BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Kaiserslautern, 9. März 2010
Kammgarn

Ein Bericht von Hans-Georg Krumm

Einfaches Konzept prima umgesetzt

Eigentlich wollte er sich dieses Jahr ja rar machen, um nächstes Jahr mit BAP und einem neuen Album wieder durchzustarten, so jedenfalls lauteten Wolfgang Niedeckens ursprüngliche Pläne für 2010. Aber eine Anfrage, zum 30-jährigen Jubiläum der TAZ zu spielen, führte letzten Endes dazu, dass Niedecken mit Anne de Wolff und Rhani Krija nun auf im Rahmen ihrer kleinen Tour unter dem Motto "Songs aus Köln, Berlin, New York un Jottweißwo" im Kaiserslauterner Kammgarn auf der Bühne standen, bzw. saßen um genau zu sein.

Los ging es es im bestuhlten und sehr gut gefüllten Kammmgarn (augenscheinlich wurden mehr Tickets verkauft als Sitzplätze vorhanden waren) mit "Wat usser Rock'n Roll" von BAPs "X für e U" Album und zwar, wie alle Songs an diesem Abend im Unplugged-Gewand: Wolfgang Niedecken an der Gitarre, Anne de Wolff meist an der Violine oder Geige und Rhani Krija als Percussionist. Und direkt nach dem Song folgte dann eingangs erwähnte Einleitung und beides, der Song und die anschließende Erklärung ließen schon erkennen, dass dies ein höchst interessanter Abend werden würde. Denn neben der Möglichkeit, bekannte Songs in einem neuen Gewand zu hören, waren die Geschichten zwischendurch höchst unterhaltsam: befreit vom üblichen Ablauf eines BAP Konzerts plauderte Wolfgang Niedecken oft ziemlich lang. Vielleicht auch aus diesem Grund hatte Anne de Wolff Wolfgang Niedecken den Tipp gegeben, dass Erzählen und ein gleichzeitiges Stimmen der Gitarre nicht nur möglich sei, sondern auch noch sehr cool aussehen würde.

Das Motto der Niedecken & Co Tour "Songs aus Köln, Berlin, New York un Jottweißwo" erwies sich Glücksfall. Auch bei BAP Konzerten werden die Songs oft zu Themenblöcken zusammengefasst und so gab es im Kammgarn unter anderem Songs zum Thema Marokko, wie zum Beispiel "Paar Daach früher" und das lang nicht mehr gehörte "Novembermorje", das von den Die-Hard Fans, den "Unheilbaren" wie sie von BAP genannt werden, gefordert wurde und an diesem Abend Niedecken ebendiesen gewidmet wurde. Es folgen Songs zum Thema New York von Leonard Cohen ("Chelsea Hotel" und "Manhattan") das im Refrain direkt zum Thema Berlin überleitete, sodass zwangsläufig Springsteens "Hungry Heart" folgen musste, das Niedecken wegen des gemeinsamen Video-Drehs nun mal mit Berlin verbindet. Famliengeschichten ("Chippendale Desch" und "De letzte Winter im letzten Krieg") fanden ebenso Platz an diesem Abend wie vertonte Kölner Sagen (Zwei Päädsköpp am Nümaat).

Neben dem ein oder anderen Cover Song war auch reichlich Platz vorhanden für lang nicht mehr Gehörtes wie "Alptraum eines Opportunisten" von BAPs Debüt Album, ein Song, der noch aus der Zeit stammt, als Niedecken noch alleine als "Südstadt-Dylan" durch Kölner Kneipen zog und in jeder Strophe eine Pointe unterbringen musste, um die Aufmerksamkeit des Publikums nicht zu verlieren.

Alle 3 Musiker schienen sich reichlich wohl auf der Bühne zu fühlen. Niedecken sowieso, da er es laut eigener Ausage genießt mal auf das ganze Drumherum einer BAP Tournee verzichten zu können und einfach mit einem Fahrer und seinen 2 Mitmusikern in einem Bus durch Deutschland zu fahren. Anne de Wolff hatte sichtbar Spaß daran, die unterschiedlichsten Instrumente wie beispielsweise eine Mandoline oder einen Beatles Bass zum mir bis dato unbekannten Songs namens "Karl Heinz" (oder so) zu verwenden, und Rhani scheint sowie in der Musik aufzugehen. Allen Songs stand das neue Unplugged-Gewand gut und nur Kleinigkeiten störten: Annes Mandolinen-Begleitung bei "Paar Daach Früher" war mir etwas zu schrill und Rhanis war sensationell an der Percussion, aber wenn es mehr in Richtung Schlagzeug Rythmus ging, klang mir das zu dumpf. Aber insgesamt war das Ganze wunderschön und nicht ohne Grund war die Stimmung im Publikum genauso gut wie die auf der Bühne.

