BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Magdeburg, 28. März 2004
AMO

Fotos von Peter Detlefsen

Ein Bericht von Ralf Lukas

Tristesse im Magdeburger AMO . Das unscheinbare Gebäude in der Hauptstadt von Sachsen- Anhalt war maximal zur Hälfte gefüllt. Wo sind die Gründe zu suchen. Haben die Magdeburger lieber ihr Geld für den letzten Boxkampf von Weltmeister Sven Ottke angelegt, der am Vorabend in der grossen Bördelandhalle seine Karriere beendete , lag es an den bescheideneren Verkaufszahlen des neuen Album „Sonx“, dass bereits in der 2. Woche vor dem Ausstieg aus der Top 10 der Albumcharts stand , an dem strukturschwachen Gebiet oder gibt es einfach zuwenig Nachwuchs im BAP-Fanlager. Sicherlich ist es eine Mischung aus Allem. Ein weiterer Aspekt sind die Ticketpreise , die im Vergleich zur Aff Un Zo Tour um mehr als Euro 5,00 angestiegen sind. Sicher ist Preis/ Leistung mehr als ok, wenn man es mit umsatzstarken Topacts wie Shania Twain oder Pink vergleicht, die für wesentlich mehr Kohle anstatt BAP mit 180 min Spieldauer lediglich die Hälfte der Zeit anbieten.
BAP liess sich durch die dünnere Fanmasse nicht die Spielfreude verderben. Im Gegenteil, auch am 6. Konzertabend hintereinander ohne Pause zeigten die Kölschrocker 100 % igen Einsatz. Wolfgang erinnerte sich während der Show auch an vergangene Konzertabende in Magdeburg und den einmaligen TV Auftritt im DDR-Fernsehen aus dem Jahre 1983.  Wie auf der vergangenen Tour feierte „Leechterkette“ von Wolfgang´s erstem Soloalbum „Schlagzeiten“ im AMO ein einmaliges Stelldichein. Schade eigentlich, der Song wirkte wie 1000 x gespielt und passte harmonisch zwischen „Unger Linde Enn Berlin“ und der anschliessenden Marien-Trilogie, bestehend aus „Nix Wie Bessher“ (im Text : Maria Lopez ...), „Für Maria“ und der eingekölschten Version von Absolutely Sweet Marie aus dem Leopardefellalbum „Wo Bess Du Hück Naach Marie“.  Vielleicht reagiert Herr Niedecken wie sein amerikanischer Weggefährte Bruce Springsteen in Zukunft auf ein paar „Requests“ aus dem Publikum. Wäre schade, wenn der Titel nicht nochmal gespielt werden würde. Die Show war gut wie an den Abenden zuvor, allerdings war die Stimmung lediglich im vorderen Bereich der Halle wie immer. Ansonsten eher abwartend und zum Teil auch gelangweilt verfolgten viele Zuhörer das abwechselungsreiche Programm. Zur grossen Flucht kam es bereits nach Ende des ersten Zugabenblocks, der von „Aff Un Zo“ abgeschlossen wurde. Der Gesangspart des Publikums während Niedcken´s eingekölschter Version von „Hungry Heart“ viel daher nahezu aus. Ein eindringliches „Jraaduss“, lt. Wolfgang damals von den DDR-Funktionären vollkommen falsch interpretiert, beendete das Gastspiel in Magdeburg. Die Band hat sich nach dem einwöchigen Marathon einen freien Konzertabend redlich verdient bevor es nächste Woche auf die Reise in den Süden der Republik geht.