BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Köln, 11. August 2007
Roncalliplatz

Fotos von Udo Tribess

Fotos von Corinna Janetzki

Ein Bericht von "Lili"

Alles nur jedräump?

Am Samstagmorgen noch ‚inkognito’in den Frühstücksraum als plötzlich Thommy in voller Montour vor mir im Hotel stand. Überschwengliches Begrüssungsritual ..na gut, dann bin ich jetzt im Hotel als BAP-Fan geoutet :-)
Kurz darauf gesellte sich Gini noch dazu und wat später Olli mit Bruder,
Kiki und Siklee - witzig, wir hatten das gleiche Hotel. Nach dem Frühstück führte mein Weg dann bepackt mit Bild, Fass und Material für die Tourabschlussgags des Gigs wieder an den Taxifahrern am BHF vorbei und an den vielen Stufen zur Domplatte hoch versagten mir die Kräfte. Schnell mal Krentschi angeklingelt und er kam mit Stefan Klatt auch gleich zur Hilfe – zum Glück war er grade in der Nähe! Am Dom dann Kläni, Lucky und Singfrau getroffen.

Vor unserem 13h-Termin vorm ‚Papa Joes’ noch wegen einer dringenden Online-Angelegenheit in ein Internet-Café… :-)  Um 13h kamen langsam noh un noh alle Teilnehmer der Dom Hotel - Audienz zusammen. Wir verteilten noch paar ‚Autogramme’ *gg*, bekamen von Thommy die Backstage-Bändchen ausgeteilt, letzte Anweisungen wurden ausgesprochen und wir hatten eine öffentliche Probe vor der Kneipe in der Fussgängerzone. Das um uns herum sitzende Publikum klatschte begeistert Beifall!!

Mit dem ‚Ahrdorf2-Banner’ voran liefen wir nun zusammen zum 5-Sterne Dom Hotel. Sah irgendwie nach ner Demo aus ;-) Am Nobelschuppen angekommen wurden wir freundlich von den dort Bediensteten empfangen und in einen warmen Raum mit Kronleuchter ‚drin begleitet, hatte wat, dat Ambiente!! Wir drappierten uns erstmal in dem Raum etwas – eine Seite die Chorsänger, auf die andere die Fan-Band, eine weitere für die Stehtischchen für Altar, Huldigungsgrappa und Laudatios.
Stephan Gorol vom Management streckte den Kopf kurz zu uns ‚rein und
verschwand mit einem ‚Oh Gott’ gleich wieder, hatte er doch mit einer solchen Zeremonie nicht gerechnet..
Die Band ließ auf sich warten - Werner und Didi gesellten sich erst spät zu
uns und Anne begegneten wir vorm Aufzug. Da unser Webmaster schon im Raum war und die Zeit drängte, zogen wir also seine Laudatio schon mal vor. Hab’ ja noch nie im Leben eine geschrieben geschweige denn vorgetragen und nu gleich vor BAP mein Debut *bibber* Auf vielfachen Wunsch hab’ ich also die beiden Teile verfasst…jetzt mal los.. Fast am Ende angelangt platzten dann die ‚Nachzügler’ in Gestalt von Wolfgang, Helmut, Jürgen und Micha in Begleitung von Manager Stephan Gorol dazwischen. Sie wurden mit tobendem Applaus empfangen und Chrischi wurde weiter geehrt. Er bekam einen Oscar, ein Fässchen seines Lieblingsbieres, eine Tastaturkarte mit allen Unterschriften der an dieser Aktion Beteiligten und Konzertgutscheine von EVENTIM im Wert von 345,-€! Er bedankte sich bei allen Spendern, auch bei denjenigen, die nicht vor Ort sein konnten. Damit hätte er nie gerechnet!!!!!!
Thommy hiess dann die Band herzlich willkommen und ich setzte meine Laudatio
mit Stephan Gorol fort. Auch er bekam einen vom Leddaschneggsche eigens angefertigten Oscar überreicht.
Daraufhin huldigten wir mit Ullis Grappa und er sprach auch den Trinkspruch
auf die ‚Heiligen 5 Könige und die 2 Prinzessinnen (Anne und Sheryll..) aus. Wahrscheinlich des Abgerglaubens wegen ‚huldigte’ die Band lieber mit Wasser :-)
Jetzt konnten wir endlich BAP unsere, im Juni in der Eifel aufgenommene
Fan-Hymne ‚Nix wie bessher’(.umgetextet von der Kläni Grott und eingekölscht von Hummel1) vortragen. Thommy am Bass, Kalle und Herrmännchen an der Klampfe, Kriemhild ebenso und mit Mundharmonika und Stefan Klatt an den Tasten beherrschten ihr Handwerk wie immer perfekt!! Der Rest des Rudels stellte den Chor dar und sang, wat dat Zeuch hielt!!
Wolfgang und Jürgen sollen vor Rührung sogar Tränen in den Augen gehabt
haben..
Durch VandePfiff’s Schilder, u.A. ‚Wo sind die Hände?’, klatschte die Band
dann eifrig mit und ihr machte es sichtlich Spass, mal unser Publikum zu sein :-)
Auch unsere kölsche Fründe, die schon mit im Raum waren und nach unserer
Session einen Signiertermin für das Banner ‚Wir rocken den Dom-gemeinsam!’ und die Gitarre mit BAP hatten jubelten mit.
Dann durfte die Band uns mal Fragen stellen, wir holten uns Autogramme
(andersrum wär’s auch witzig gewesen *lach*) und ließen uns mit ihnen fotografieren.
Stephan, Chrischi und die Band bekam unsere Fan-CD (dank Lederschneggsches
‚Brennmeister’), je ein Buch (..nach Kläni Grott’s Idee) – WN bekam ja schon eher eins von Maikind, ich überreichte unserer Silberlocke aus der Südstadt noch ein gerahmtes Bild.
Jeder der Firma BAP bekam noch ein Merci durch Lisas Einfall und Taja ein
Dickes! :-)
BAP bedankten sich vielmals bei uns, denn mit einer solchen Überraschung
rechneten sie null... Nun waren Mike, BAPsi, Dylan, Haeuslix und theJoiner am Start...
Wir also ‚raus aus’m Hotel und direkt auf der Domplatte im Kreis
aufgestellt, nen Lopardefellhoot in die Mitte gestellt und noch mal musiziert – gesungen, gespielt und alle Aufmerksamkeit der Passanten auf uns gelenkt, die wieder applaudierten.Spass pur *grins*

