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Herne, 31. August 2000

Ein Bericht von Susanne Wider

"Suse, Du schreibst den Herne-Bericht, Du hast ja Zeit!" das beschlossen meine Gastgeber Kerstin und Mark letztes Wochenende. Euer Wunsch ist mir Befehl, Zeit hab ich wirklich, auch wenn ich lieber Tourberichte lese als schreibe, denn es fällt mir meist schwer, am Tag danach meine 1001 Gedanken und Eindrücke in Worte zu fassen. Und außerdem: objektive Berichte kann ich sowieso nicht schreiben.
Kerstin und ich hatten also beschlossen, heute mal getrennt zu fahren, da sie arbeiten mußte und ich halt gerne etwas früher am Ort des Geschehens bin (gell, Chrischi), um die Lage zu checken und das eine oder andere Schwätzle zu halten.
Die Anfahrt von Bielefeld war die reinste Odyssee, Stop’n’Go, Staus, Beinahe-Crash. Für die knapp 120 km hab ich dann fast 3 Std. gebraucht.
In Herne angekommen waren zwar überall Bap-Plakate, bloß den Festplatz hab ich trotzdem nicht gefunden. Zum Glück gibt’s ja Handys, schnell Steffen angerufen, der mir den Weg dann auch ganz souverän beschreiben konnte ( Danke!!! ).
Also glücklich angekommen, Auto abgestellt und erst mal über den Festplatz geschlendert. Überall Büdchen ( Schieß-, Fress-, Los-,...), Geisterbahn, Achterbahn,usw.. Irgendwie romantisch! Und das Festzelt: das war schon kein Zelt mehr, das war `ne ausgewachsene Halle ( fast jedenfalls ), in die 4000-5000 Leute reinpassen würden. Wow!!!
Vor dem Zelt dann einige liebe, bekannte Gesichter getroffen, Schwätzle gehalten – kennt man ja.
Kleine Anekdote am Rande ( hat mir Lali erzählt): Ein älterer Herr wollte von ihr wissen, was denn das für eine Veranstaltung wäre, heute abend. Lali hat ihm das auch freundlich erklärt, worauf er dann sagte, er verstünde nur eins nicht, wo denn die Stühle wären? J Brauchen wir Stühle?
Kurz nach 19.00 Uhr ist dann endlich Einlaß, die Ordner nehmen`s ziemlich genau, besonders das Abtasten. Plätze gesichert und Affhängerei Teil2. Bißchen seltsame Blumendeko an der Decke und über dem Zeltteil mit den "Henderln und Haxn" schwebt ein gerüschtes blaßblau-weißes Stoff-Irgendetwas.
Um kurz nach 20.00 Uhr kommt Mino ( Cheftourbusfahrer und verantwortlich für alles wichtige) auf die Bühne und meldet, daß sich der Anfang etwas verzögern würde, da noch jede Menge Leute vor dem Zelt stehen würden – klasse!
10 Min. später geht`s endlich los: Überraschung! mit Psychorodeo!!! Danach gleich Rock n Roll Star und erst danach der "normale" Parytour-Opener "Nemm mich met". Das Festzelt bebt! Die Stimmung ist vom ersten Ton an gigantisch.
Das ganze Set wird gebracht, einschließlich "Zaubre" und "paar Daach fröher". Beim Chorgesang von "Jraaduss" gibt es von Seiten W.N.s auch nix zu meckern, das Publikum ist textfest und stimmgewaltig! Bei den Zugaben trampelt die Menge und singt: "So schön...", worauf Herr Zöller sich persönlich angesprochen fühlt! Er kommt ja heut mit seinem Leo-Hemd wirklich nett daherJ . Werners Euphorie beim Chorgesang von Knockin`ist immer noch etwas ausbaufähig, aber das kriegen wir schon noch hin, gell Werner. Notfalls wieder mit einigen aufmunternden Plakaten ( wehe, wehe..), aber vielleicht klappt es ja auch noch so?! Immerhin muß er nicht mehr zum Mikro gezerrt werden, sondern das Ganze wirkt jetzt annähernd freiwillig, wenn auch noch ein bißchen zögerlich. Jens wieselt wieder über die Bühne (die Fotos werden wieder unscharf), Micha wird sicher nicht mehr mit Janker verwechselt, Helmut quält wieder seine Gitarre, Sheryl verzaubert alle und Wolfgang kriegt seine Mundwinkel vor lauter Freude gar nicht mehr runter! Bei "F.C. jeff Jas gibt es den obligatorischen rot-weißen Schal ( aber wartet erst mal den Dienstag ab, wenn der F.C. von Freiburg eins...) und mit "Helfe" und "et letzte Leed" endet dann ein in jeder Hinsicht wunderschöner Abend.
Für mich persönlich war Bergfest meiner "Fischkopf-Partytour-Konzerte". Jetzt hab ich zum Glück noch Braunschweig und Xanten vor mir, und ich freu mich schon wieder wie blöd!

