör gebracht. Ein Wermutstropfen war lediglich zu Beginn der Sound, der doch ziemlich dumpf und dröhnend daher kam, was sich im Verlauf des Konzertes besserte. Insgesamt ein schöner Abend, an den ich gerne zurückerinnern werde.