Inzwischen hatte Paukers Bekannte irgendwoher ein Kissen beschaffen können, was wir glatt für unsere Abschlussgags vergaßen. Hatte Farbe dabei und hab’ am Eingang vorm Konzert noch schnell K-WN-51 ‚draufgepinselt. Sandra72, sie bei jeder Aktion gleich vorn dabei ist, hatte mir mit der Bahn eine Schublade mitgebracht – der Abend war gerettet!! *zwinker*   Jessy, Lisa, Ulli, Pauker und ich hatten alles mögliche Gedöns dabei und wir gaben die Sachen am Büdchen bei Tanja ab. Da wir ja in etwa wussten, was gespielt wurde waren wir gut vorbereitet... Stephan war einverstanden und die Security weihten wir vor Ort noch ein in unseren Plan.
Kurz etwas gestärkt (Danke!!) und ab ging’s auf’s Gelände.
Dort warteten schon Jessy, Lisa, Evi und Thomas und wir verteilten uns um sie in die ersten Reihen, denn heute hatten wir Gepäck dabei und der Krempel musste hoch on Stage!

Erneut nach dem Glockengeläut um 19:38h sollte die Show beginnen aber die unergründlichen Tücken der Technik liessen sie noch eine Weile das Gebimmel überziehen..*wegschmeiss*
Doch dann..bei strahlendem Sonnesching erklomm eine sichtlich
superentspannte, glückliche, erlichterte Formation die Bühne und legte mit ‚Nix wie bessher’ auch schon voller Power los!! Es war der helle Wahnsinn!!!
DER WAHNSINN DIE BAND!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sie strahlte so sympathisch wie nie auf uns herab diese Wohlfühlenergie!!!
WN rockte bis zum Excess – also, mit nem Jagger kann ER aber mal locker mithalten und das auch noch in Jahren!!!!
Meine Güte, wat ein geiles Jeföhl – woooooooooooooooooooooooosh!!!!!!
Sie sind es aber verdammt wert, diese 35,-€ Eintrittspreis für eine derart faszinierende fast 4stündige Liveshow, wobei die Musiker affrocke bis zum Umfallen!!!

Es war ein ehrwürdiger Tag und auch die Presse, die in Massen durch den Fotograben drängte war anwesend. Jemand filmte während des kompletten Konzertes..der WDR-Rockpalast etwa? *zwinker* Im Fotograben war diesmal auch Krentschman ..er und Singfrau sind unser absolutes Profi-Foto-Team!!