Im Gegensatz zu BAP Konzerten konnte auf Mitsing/Mit Klatsch Songs im großem Ganzen verzichtet werden, "Hungry Heart", sowie das "Hurricane / Stell dir vüür" Medley mal ausgenommen. Viel zu schnell war das reguläre Konzert vorbei und der Zugabenblock begann. Bei "Maat et joot" musste ich schweren Herzens die Rückfahrt nach Karlsruhe antreten - der Babysitter hat auch nicht endlos Zeit.

Fazit: ein wunderbares Konzept, das allen viel Spaß macht und eigentlich ideal fürs Zeltival in Karlsruhe geeignet wäre. Tollhaus, bitte vormerken!

 

Ein Bericht von Lili

WN & Co in K'Town!

Endlich....ENDLICH mal wieder ein grandioses Event mit WN & Co erleben dürfen...wie sehr hab' ich das seit BAP im letzten Jahr in HU vermisst!!
Zum Glück hatte ich seit gestern drei Tage Resturlaub von 2009 und mußte nicht am nähxten Morgen nach nur wenigen Stunden Kopfkissenküssen wieder 'ran an die Arbeit!
Im Ernst - auch 'frau' wird älter und ich könnte einen folgenden kompletten Arbeitstag sowieso nicht mehr durchhalten, bin ich doch - obwohl ausgeschlafen am Morgen vorm Konzert - bei der Heimfahrt oft am Steuer weggenickt *weia*
Kein Wunder aber auch - stehe städig unter Strom auf der Arbeit und hab' ich mal etwas Freizeit wird mein Akku ziemlich 'runtergefahren um neue Kraft zu tanken, dann fällt schlagartig der ganze Stress von mir ab.
 
Aber jetzt erstmal von Anfang an....
 
Bei wunderbarem Sonnenschein düste ich gegen 16:30h mit dem Auto los und traf gegen 17:30h in K'Town - natürlich nicht KL ein. ;-)
Gleich auf 'meinem' altgewohnten Parkplatz geparkt auf dem ich immer mein Auto weiden lasse wenn ich im 'Kammgarn' bin und straight zum Eingang des Kasinos spaziert.
Um 18h war ich vor Ort und im warmen Vorraum zum Eingang wartete bereits ein kleines Grüppchen 'Unheilbarer'. ;)
Hätte ich ja gar kein Federbett in Form einer dicken Daunenjacke anziehen müssen. :)
Unter den Wartenden befand sich auch Stephan(Wi) samt Frau, Jan Wölfer aus HD und später traf ich dann noch das Saarlandrudel (die herzlich verrückte Kläni Grott mit ihrem 'Ernst des Lebens', die quirlige Fleur mit neuem Anhang und natürlich die quietschfidele Leddaschnegge mit ihrem Prinz - dem besten Fotografen wo gibt *lach*...sind bis auf eins alle verwackelt die Bilder aber ich geb's zu - mit'm Handy werden Fotos einfach nicht so doll. *grins* Alles em Lot, Jung!!
 
Eine halbe Stunde vor Einlass wurden die Türen zum Foyer und gleich darauf die zur Halle bzw. zum 'Hällchen' geöffnet und jeder enterte sodann eine Sitzplatz.
Jaaa, es ging mal wieder zur Abwechslung sitzend zur Sache - ein Déjà-Vus von 'Tonfilm' oder der 'Dylan-Lesung'.
Passte aber auch besser da die Akteure auf Barhockern vor uns Platz nahmen zum Musizieren.
Für lange Beine waren unsere Sitzreihen zwar etwas eng aber man arrangierte und drapierte sich so gut es ging.
Doch - welche Schmach...nur in die 4te Reihe hab ich's geschafft da die beiden ersten Reihen fast komplett reserviert waren und die dritte Reihe im Nu besetzt war. :-) Sogleich unterhielt man sich mit Rundherumsitzenden über den folgenden, erwartungsvollen Abend.
 
Witzig war dies: wenn es jemanden zum Getränkeordern oder zur Toi trieb hängte dieser zur Stuhlreservierung seine Jacke über die Lehne.
Nur weniger gut für die Leute, die draußen am Glimmstengel ziehen wollten und ihre Jacken bei den frostigen Temperaturen mitnahmen...aber kurzerhand wurde 'Nachbarschaftshilfe' geleistet und Sitzende liehen ihnen ihre Jacken aus...das reinste 'Jacken-Wechsel-Dich-Spiel' bis am Ende keiner mehr seine eigene Jacke fand...nee, Schmarrn - ganz so heftig wurd's net aber lustig war's schon *gröhl*
 
Kurz nach 20h hatte die 'ewije Affhängerei' dann ein Ende und Rock'n Roll-Titan WN, unser aller silbergelockter BAP-Held und Südstadt-Dylan *grinsganzbreit*, die geniale Geigen-und andere Instrumente-perfekt beherrschende Anne und Rhanij - der etwas 'andere' Schiessbundenmän mit seiner abstrakten Schiessbude erklommen die Bühne, die in in rot-blaues, sanftes Licht getaucht war.
Eine zauberhafte Zeit begann...
 
