-Fan-Tourtagebuch
Karlsruher,
24. April 2004
Europahalle
Fotos von Hans-Georg Baer
Ein Bericht von Hans-Georg Krumm
Was
haben Karlsruhe und Köln gemeinsam? Nun, beide Städte bewerben sich für 2010
als europäische Kulturhauptstadt von daher war es nur logisch, dass BAP diesmal
in der Europahalle spielen, statt wie bisher in der wegen ihrer Akustik
gefürchteten Schwarzwaldhalle. OK, etwas weit hergeholt, aber mit der
Europahalle wurde wirklich eine gute Wahl getroffen. Ich hatte da erst meine
Bedenken wegen der Größe der Halle, allerdings sorgte eine clevere
Positionierung der Bühne und eine geschickte Abtrennung dafür, dass die Halle
voll wirkte und eine gute Atmosphäre bot für das, was da kommen sollte.
"Local Hero" Jürgen Zöller, seit ein paar Jahren Wahl-Karlsruher
ließ sich als erster auf der Bühne blicken und los ging's wie in Mannheim mit
dem 3er Pack "Jedenfalls vermess", "Psycho Rodeo" und "Dess
Naach". Und obwohl bei den ersten 2 Liedern der Sound nicht so der Beste
war (ab dem 3. war's perfekt) war die Stimmung von Anfang an phänomenal. Das
schien sich auch auf die Band auszuwirken - gerade WN wirkte entspannt und
extrem gut gelaunt. Selbst die Tatsache, dass zu Beginn, bedingt durch die
Oberlichter der Halle, quasi im Hellen gespielt wurde, störte niemanden. Und so
rockten BAP auch in Karlsruhe Sonx vom neuen Album und alte Bekannte aus der
Steinzeit und die Betonung lag wiederum auf "rockten". Die reduzierte
5er Besetzung hat wirklich ihrer Vorteile: BAP 2004 sind sicherlich die
rockigsten BAP, die es je gab.Und so ging es wirklich Schlag auf Schlag: nach
den erwähnten 3 Songs als Einstimmung gab es dann noch Perlen wie
"Alexandra" oder "Wo bess du hück naach, Marie" bevor dann
erst nach über einer Stunde einen Gang runter geschaltet wurde im
"Liebeslieder im Sitzen" Set bestehend aus "Do kanns
zaubre", "Ich wünsch mir, do wöhrs he" und "Chippendale
Desch". Und so gingen 2 1/4 Stunden wie im Fluge vorbei, bevor BAP zum
ersten Mal nach "Kristallnaach" die Bühne verließen. Als Zugabe dann
gleich "Verdamp lang her", das die Europohalle dann zum Kochen
brachte.
Lustig ging es bei "Aff un zo" zu: WN sammelt da ja immer gerne
FC-Fan-Schals ein, bzw. bekommt die inzwischen vom Publikum zugeschmissen.
Diesmal wurde aber, wie WN bemerkte, hoffentlich ein Trend gestartet, denn neben
den Schals flog auch ein BH auf die Bühne. Und auch der 3. Teil des Müsli Mans
Fortseztungssongs kam auch gut an. Nur "Wann immer du nit wiggerweiss"
kam etwas uninspiriert daher, und mir persönlich gefällt die Album Version von
"Für Maria" wesentlich besser als die Livefassung. Gegenüber
Mannheim gab es nur 2 Veränderungen: statt "Hück ess sing Band en der
Stadt" gab's den "Waschsalon" und vor "Jraaduss" als
letztem Song gab es noch "Born to be wild" bei dessen Ansage sich WN
einen Seitenhieb auf das Fernsehduell "Höhner" bei Karl Moick vs. BAP
bei "50 Jahre Rock" nicht verkneifen konnte.
Fazit: gefiel mir noch besser als der Auftritt in Mannheim, was schon sehr
beängstigend ist, da ich das Mannheimer Konzert schon in meine persönlichen
Top 5 aufgenommen hatte. Aber das liegt vielleicht daran, das mir das Konzept
von BAP 2004 (Rock! E-Gitarren! Bass! Schlagzeug! Kein unnötiger
Schnickschnack!) so gut gefällt.