Inmitten unseres Fanrudels ist in den vorderen Reihen zwar die Akkustik nicht so passabel aber dafür macht das Konzert noch mal soviel Freude!!
Auch der Samstag wieder mit Gastmusiker-Begleitung:
Anne, Joo, Prof.Dr.Peter Eigen, Kalau und Niki.
Es wurden 32 Songs gespielt, the day before nur 30.
Samstag wurde ‚Wie schön dat wöhr’ durch ‚Heroes/Helde’ ersetzt. Ulli und Pauker blödelten als Maria Lopez mit schwarzen Langhaarperücken bei ‚Nix’ ‚rum, unser erster Streich. Nen Block konnte ich leider nicht auf die Bühne werfen, sonst hätt’s nen Knipser getroffen.. Ist ja bei Schulabgängern usus, dass die Schule und die Autos der Lehrer ‚verschönert’ werden und bei BAP war es früher immer so, dass eben etwas zu den Tourabschlusskonzerten ausgeheckt wurde.. Wir haben diesen längst eingeschlafenen Brauch wieder zum Leben erweckt und die Band machte unsere Spässe mit. *gg* Die Tangas, die wir auf die Bühne schmissen und die sich auch im Tigermuster auf den Monitorboxen gut machten , wurden von WN nicht gleich gedeutet. Erst später musste er grinsen ‚Rövver noh Tanger’ eben.. ;-)  Ein ehem. ‚Anita-Shirt’ von Jessy oder Lisa landete auf de Bühne. Die Brüller-Idee (..er auf einem Fahrrad eine Runde im Fotograben drehend) konnte von Stephan leider nicht in die Tat umgesetzt werden ;-)  Und auch Anne sahen wir nicht in ruut-wiess-blau aber dafür Ullis Gummipuppe mit passender CD-Seife! Wir warfen weitere Seifen nach oben und auch ein CD-Deo, womit Wolfgang sich und Helmut während der Show immer mal wieder einsprühte *pruuuust*  ‚Frau ich freu’ mich’ wurde angesagt und Lisa warf eine umhäkelte Toilettenpapierrolle hoch.  WN:“Ne Toilettenpapierrolle ist schon mal da…wat kommt denn jetzt…müsste eigentlich ein Sofakissen folgen“ und ich schleuderte es auch schon hoch. Er zeigte es und stutzte wegen den künstlichen Fingernägeln, die hoch flogen ..wir riefen ‚Fingernägel’ im Chor aber er kam nicht ‚drauf. Mäht nix, just während er singt:“ Hann ming Fingernäjel baal bess ahn de Schultern affjekäut“ dämmert’s ihm *höhöhö*   Taschenlampe, Gießkanne mit Konfetti, Schwämme für ‚Waschsalon’ und zusamengeknotete Schals für ‚Aff un zo’ kamen nicht zum Zug. Aber die ‚Jummilimo’ bei ‚Diss Naach’ und die vielen Wunderkerzen bei ‚Noh Gulu’, die einst grüne Knicklichter sein sollten *tränendrüsendrück* Mit ‚Hungry Heart’ sollte der Abend dann wohl etwas sentimentaler ausklingen und richtig, viele Leute, einschliesslich mir, standen in den vorderen Reihen buchstäblich ‚unter Wasser’. Abschied tut weh und dieser nun mal ganz besonders!!
Es war ein höchst emotionaler Moment und als dann Anne auch noch mit ihrer
Geige ‚rumfiedelte, war’s ganz aus. ‚Noh Gulu’ berührt schon sehr aber Hungry Heart..auch heftigst auf seine Art…

Auf einmal rief unsere ‚bezaubernde Gini’ WELLENREITER in den Raum und sogleich folgten ihr ganze Sprechchöre, obwohl BAP nur die Genehmigung hatten, wegen den Anwohnern bis 23h zu spielen. Es war bereits 8 Min. nach und sie spielten, wir sangen ihn, den ‚Wellenreiter’..und ich wurde die SCHUBLADE looooooos *juhuuuuuuuuuuuuu* ;-)

So endete dieses letzte grosse Event der Band doch noch wat fröhlicher!!!  ‚Mr.Charisma’ sprach abschliessende Worte an alle, bedankte sich für die langjährige Zuneigung und gab kund, dass sowas nicht selbstverständlich sei, freute sich gleichzeitig, uns zur nächsten Tour wieder zu sehen und warf noch eine Kusshand von der Bühne herab..

