-Fan-Tourtagebuch
Mainz,
12. März 2004
SWR-Funkhaus
Ein Bericht von
Kora
Fotos zu diesem Beitrag
findet ihr hier.
Der Countdown
läuft und die Vorfreude steigt von Tag zu Tag, bei BAP und auch bei den Fans,
denn nur noch ein paar lange Tage, dann kommt die Band auf ihrer neuen Tour auch
in meine Nähe. Aber vorher durfte ich schonmal live reinschnuppern.Ich hatte
das wahnsinnige Glück, am Freitag bei der Aufzeichnung der SWR1 Sendung mit
Wolfgang Niedecken und der Leute-Moderatorin Katja Heijnen, sowie danach bei der
CD Präsentation, dabei sein zu dürfen.
BAP, in Trio-Formation, zog die Stecker und spielte unplugged. Da haben sich die
Aufregung davor und die etwas längere Anfahrt auf jeden Fall gelohnt. ;o)
Aber erstmal von vorne. Mittwoch Abend von der Arbeit voll erledigt
heimgekommen. Eine Überraschung für mich? soll da warten, ohje, das bedeutet
meist nix gutes ;o) Eben mal schnell nach Mainz, ca 200 km von hier? Hmm, was
soll ich da? Waaaaaaaas? Bap und seine Mannen live und unplugged? Da bin ich
doch dabei *kreisch* Und schon war ich wieder fit wie ein Turnschuh. So liebe
ich es verzaubert zu werden. Also diesmal hat es mich fast flachgelegt. Wenn der
Südstadtdylan zu singen anfängt, da schmelzt man doch auch dahin. *lächel*
Und das gab’s im Radio zu gewinnen und nirgends zu kaufen: BAP kam zu dritt,
mit akustischen Gitarren und Klavier, sozusagen mit Wohnzimmerprogramm, zu SWR1
Rheinland-Pfalz.
Mal langsam K. ;o) Noch sind die Karten nicht da. Donnerstag früh gehen sie
erst auf die Reise. Wenn sie am Freitag nicht in der Post sind dann wars ein schöner
Traum. Ich hoffte nur, die gelben Autos fahren wie der Blitz. Gegen 14 Uhr hieß
es dann den Briefträger abzupassen und schau an. Die Post ist wirklich zuverlässig
und stellt Briefe innerhalb von 24 Stunden zu. *staun* Ich möchte hier an
dieser Stelle nochmal meinen lieben Freunden danken, die sich fast ihre
Daumen wundgedrückt haben ;o)
Na dann nix wie rein in den fahrbaren Untersatz und zum Freitag, mitten in den
Berufsverkehr, auf die volle Autobahn gestürzt. Fast 3 Stunden unterwegs und
trotzdem verging die Zeit wie im Fluge. Immer im Hinterkopf was uns da wohl
erwartet. Die Spannung und Neugier stieg von Minute zu Minute. Und es war
wirklich mehr als genial!
Auf "den letzten Drücker" angekommen und hinein ins Getümmel gestürzt.
Schnell einen guten Stehplatz gesucht, die Sitzplätze waren eh als erstes weg,
und dann erstmal etwas umgeschaut, um zu wissen wo ich gerade bin. Der Raum war
2-teilig aufgebaut, direkt vor mir ca. 60 Sitzplätze an Tischen, davor dann die
kleine Bühne auf der das Interview stattfand. Auf der anderen Seite nochmal
einige Sitzplätze, ähnlich wie im Kino, und eine große Videowand, auf der man
auch das Gespräch verfolgen konnte. Dahinter war dann die Bühne für das spätere
unplugged Konzert. Auch waren viele Konzert-Junkies da, wie man an den Shirts
und diversen Dingen unschwer erkennen konnte ;o)
Angefangen hat es mit der kurzen Vorstellung (Moderatorin Katja Heijnen), Erklärungen
zum Ablauf des Abends und der Frage, wer denn mehr als 100 km zu diesem
highlight gefahren ist. Wow, da gingen aber viele Hände hoch. Sind die wirklich
alle so "unheilbar?" fragte ich mich. *lächel* Dann folgte das
Interview, welches mit kurzen Unterbrechungen (weil Musik eingespielt wurde) ca.
1 Stunde dauerte. Waren viele interessante Dinge zu hören, die man zwar vorher
meist schonmal irgendwo gelesen hatte, aber so live trotzdem viel besser rüberkommen.