Ein Bericht von Dirk Jansen

Nach Bonn war dies mein zweites Partytour Konzert dieses Jahr und es sollte sich lohnen in den Ruhrpott gefahren zu sein. Allerdings hatten Kofi – mein Kumpel – und ich zunächst das Gefühl absoluter Fehlorganisation vor Ort. 19.30 Uhr war Einlaß, was bei den Massen und bei zwei schmalen Türen hinten und vorne nicht langte, um um 20 Uhr anfangen zu können. Zudem wußte dort keiner was von den Umtauschscheinen, die A.S.S. Concerts verschickt hatte, trotzdem kamen wir rein.
Um 20.15Uhr ging es dann los und es begann wie gewohnt... nein doch nicht, es begann mit Psycho Rodeo! Das hatten die Jungs seit der Comics-Tour nicht mehr gespielt! Klasse! Man merkte der Band sofort die Spielfreude an, in ungewohnter Umgebung des Festzeltes, dass sich als idealer Konzertsaal herausstellte. Nach Rock’n’Roll Star und der vertauschten Stücke Hück is.. und Nemm mich met waren wir wieder im alt bekannten Progamm angekommen. Wolfgang erzählte nicht viel, aber genug – und es ging einfach nur richtig gut ab. Das Publikum war an diesem Abend super drauf, so eine Stimmung habe ich bei meinen anderen 7 BAP-Konzert noch nicht erlebt. Bei Jraaduss hatte Wolfgang an unseren Gesängen nichts zu mäkeln, was er sonst "immer hat". Überhaupt waren Leute unglaublich textsicher.
Nach Alexandra und 1,5 Stunden klasse Programm war der erste Block vorbei - und dann ging es erst richtig los. Das Leute sangen, tanzten, trampelten auf dem wie dafür geschaffenen Boden und die Band war begeistert. Das zog sich durch den gesamten Zugabenblock, Wolfgang war auch immer besser gelaunt, meinte dann vor FC Jeff Jas!, "ohne eine Schleimspur hinterlegen zu wollen: Das ist einer der geilsten Gigs der Partytour!" – um dann die Ruhrgebietler mit der FC-Nummer zu piesacken. Nach Helfe... sollte dann eigentlich Schluß sein, es war mittlerweile 22.50 Uhr, doch wir sangen, klatschten und trampelten so laut und lange, dass die Band kurzentschlossen noch Et letzte Leed spielte. Besonderen Applaus empfing auch heute wieder Sheryl Hackett mit ihrer faszinierenden Stimme, aber auch Jens und Helmut – wie alle anderen natürlich auch, trugen gehörig dazu bei, dass der Funken dieses Mal noch mehr als sonst übersprang. Einfach ein geniales Konzert – und mit 28 Stücken das bisher längste der Partytour!