Aber klar doch werden wir wieder da sein, sind ja ‚unheilbare Wiederholungstäter’ *grins*

Nach dem Auftritt unserer Kapelle, der legendären Band mit den 3 Buchstaben, zum Büdchen und beratschlagt, wo’s nu noch zum ‚Runterkommen hingehen soll.. ‚Hellmän’ (Manfred Hell, Jack Wolfskin) ging fast unerkannt an uns vorbei und auf einmal kam Stephan auf uns zu und gab vor, uns vom Café des Dom Hotels aus nach und nach zur After-Show-Party zu holen!  War wohl nix mit ‚Runterkommen’ ;-)
Also DAS war mir auch neu, dass die Band die Fans zum Feiern abholt!!!
Verkehrte, wunderbare Welt!!!  1000 Danke an dieser Stelle nochmal an diesen leeve Kääl!!!!!!  An der Rezeption wurden die Instrumente verstaut und dann mal ‚rein ins Gewühl. Viele interessante hohe Tiere waren dort, BAP und einige Angehörige der Band. U.A. wurde lecker Wein mit dem Label von Wolfgang Niedecken ausgeschenkt. Wir unterhielten und amüsierten uns wie blöd :-)  An dieser Stelle mal ne schöne Jrooß an den unbekannten ‚Baggerer’ C. aus Nürnberch! ;-)  War zwar schon sehr eng in dem Raum aber dennoch mit dollem Flair. Als sich schon viele Leute verabschiedet hatten wollte ich auch ins Hotel aufbrechen aber irgendwie ging das nicht..vorm Domhotel zog es mir fast den Boden unter den Füssen weg und ich musste mich am Geländer festhalten..nee nee nee…also wieder irgendwie retour und völlig fertig in nen Sessel in der Lobby geplumpst. Mir war’s einfach nur schlecht ohne Ende, alles rauschte um mich herum und aus der Weite hörte ich aufmunternden Sprüche irgend welcher Leute, die an mir vorbei gingen..irgendwann schlurfte Werner vorbei…aber die Band war doch schon länger fort…und wie ich ihm so zermatscht nachblickte bemerkte ich, dass Helmut neben mir an der Reception stand und ‚rüberluurte…oh neeeeeeeeee….*lochimbodenbuddelundversink*  Konnte mich aber auch nicht bewegen, kam mir vor wie ‚ne Stein! :-)  Zu meiner Verteidigung hab’ ich aber zu sagen, dass ich kein Schlucki bin, sowat noch nieee erlebt hab’ und den ganzen Tag über fast nix gegessen und leider Bier UND Wein getrunken hab’ – ich schwör’s - bei den ‚Heiligen 3 Königen!!!’ Nach ner Weile kamen dann noch Lucky und Ulli zu mir – sie waren wohl bei den letzten Gästen – und begleiteten mich langsam zu Fuß ins Hotel. Dort konnte ich erst nach ner langen Zeit von der Bettkante rutschen, denn alles drehte sich noch..

Am Sunndaachmorje dann mit den anderen gefrühstückt und gleich, nach nur seeehr wenig Schlaf zurück aufs Hotelzimmer und weiter gepennt – einem Aspirin - Flash sei dank!!!!!! ;-) Drusse war Rään angesagt. Boah, hatten BAP nen klasse Wettergott!!!!!
..mittags dann wieder vorbei am Taxistand…die Kerls kannte ich schon fast
mit Namen *grins*… zum BHF und dort nen Freund getroffen.  Zusammen ins Schokomuseum, zum Chlodwigeck und zum Friesenplatz wat Mampfen. Montag noch mal in die Ehrenstrasse zum berühmten, alteingesessenen Farbenladen. Netter Familienbetrieb mit einer unbeschreiblich grossen Auswahl, wat das Künstlerhätz begehrt!! Wowwwwwwwwwwww!!! Hätt’ ja am liebsten den ganzen Laden gekauft *lechz*
Am Nachmittag dann nen Kumpel abgeholt und nach LEV-Opaden auf die 13te
Bierbörse. Dort dann wie verabredet den Zoochvujel angetroffen und ne ganze Menge Leute der Fanclique von früher…unglaublich schön war einst die gemeinsame Zeit auf Tour!!!!! Erinnerungen wurden wach. Zusammen beim 2stündigen Gig von Guildo Horn im gerammelt vollen Hexenkessel-Zelt abgefeiert. Später dann meinen Beifahrer zu zu Haus abgeladen und mit einem weinenden Auge die supi Domstadt verlassen..

