-Fan-Tourtagebuch
Mainz, 9. April 2000
Fotos von Kerstin Westerwelle
Ein Bericht von Thomas Latza
Heute morgen in Aalen um die Mittagszeit losgefahren (danke
Torsten für das Quartier !!!) und auf dem Weg nach Mainz , meine Mutter noch an Bord
genommen !! Wollte unbedingt sehen wo ihr Sohn sich wochenlang herumtreibt und sein Geld
verschleudert !!!!
Kommen so gegen 18 Uhr in Mainz an . Die Phönixhalle liegt in einem Industriegebiet und
ist äußerlich entfernt mit dem E-Werk in Köln zu vergleichen. Innen auf modern gemacht,
wirkt es ein bißchen kalt. Aber nach den Erfahrungen von gestern darf man heute
eigentlich von einem Glücksgriff reden.
Treffen eine Menge Leute von der Tour (Lali, Evi, Steffen, Bernd, ).
Zum Programm gibt es nichts neues zu erzählen. Besonders hervorzuheben ist eigentlich
nur, daß sich die "Mädels" von der Crew mal wieder in punkto
"Überraschungen" nicht lumpen bzw. übertroffen haben !!!
Als die Band bei "Hungry Heart" mittels Dias vorgestellt wird haben die doch
tatsächlich die Dinge die Wolfgang zu seinen Mitmusiker sagt, wie sie vorgestellt werden,
vom verbalen ins reale umgesetzt. Der Reihe nach :
Jens wird ja immer als "Bond, Jens Bond" vorgestellt und erscheint auf dem Dia
mit Dinnerjacket und roter Fliege . Und so ein Teil bekommt er dann von den Mädels
angezogen und wie es sich für den "Spion der aus der Kälte kam" gehört trinkt
er Martini. Jens scheint es aber, dem Gesichtsausdruck nach dem ersten Schluck nicht so zu
schmecken ( net wohr Sascha !!)
Michael Nass wird vorgestellt daß als der "Effendi" ausstieg , der Jens meinte
"da nehmen wir den Micha" den er aus seiner Schülerband her kennt, daß die
"Schülerband" doch eher ´ne "Boygroup" gewesen sein muß. Und in dem
Moment rennen zwei von den "Crew-Mädels" mit einem "we love you -
Micha" - Banner auf die Bühne und zusätzlich wird er noch mit Plüschtieren ,
Stofftieren beworfen.
Bei Helmut Krumminga erzählt Wolfgang, daß der junge Musiker sich irgendwann entscheiden
muß ob er die Saiten waagerecht oder senkrecht aufzieht und auf dem Dia ist Helmut mit
einem Tennisracket zu sehen. Dann bekommt er von den "Mädels" einen
Tennisschläger mit Teebeutel (ostfriesenmischung !!) behangen.
Werner Kopal bekommt bezüglich seiner Vorstellung in der er als "Fan" der
"Grand Funk Railroad" Band von deren Haarlänge und Boxen schwärmte von Sascha
Boxen die ungefähr 3 m hoch sind auf die Bühne gestellt und natürlich die
"Hosenträger des Volkes" angezogen.
Jürgen Zöller am Schlagzeug wird vorgestellt als Mitglied der legendären
"Soulsisters" und bekommt dann sinniger weise ein enges Top und ein
"Tütü-röckchen" überreicht. Wolfgang´s Kommentar ist nur
"Jürgen ich bin gespannt, ich bin schon am schwelgen !!".
Dann wird Sheryl Hackett als "Queen of the world" angekündigt und bekommt dann
auch ein "Outfit". Ein langes Kleid , eine "Miss" -Krone und eine
Scherpe von Wolfgang umgehängt mit der Aufschrift "Queen of the world " .
Dann wird Wolfgang selbst vorgestellt von Sheryl !!! Wolfgang wollte als kleiner Junge in
der Karnevalszeit "Musketier" sein und ging so ins Kino um den Beatles-Film
"A hard days night" auf deutsch "yeah, yeah, yeah" zu sehen. In dem
Moment als sie das erzählt wird Wolfgang als Musketier von den Mädels angekleidet .
Gamaschen, Cape, Hut mit Federn und ein Schwert. Die Geschichte geht dann aber noch weiter
, als der kleine Wolfgang im Kino sitzt um den erwähnte Beatles-Film zu sehen und die
Beatles dann auf der Leinwand brav in Anzügen sieht , möchte Wolfgang lieber aussehen
wie die Beatles , also raus aus dem "Musketier-Kostüm" nach Hause und den
"Kommunions-Anzug" angezogen . So eine Jacke eines Kommunionsanzugs bekommt er
dann angezogen und als Krönung noch einen Haarreif und eine Kommunionskerze in die Hand .
