-Fan-Tourtagebuch
Heilbronn,
3.
Juli 2009
Gaffenberg Festival
Fotos der "Heilbronner Stimme"
Ein Bericht von Hans-Georg Krumm
Die Sommernachtstour in
Heilbronn: weniger Effekte - mehr Musik!
BAP beim wunderschönen Gaffenbergfestival in Heilbronn - klar das man da hin
muss. Wer schon einmal das Gaffenberg Festival besucht hat, kennt die familiäre
Atmosphäre des wunderschön gelegenen Festivalgeländes. Das Zelt, in dem die
Bands spielen, ist quasi über einen Hügel montiert und bietet beste Sicht von
allen Plätzen. Und noch etwas ist ganz speziell auf dem Gaffenberg Festival: der
Heilbronner an sich scheint ein Fan von Sitzplätzen zu, die wiederum den größten
Teil des Zeltes ausmachen. Der Vorteil ist, dass man auch noch kurz vor Beginn
Platz im Stehplatzbereich vor der Bühne findet, die wiederum etwas klein
ausfällt, sodass auf Videoprojektionen, wie bei der "Radio Pandora" Hallentour
komplett verzichtet wurde.
Wie so oft bei Open Airs im Sommer findet somit ein großer Teil des Konzerts bei
Tageslicht statt, sodass die Musik im Vordergrund steht. Mit "Nemm mich met"
ging es los und BAP nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch über 30 Jahre
Bandgeschichte. Schwerpunkt der ausgewählten Songs waren wie auf der Radio
Pandora Tour Lieder über das Reisen und fremde Länder, sei es der vertonte
Reisebericht in "Rövver noh Tanger", die Hommage an Jack Kerouacs Buch "On the
Road" in "Wat für e Booch!" oder das Betrachten von "Souvenirs". Und obwohl
"Sommernachtstour" drauf steht, ist eigentlich "Radio Pandora Tour" drin, wie
Wolfgang Niedecken zu Beginn des Konzerts feststellt.
Trotzdem gibt es natürlich Änderungen gegenüber der Hallentour. Die schönste
Änderung ist, dass Anne de Wolf bei dieser Tour bei jedem Konzert dabei ist und
in 2 Blöcken den Sound durch Gesang, Violine und Bratsche bereichert. Und
natürlich wurden hier und da andere Songs ins Programm gestreut. "Deshalv spill
mer he", von BAP Anfang der 80ger für die geplante und dann gecancelte DDR Tour
geschrieben und seitdem meines Wissen nach nie wieder live gespielt, kam in
einem neuen Arrangement zu Ehren, wobei für meinen Geschmack in den Strophen
Text und Musik nicht so Recht zueinander finden wollten - die stark rhythmische
Ausrichtung der Strophen ließ Niedecken nur so durch den Text hetzen. Besser
klappte das in "Novembermorje", Niedeckens Hommage an das Leben und Werk des
Künstlers Michael Buthe", das ebenfalls nach langer Zeit live mal wieder
gespielt wurde. Aus dem Programm der "Dreimohl Zehn Jahre" Tour wurde das "Hurricane"
/ "Stell dir vüür" Medley reaktiviert - für mich einer der Höhepunkte der Show.
Gegen Ende durfte "Verdamp lang her" nicht fehlen und mit "Songs sinn Dräume"
wurde der thematische Bogen, der vor mehr als 3 Stunden mit "Nemm mich met"
begonnen hatte, beendet. Fazit: BAP sind in glänzender Verfassung und schaffen
es scheinbar mühelos, sowohl Fans als auch "Laufkundschaft" bestens zu
unterhalten, ohne nur "Greatest Hits" zu spielen.