Fazit zu den beiden Tagen mit der Bänd:
BAP sind schon zu ‚nomaal’ um wahr zu sein..aber gerade das Nahbare macht
sie aus..sie sind einfach eine grossartige, sympathische Band die durch jahrelanger Treue ihrer Fans neben ihrem grossen musikalischen Können dafür belohnt wird!!

We werde made für lovin’ you FOREVER!!!!!

 

 

Ein Bericht von Achim Kämmerer

Rocking all over the Dome

Das war nicht einfach nur ein Konzert, sondern gleich ein Hochamt! Und das lag nicht nur am Standort. Knapp 3 ½ Stunden lang greatest Hits im fliegenden Wechsel, leider zum vorerst letzten Mal. Kein Wunder, dass die Fans noch einmal aus allen Ecken der Republik zum Dom pilgern – quasi zum Welt-BAP-Tag. Während am Nachmittag noch der Soundcheck läuft, stimmen sich einige Anhänger „op dä Domplaat“ mit einem eigenen kleinen Konzert auf den Abend ein. Der eigentliche Gig wird mit einem Vorspiel aus dem Glockenturm des immer wieder staunenswerten Sakralbaus buchstäblich eingeläutet (nicht bestellt, weil um diese Zeit normal, aber dennoch einmalig in der Bandgeschichte).

Sogleich schließen sich die ersten Akkorde von „Nix wie bessher“ an, ein wunderbarer und stimmungsvoller Einstieg in den Abend, der direkt das Publikum mitreißt. Mit „Alexandra“ (leider nur eine Kurzversion, in der noch nicht einmal der „düb-dü-düdü“-Chor zum Einsatz kommt) und „Ahl Männer“ wird keine Atempause zugelassen.

Wie erhofft stößt Anne de Wolff mit ihrem Streichinstrument hinzu, um die amüsante Vermischung von „Hurricane“ und „Stell Dir vüür“ sowie Publikumslieblinge wie „Rita“ oder „Chippendale Desch“ zu unterstützen. Auch viele andere ältere Stücke kann sie durch ihre Neuinterpretation bereichern – beispielsweise beim himmlischen Solo am Ende von „Do kanns zaubere“. Eröffnen sich da eventuell ganz neue Wege für künftige Gemeinschaftsarbeiten? Derartige Andeutungen von Wolfgang wecken bereits Neugierde…

Dabei ist die „Rosenstolz“-Geigerin nicht der einzige Special Guest. Star-Trompeter Joo Kraus sorgt dafür, dass „Diss Naach ess alles drin“ und „Amerika“ wieder ihren ursprünglichen Charme zurück gewinnen.

Auch die Fans leisten ihren Beitrag zum Spaßfaktor, unter anderem durch originelle Geschenk-Ideen an die Band: da wird bei „Ruut-weiß-blau-querjestriefte Frau“ eine dergleichen bekleidete Puppe (mit CD-Seife in der Hand) herumgereicht, zu „Frau, ich freu mich“ gibt es unter anderem eine Rolle Toilettenpapier, diskret in einem extra gehäkelten Etui versteckt. Nur einige Beispiele dafür, wie das ständige Geben und Nehmen seit jeher den Zusammenhalt zwischen Band und Fans mitbestimmt hat.

Doch auch bei der schönsten Geburtstags-Party wird es zwischendurch einmal ernst: Wolfgang berichtet von seinen jüngsten grauenerregenden Erfahrungen in Afrika und bittet um Spenden für eine Einrichtung, die ehemalige Kindersoldaten betreut. Dazu wird der aktuelle Song „Noh Gulu“ präsentiert, der live gespielt reichlich Gänsehaut erzeugen kann. Da ist der dramaturgische Schwenk zu „Kristallnaach“ und „Arsch huh, Zäng ussenander“ (als Gast schaut hier Vassilios „Niki“ Nikitakis vorbei) nur folgerichtig.

Da ein solcher Abend aber nicht in Schwermut enden darf, dreht die Formation in den letzten Kapiteln noch mal richtig auf: Klassiker wie „Wahnsinn“, „Waschsalon“ und „Nemm mich met“ bringen den Roncalliplatz zu fortgeschrittener Stunde erneut zum Kochen. Ach ja, und irgendetwas fehlt noch, stellen alle Anwesende kurz vor dem Kehraus fest. So hat sich die Band ihren olympischen Hit „Verdamp lang her“ bis zum letzten Zugabe-Teil aufgehoben. Der emotionale Gipfelpunkt kann jetzt nur noch durch die Sangeskraft der Fans bei „Jraaduss“ erklommen werden. Nach dem Ausscheiden von Jens Streifling ist hier endlich wieder ein Saxophon-Solo zu hören, dargeboten von einem früheren BAP-Genossen: „Kalau“ Keul ließ sich nach über 15 Jahren für ein kleines Comeback „rekrutieren“.