Alle im Saal einschließlich Wolfgang sind am ablachen. Ja , und dann wird auf der
Kommunionskerze "Luftgitarre" gespielt. Every body got a hungry
heart...................
Ein gelungener Tourabschluß in Mainz. Und irgendwie wird mit das in den letzten Wochen
erlebte , gewohnte fehlen !!!!!
Ein Bericht von Lali
Das war es jetzt endgültig mit der
abendlichen Spätgymnastik (sitzen, stehen, sitzen, ....), durch die BAP die letzten drei
Wochen geführt hat. Ich weiß nicht, hätte mich vorher einer gefragt, ich hätte gesagt,
stehen ist auf jeden Fall besser, aber mittlerweile muß ich sagen, bin ich mir, zumindest
bei diesem Tourkonzept sicher, hier war dieses Spätgymnastik nicht nur o.k. sondern
einfach passend, auch wenn sich gestern nach der Pause keiner mehr so recht setzen wollte
*grins*, doch so ist eben ein fließender Übergang entstanden.
Ich glaube, wenn ich alles noch richtig in Erinnerung habe, dann gab es keine Änderungen
in der Setliste, aber da hab ich gestern vergessen drauf zu achten, deshalb hier einfach
nur ein paar Ausschnitte. Schon beim zweiten Stück "niemohls verstonn" verließ
die erste Zuhörerin die Halle, was W.N. mit einen leicht ironisch, witzig, irritierten
Blick, den er ihr beim Singen hinterher warf, quittierte. Doch schon ein paar Takte
später hatte sie es sich wohl anders überlegt, kam wieder zurück und blieb dann doch
bis zum Schluß. Ist halt manchmal gar nicht so leicht mit der Entscheidung bleib
ich oder bleib ich nicht. *grins*
Bei der Ansage zum "Jupp" geriet W.N. dann irgendwie in Erinnerung an die zig
tausend Chinesen, die sich auch BAP im Sitzen anhören mußten, allerdings gewohnter
maßen *zwinker* und sich darüber wunderten, dass die Band auf der Bühne und nicht im
Orchestergraben spielte, ins Erzählen. Auch das
"Bühnen-Orchestergraben-Problem" wird sich nach diesem Konzert ändern, falls
BAP jemals wieder in China spielen sollte, da Jürgen jetzt voll ausgestattet ist und die
Tanzeinlagen als "Soulsister in pink" absolvieren und damit zukünftig den
Bühnenpart dort übernehmen könnte (siehe später). Doch zurück zu den Chinesen oder
genauer zu den dortigen Funktionären, die sich damals zur Demonstration des Fortschritts
in China mit der ganzen ihnen als 80-90jährigen zustehenden rasanten Geschwindigkeit im
Anschluß an die Konzerte von ihren Ehrentribüne auf die Bühne stürzten, um eben mit
der Band auf ein "Foto des Fortschritts" zu kommen, ich kann es mir gar nicht so
richtig vorstellen, war aber sicher ein urkomischer Anblick.
Den eigentlichen Höhepunkt dieses Konzertes verdanken wir der Crew, die ich weiß nicht
wann, zwischen diesem ganzen Tourstreß, die Vorstellung der Band bei "hungry
heart" durch ihre Ideen und Vorbereitungen zu einem echt genialen und verrückten
Erlebnis haben werden lassen! Mal ganz davon abgesehen, dass sie sich als geniale
"Flower-Power-Tanzgarde" erwiesen haben. Ich hoffe ich kriege noch alles
zusammen.
Bei der heutigen Bandvorstellung wurde die Diashow etwas in den Hintergrund gedrängt, was
aber durch unglaubliche "Originale" wieder wett gemacht wurde. Da war zunächst Jens
Bond, der fast original getreu wieder zum Leben erweckt worden ist, durch ein
weißes Sakko und einer knallroten Fliege, zu dem ihm schließlich auf einem Tablett noch
"Martini" serviert worden ist. Diesem so wieder auferstandenen Jens Bond
genügte es jedoch voll auf fürs erste an diesem nur zu riechen bzw. einen Hauch zu
nippen, er muß sich halt erst noch an das Leben des J.B. gewöhnen.