Sie spielten Songs aus 'Köln, Berlin, New York un Jottweißwo' mit einer solch geladenen Power und Präzision dass von mir aus der Abend noch bis in die frühen Morgenstunden hätte dauern können :-)
Der Boss hat zwischen den Stücken viele witzige Anekdötchen zum Besten gegeben, was sehr gut zu dieser schnuckeligen Unpluggen-Tour passte und mal im Ähnz - wenn Wolfgang aus'm Telefonbuch den ganzen Abend vorlesen würde würden auch viele  Anhängerinnen begeistert sein*ggg*
Wolfgangs coole (ha, da war's wieder! *gg*) Stimme und seine Späße dazwischen....einfach Zucker!! *hihihi*
Und Klampfe zupfen kann er - einfach nur wowwwwwwwwwwwwwwww!!!
Das gnadenlos geile Trio rockte sogar fast den 'Chippendale-Desch' und nix aber auch NIX war mehr traurig an dem Stück!!
Auch 'Noh Gulu' kam in der neuen Version nicht mehr als Tränendrüsendrücker 'rüber.
Seltenes Liedgut wurde uns dargeboten und super geschmeidig vorgetragen.
Die Romantiker gingen mit den 3 musikalischen Musketieren regelrecht durch ...Hungry Heart, Chelsea Hotel, Hurricane, Für immer Jung*schwääärm* 
OK,einen Song hab' ich vermisst - 'Triptychon' wäre noch ein absoluter Favorit von mir gewesen.
Dreimal kamen die drei Musiker noch zu Zugaben nach unseren Standing- Ovations heraus bis sie sich bei ihren Fans bedankten und endgültig für diesen traumhaften Abend die Bühne nach getander, perfekter Arbeit verließen.
  
Nach der Show gab Wolfgang dann noch geduldig Autogramme während Didi am Busschen auf seinen Chef wartete, er poste für Fotos und beantwortete geduldig viele Fragen.
Im Namen aller ein dickes DANKE dafür!!
 
Gegen 1h nachts verabschiedeten wir uns dann alle und um 2h kam ich zu Haus an, warf mich aber erst später in die Koje da ich  - trotz einschläfernden Fahrt- noch sehr aufgekratzt war vom Event.
Wie schön wäre doch ein Ausschlafen heute Morgen gewesen aber nein, mein Chef weckte mich vor 10h nach nur ein paar Stunden tiiiiiiefem Schlaf wegen etwas Geschäftlichem dass er auch noch selbst verbockt hatte und mal wieder nicht zugeben wollte... :-)
Nun gönne ich mir noch etwas Urlaub und grüsse allen Dabeigewesenen und diejenigen, die diese hervorragende Darbietung noch vor sich haben!!
 
So, jetzt kann ich hier im Internet-Café weitertippen...eben hab' ich zwischen dem Berichtschreiben noch die Korrektur für die Bewerbung eines jungen Kenianers neben mir gelesen der in Kenia mit Behinderten gearbeitet hatte und jetzt in Deutschland eine neue Stelle in ähnlicher Position sucht. Viel Glück auch!!

 

Fotos und ein Bericht von Stefan Dietz

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Wir waren um 18:15 Uhr an der Halle, der Windfang war schon gut gefüllt und ob der etwas kühlen Witterung ließ der freundliche Herr uns ziemlich bald ins Foyer des Kammgarns und die Türen zur Halle wurden auch direkt geöffnet. Dann begann der Abstieg: Nach Reihe 1 in Saarbrücken bei Tonfilm und in Essen bei der Präsentation von Tonfilm reichte es "nur" zu Reihe 3, aber dafür genau vor Wolfgangs Mikrophon. Der Saal füllte sich zügig, die Bestuhlung (Reihenabstand) war aber zu eng, es war ja auch "sold out".
Pünktlich begannen drei gut gelaunte, vor Spielfreude nur so strotzende Virtuosen mit einem fast 3-stündigen, perfekten Erlebnis. In einer Reihe gleichberechtigt platziert zeigte jeder der 3 was sie/er kann: ein Highlight nach dem andern. Ein sichtlich entspannter "cooler" Wolfgang plauderte gittarrestimmend ausführlich aus seinem Leben und zu den Liedern. Die Setliste war leicht verändert, Höhepunkte für mich: Paar Daach, Chippendale, 100x und natürlich Jupp. Aber ich denke, diese Aufzählung sieht bei jedem anders aus. Kurz vor halb Zwölf war Schluss. Wolfgang hat 'ne neue BAP-Platte angekündigt und uns ein Wiedersehen versprochen.
Dieses Konzert ist ein wirklich tolles Erlebnis, auch nach fast 30-mal Wolfgang Niedecken solo und mit BAP. Wer kann, sollte sich noch Tickets besorgen. Gruß aus dem Südwesten (Saarland und Pfalz) und Danke, Wolfgang für viel Gefühl und Emotion.