Doch was nützt es, wenn zuvor angekündigt wird, dass bis zum nächsten BAP-Konzert mindestens ein Jahr und ein paar Monate vergehen können? Mit einem lachenden und weinenden Auge zugleich verlässt so mancher Gast den Festplatz, noch die Zeilen aus dem „letzte Leed hück ovend“ im Ohr: „Hührens, Wellenreiter, et ess nit alles Dress; Süht zwar bahl su uss, doch künnt et sinn, dat jenachdem noch jet ze ändere ess…“. In diesem Sinne: Bess demnähx!

Ein Bericht von Stefan Klatt

Was für ein Tag!

Ming Frau und ihr Mann sind entspannt mit der Bahn Samstag Vormittag in Köln angekommen und hatten unterwegs schon die Kläni im Zug getroffen. Kurze Zeit später trafen wir dann Kalle, Krentschmann und Kriemhild und wir pilgerten erst mal durch Köln. Jetzt weiß ich endlich auch, dass und wozu es ein HARDROCKCAFE gibt. Danach Probestehen in der ersten Reihe vor der Bühne – wen treffen wir da? Lucky und Ulli, später noch Lili. Mit ein paar Umwegen ging es dann zum Treffpunkt Papa Joe, wo schon ein großer Teil der Gang wartete. Freudiges Hallo, und sofort wurden die Gitarren ausgepackt uns just auf der Straße noch mal die Fan-Version von Nix wie bessher geprobt, die Einsätze gefeilt – es sollte ja nichts schief gehen. Dann ging es auch schon ins Domhotel.

Erst wurde Chrischi mal gebührender Dank für seine Tätigkeit als Mehrfachwebmaster ausgesprochen. Und dann kamen sie auch schon: Wolfgang, Helmut, Micha und Jürgen – und Stefan Gorol. Werner kam später auch noch dazu. Nach kurzer Erklärung, was jetzt passieren wird (Die Band schien wirklich total ahnungslos!)  gemeinsame Huldigung vor dem mitgebrachten Fanaltar, und dann war wirklich NIX WIE BESSHER.

„Vum eezte Ton“ der Musik sprang der Funke über (gute Idee das Schild „Wo sind die Hände?“)

Wir spielten und sangen, und BAP klatschte für uns. Es war einfach großartig! Alles hat super geklappt. Hier möchte ich allen Beteiligten nochmals danken dafür – von der Idee bis zur detaillierten Organisation dieses Treffens. Jeder hat alles gegeben, um diesen Moment zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Danach noch viel Zeit zu Gesprächen mit der Band. Und dann war auch schon wieder alles vorbei. Schade, aber wir hatten ja noch das Konzert vor uns!

 

Das Konzert selbst ein Feuerwerk aus einem Guss – kaum Zeit zum Durchschnaufen. Doch, ja! In der „Hockerabteilung“ und im Block Gulu / Amerika. Aber der Inhalt dieser Texte lässt auch keine Partystimmung zu. Danach wurde die Spannungsschraube wieder angezogen, und es ging mit Vollgas Richtung Finale, das dann nach etlichen Zugaben außerhalb der erlaubten Zeitzone ankam. Deshalb „mussten“ wir den Wellenreiter singen, denn BAP „durfte“ nicht mehr. Wer hätte es ihnen an diesem Abend nicht verziehen, wenn sie noch ne Viertelstunde überzogen hätten. Denn selbst auf den Balkonen des Domhotels wurde dreieinhalb Stunden mitgefeiert! Und so fiel es allen – den Fans und der Band – schwer, dann doch ein Ende zu finden, wohlwissend, dass es in nächster Zeit keine Konzerte wieder geben wird, bis da neue Album produziert ist. Deshalb an dieser Stelle: Danke BAP!

Es war eine Reise durch 3x10 Jahre in eineinhalb Jahren – von der Kölnarena bis zum Dom. Und wir durften diese Reise mit Euch gemeinsam machen. Lasst uns die Zeit bis zum nächsten Tourauftakt nicht zu lang werden. Ein Studio-Logbuch wie bei „Aff un zo“ wird immer gern gelesen. Und bald heißt es dann auch wieder: Bühne frei für BAP!