Weiter ging es mit der Vorstellung von Michael Nass und einem kompletten
Themenwechsel, durch den die Vielfalt von BAP unterstrichen worden ist *grins*, denn von
Bond kamen wir jetzt zu den Boygroups, die letztlich doch nicht bei Bayern München
spielen. Da waren sie auch schon, die Scharen von, i.d.R. weiblichen Fans, die zuweilen
mit ihrem riesengroßen Transparent "Micha we love you" auch mal die Bühne
stürmen, um dieses am Keyboard zu befestigen. Zeitweilig gibt es dann noch
Ausschreitungen ganz anderer Art von diesen Fans, die einmal pro Konzert nicht an sich
halten können und die Bühne unter einem Berg von Kuscheltieren verschwinden lassen.
Micha der neue "Held aller Kuscheltiere", konnte es sich dann auch nicht nehmen
lassen, mit Hilfe der anderen Bandmitglieder, diese sogleich aufzusammeln, um sie den Rest
vom Konzert immer wieder voller Hingabe auf seinen Instrumenten zu arrangieren oder war es
doch nur ein verzweifelter Versuch hier und da neben den Kuscheltieren noch eine Taste zu
finden?!
Tja und dann wurde unser Augenmerk auf Ostfriesland gelenkt, wo die Gitarristen, alle 15
km, nur so aus der Erde sprießen, ganz egal für welche Seitenbespannung -horizontal oder
vertikal- sie sich letztlich entschieden haben. Auf jeden Fall kann Helmut Krumminga
jetzt seiner Gitarrensammlung noch ein weiteres Instrument hinzufügen, welches dank der
beigefügten Friesenmischung im Beutel leicht zu stimmen ist und einen genialen Sound hat
*blubb*.
Von Bond zur Boygroup kam W.N. dann über Ostfriesland zu der Gruppe mit den meterlangen
Haaren, deren Haarlänge W.N., dank eines ihm gereichten Zollstocks, endlich einmal exakt
darstellen konnte. Einen großen Anhänger hatte diese Gruppe in Werner Kopal
gefunden, der es sich nicht nehmen ließ, sich eben so große Boxen zu bauen, wie
"seine Band". wenn auch das mit den Lautsprechern noch nicht so ganz hingehauen
hatte. Doch das ist allseits bekannt, nicht bekannt ist aber woher die Crew genau diese
Boxen auftreiben konnte *zwinker*, die über zwei Meter hoch waren und auf die auch W.N.
keine Bierflasche mehr stellen konnte, wenn auch die Lautsprecher, selbst im Spott, nur
gerade eben zu erkennen waren. Neben diesen Boxen und mit den
"Originalhosenträgern" lebte, wenn auch ohne "lange Matte", ein
Werner Kopal aus längst vergangenen Zeiten wieder auf.
Dann sind wir bei Hektor angelangt, auch unter Jürgen Zöller bekannt.
Endlich, wenn auch etwas verspätet kann "the local hero" sich nun auch
angemessen für die Auftritte mit den Soulsistern kleiden und zwar in einem
"dezenten" pinkigen Mini mit einem "anmutigen" passenden Top, in eben
demselben "dezenten" Farbton. Damit hat Hektor beim letzten TONFILM-Konzert
wirklich noch mal alles gegeben, um Sheryl endlich auch mal mit "Anmut"
übertreffen zu können, doch wer kann schon "the Queen of the world" so mir
nichts dir nichts an Anmut übertreffen, nein Jürgen, so einfach geht es dann doch nicht
*grins*.
Denn jetzt wurde die Vielfalt dieser Gruppe, die sich seit mittlerweile über zwanzig
Jahre BAP nennt und bei der momentanen Bandvorstellung etwas aus den Fugen zu gleiten
schien *grins*, noch durch eine weitere Attraktion gekürt. Denn der Titel der "Queen
of the world" ging heute an, die es kaum fassen könnende, Sheryl Hackett,
die sich jetzt in, auf die Farbe der Soulsister abgestimmter, langer
"Abendgarderobe" präsentierte, während sie von W.N. die Auszeichnung
entgegennahm. Neben der Schärpe erhielt sie noch einen echten Modeschmuck Haarreifen, der
uns mit seiner Schönheit förmlich blendete.
Der Preisverleiher war mittlerweile selbst schon etwas vorsichtiger bezüglich des
Gelächter gegenüber der andern geworden, war es die Ungewißheit der Dinge die da kommen
werden und doch eigentlich nicht mehr zu toppen sind?! Denn war es doch jetzt an der
"Queen of the world", die diesen Titel jetzt auch offiziell tragen darf
*zwinker*, ihn vorzustellen. War da ein verdächtiges, ein wissendes Zwinkern in ihren
Augen???