Manchmal konnten wir uns auch einen "Lacher" nicht verkneifen, z.B.
bei der Frage, wie oft W.N. denn noch ins Stadion geht. Er meint, "so oft
ich kann, da muss man durch" ;o) Oder dann, als die Frage nach dem
Sammelwahn, wohl auch auf den Altar? bezogen, kam. Da hatte Wolfgang halt erzählt,
das er nicht so genau sagen könne, WAS er nun sammelt, er sieht halt was und
denkt, das kann man irgendwann verwenden. Darauf hat ihm die Moderatorin gleich
mal eben sein Glas Wasser weggenommen und gemeint "das bleibt aber hier,
gehört schliesslich dem SWR". Das ganze Interview war ja auch im Radio
dann 2 Tage später zu hören. Allerding habe ich, wie ich mir ja vorher schon
denken konnte, die kleine Panne mit dem ausgefallenen Mikro arg vermisst. ;o)
Nur hat der Wolfgang dann diese wundervolle Geschichte von seiner schlimmsten
Panne mit der "Gruppo BAP" in Moskau erzählt. Ich bekomme es leider
nicht mehr ganz zusammen, war einfach zu lang, also wenn mir jemand weiterhelfen
könnte, ich hätte diese einfach zu gerne als kleines Andenken an einen
wundervollen Abend nochmal genauer. Vielleicht habe ich ja eine ähnliche
"Sammelmacke" (O-Ton der Moderatorin Katja Heijnen) wie der Wolfgang.
*lächel*
Am Ende des Gesprächs durften auch noch Fragen aus dem Publikum gestellt werde.
Sehr interessant fand ich auch die vom Chrischi, (www.bap-fan.de
) der wissen wollte, für wie wichtig W.N. das Internet hält.
Dann gabs für Wolfgang noch ein Trikot von Mainz 05, signiert und mit der
Aufschrift "Alles wird (geht?)gut".
Und dann ging es, nach einem kurzen Umbau, (Videowand von der Bühne weg, dahin
wo eben noch das Interview stattfand) mit dem "affrocke" los. Ein
guter Song muss Lagerfeuertauglich sein meint W.N. so schön. Und wie tauglich
sie sind haben Bap an diesem Abend bewiesen. Man spürte die Leidenschaft auf
dieser 5. von 6 Clubtouren.
Etwas angegraut, aber kein bisschen leise: Der BAP-Sänger stellte bei diesem
unplugged Konzert zusammen mit zwei seiner Bandkollegen (Helmut und Micha)
die neue Platte "Sonx" vor.
Der ein oder andere hat vielleicht auch die 14-jährigen Kinder mitgebracht,
damit sie hören und sehen können, was gute handgemachte Musik ist. Früher, ja
da war alles anders, besser, "da war Musik im Radio noch mehr als bloßer
Klebstoff zwischen zwei Werbeblöcken", meint W.N. so treffend.
Zum Aufwärmen gab es erstmal "Für 'ne Moment" und "Diss Naach
ess alles drin" ehe es mit dem ersten neuen Song der "Sonx"
losging. Die genaue Setliste kann man bei Chrischi (http://www.bap-fan.de/live-2004.html
) nachlesen.
Auch der SWR hat zu diesem Abend einen Beitrag mit ein paar Fotos auf der
Homepage.(www.swr.de/swr1/rp/tipps/konzert/2004/03/15/index.html
)
Es gab wieder einige Stücke die mich regelrecht träumen liessen. Eigentlich
bin ich eher ein Mensch der nach vorne schaut. Aber wie heißt es so schön,
beim einparken ist es wichtig auch mal zurückzublicken. ;o)
Mit der Melodie der ersten Töne und dem unverwechselbaren Rhythmus sind sie
wieder da, die Personen, Situationen und Gefühle. Du spürst sie, als wenn
alles erst gestern gewesen wäre. Die erste Party, die erste Begegnung mit der
Band, das erste Livekonzert, Dinge, an die du schon lange nicht mehr gedacht
hast, werden wieder lebendig.
So auch an diesem Abend, ein Leuchten nicht nur in meinen Augen und Gänsehaut
pur, obwohl es wahnsinnig warm dort war.
Zu fast jedem Stück hat Frontmann W.N. eine kleine Anekdote auf Lager,
beispielsweise zum "Chippendale Desch", ein Möbelstück, mit dem der
kleine Wolfgang einen Großteil seiner Jugend verbrachte.
Höhepunkt des fast zweistündigen Konzerts war für mich der Song "Verdamp
lang her" aus dem Jahr 1982, welcher in einer völlig anderen Version
gespielt wurde. Ganz bedächtig und zurück zur Akustikgitarrennummer, die es
ursprünglich ja mal gewesen ist. Radikale Veränderungen müssen manchmal sein,
meint nicht nur W.N., ich fand es echt spannend, ungewohnt, überraschend und es
ging sicher nicht nur mir richtig nah ans Herz. Der letzte Refrain wurde
sinnigerweise weggelassen und dann winkten Wolfgang, Micha und Helmut nochmal in
die Runde ehe sie verschwanden. So schön "da unten" angekommen
konnten und wollten sie uns aber nicht nach Hause schicken.