Doch erst mal konnte Wolfgang Niedecken kurzzeitig Aufatmen, denn es ging
alles seinen gewohnten Gang, Sheryl begann mit dem Zeitpunkt zu "yeah, yeah,
yeah", als ein noch wirklich junger Wolfgang (der noch heute gerne von sich selbst
immer wieder behauptet "kaum gealtert!", so hat halt jeder seine Illusion
*zwinker*) zu Karneval in voller Musketiermontur ... tja und weiter kam sie dann zunächst
nicht mehr, denn dann kam sie, auf Samtkissen hereingetragen, von der hilfsbereiten und
vorausschauenden Crew, die komplette Musketierausstattung, einschließlich Hut mit langen
Federn, roten Stulpen, dem absolut notwendigen grauen Plastikschwert und siehe da, auf
einmal war er wirklich kaum mehr gealtert, dieser W.N. aus K. *grins* W.N. war sichtlich
erleichtert *zwinker*, auch er hatte die überraschende Vorstellungsvariante jetzt hinter
sich, doch da hatte er sich getäuscht, denn die Geschichte von Sheryl ist ja
bekanntermaßen noch nicht zu ende. So kam es, dass er wieder raus aus den Klamotten und
rein in den, von ihm so heiß geliebten, Kommunionsanzug mußte, einschließlich weißem
Blumenkränzchen im Haar und Kommunionskerze in der Hand, durch diese Outfit, sah er dann
auch schon fast wie ein echter Beatle aus, insbesondere als er dann den Rest von
"hungry heart" weder auf seiner dafür vorgesehenen Gitarre, noch auf einer
roten 180 Mark-Kunstledergitarre spielte, sondern voller Inbrunst mit seiner
Kommunionskerze abrockte, was einfach nur ganz unbeschreiblich komisch aussah. *gröhl*
Zur anschließenden Verbeugung schmiß sich auch Hektor endlich in sein pinkes
"Etwas", wobei er auf die Küsse, die ihn daraufhin von den anderen
Bandmitglieder zugeworfen wurden, noch etwas "schüchtern" reagierte *grins*.
Mit den von der Crew noch überreichten Blumenketten, bot sich ein Bild von BAP, was
einfach nur noch zum "hinbrettern" war.
Ich denke hier hör ich jetzt auf mit dieser Story, sonst wird es wirklich zu lang und
komme mal eben auf die Ansage von "Hück ess sing Band en der Stadt", deren
Geschichte ganz anders war, als von mir zunächst wahrgenommen, doch ich habe mich noch
mal etwas schlau gemacht und weiß jetzt, dass es sich bei dieser Ansage, um die
Lieblingsansage von Sascha handelte. Das Problem war nur, dass er das W.N. irgendwann mal
gesagt hat, und ab diesem Zeitpunkt hatte dieser immer leichte Probleme mit der
Konzentration und verhedderte sich öfters mal *grins*. In Aalen hat er, laut Sascha, die
Ansage dann so lieblos herunter geschludert, dass er beschlossen hat, in Mainz eingreifen
zu müssen, um zum Schluß noch einmal das Original hören und genießen zu können
*zwinker*, dazu hatte er neben dem eigentlichen Text:
Seinerzeit, als wir im Rahmen unserer Amerika-Tour, die wir so genannt hatten, weil wir ein Album so genannt hatten, dass wir so genannt hatten, damit wir eine Tour so nennen konnten, damit wir später mal unseren Enkeln erzählen können: "Als wir im Rahmen unserer Amerika-Tour in der Kölner Sporthalle spielten"...
noch eine kurze Gebrauchsanweisung, so von
wegen laut und deutlich, kurze Pausen einfügen usw. angefügt und so schaffte es dann
W.N. beim letzten Konzert die Ansage von "Hück ess sing Band en der Stadt" (wie
konnte ich da nur auf "Amerika" kommen *grins*) noch mal in der ursprünglichen
Fassung, ohne zu schludern, vorzutragen. So, ich glaube so war es dann wohl auch
tatsächlich *grins*!
Nach "Hundertmohl" gab es dann auch endlich den Zettel auf dem
"hundertmohl" hundertmal geschrieben war und W.N. freute sich endlich jemanden
gefunden zu haben, der ihm diese Arbeit abgenommen hat.
Zum Schluß möchte ich noch all denen, die meinten sich in der letzten Woche der Tour
noch eine Erkältung zu legen zu müssen, egal ob Band, Crew oder die unermüdlich
Mitreisenden, eine schnelle und gute Besserung wünschen!!!!