Es wurde nach Zugaben gebrüllt und es dauerte auch nicht lange bis die
Trio-Formation wieder auf der Bühne stand und mit "Hück ess sing Band en
der Stadt" und "Rita mir zwei" nochmal so richtig einheizten.
Damit nicht genug. Als zweite Zugabe kam dann noch "Hundertmohl", was
auch auf dieser "Wanderklampfentour" so richtig gut rüberkam.
Im Anschluss nahmen sich die drei noch fast eine Stunde Zeit um Autogrammwünsche
zu erfüllen, diverse kleine Fragen zu beantworten und den Fans zu versprechen,
dass sie sich auf der Tour nicht lumpen lassen wollen, es keinen Abend mit der
selben Setliste geben soll, weil sie genügend Material haben, welches sie
spielen können.
Um Wolfgang hatte sich sofort ein grosser "Haufen" versammelt also
habe ich erstmal den Helmut und den Micha gesucht. Da war es nicht ganz so
problematisch an sie ranzukommen, kurz mit ihnen zu labern, ein paar Autogramme
zu erstehen und auch mal ein Foto zu machen. Helmut saß auf einem Stuhl und
immer wenn er gerade aufstehen wollte kam der nächste. So einfach kann er ja
auch nicht verschwinden. Den Micha musste ich etwas länger suchen. In der
Zwischenzeit habe ich nochmal die Bühne und den Altar bildlich festgehalten und
beim Abbau zugeschaut. Mich muss man eh meist irgendwo "rauskehren". *lächel*
Dann ein bekanntes Gesicht. Der Micha, aha, und er hatte da gerade eine Dame mit
bunten Schal entdeckt und fragte welcher Fussballverein das wohl wäre. ;o) So
haben dann noch einige über "das Runde muss ins Eckige" gefachsimpelt
und ich bin noch zu meinem Autogramm gekommen. Es war wirklich alles super
locker, lustig und einfach nur genial.
Als sich dann der Pulk um Wolfgang langsam verkleinerte habe ich mich mit
dazugestellt, diversen Gesprächen gelauscht und so auch noch einige Dinge gehört,
die ich vorher nicht so genau wusste. Zum Beispiel hatte jemand gefragt um wen
es nun genau in "Für Maria" geht. Das es der wohl persönlichste Song
von Wolfgang ist und auch der Name "geändert" wurde war mir schon
klar. Alles andere waren bis dahin meine Spekulationen ;o) Aber in der
Zwischenzeit hat er das ja auch schon bei irgendeinem (welchem?)Radiointerview
erzählt.
Ich stand da bestimmt 20 Minuten, nur eine halbe Armlänge von Wolfgang
entfernt, und dachte garnicht daran, mir mein Autogramm geben zu lassen und
wieder zu verschwinden. Es war einfach zu schön dem Smalltalk zu lauschen und
die Ruhe zu spüren, die Wolfgang ausstrahlte. Mit einer Engelsgedult stand er
da und signierte, beantwortete Fragen, plauderte mit jedem kurz und hatte für
seine Fans noch ein liebes Wort und ein zauberhaftes Lächeln übrig.
Niemand wollte ihn so recht gehen lassen. Ein Schwätzchen über das, was war,
das, was ist, und das, was sein wird, Wolfgang stahlte einfach eine schon fast
jugendliche Begeisterung aus.
Ganz zum Schluss hatte sich W.N. dann noch für ein paar Fotos mit den Fans
auf die Bühne gestellt. Leider hatten im entscheidenden Moment meine Akkus
versagt, *schnief* so dass ich mich auch nicht von ihm in den Arm nehmen lassen
konnte ;o)
Live und unplugged, wow, das muss man einfach mal erlebt haben. Nach gut 4
Stunden bin ich hungrig aber glücklich wieder die etwas über 200 km nach Hause
gekutscht. Natürlich mit den neuen Sonx im Ohr.
Fazit: Super Sound und Feeling, eine sehr herzliche und familiäre Atmosphäre.
Natürlich bleibt das als etwas ganz besonders Einmaliges in meiner Erinnerung.
Freuen wir uns also auf die kommenden BAP-Gigs und die nächsten Alben. Wolfgang
strahlt noch genügend Lebenslust und Power aus, um noch eine ganze Weile
weitermachen zu können.
Ich bin auf jedenfall in LE und EF dabei, bald kann ich es an den Fingern abzählen.
*freuwiewild* Mal schauen was sich sonst noch so ergibt. (Warm-Up in Pahlen
schon im Hinterkopf habe) ;o)
Na dann bis zum nächsten mal, oder frei nach BAP bess demnähx, ne schoene
Jrooss.....