-Fan-Tourtagebuch
Mülheim/Ruhr,
14. April 2007
Rhein-Ruhr-Halle
Fotos von Vera Braune
Fotos und ein Bericht von Ralf Simon
11:3 - nein, das ist nicht das Ergebnis eines Bundesliga-Spiels von gestern Nachmittag, sondern das Verhältnis von aufgewendeter zu genossener musikalischer Zeit! Für drei Stunden BAP in der Rhein-Ruhr-Halle in Mülheim/Ruhr war ich gestern 11 Stunden unterwegs. Und ich kann nur sagen: Es hat sich gelohnt!!!
Um genau 15 Uhr habe ich mich mit dem Auto über die A4 Richtung Köln begeben und dort an der Kreuzung Rheinuferstraße/Ubierring 'Stutti' und 'Liamnoel' eingeladen. Zusammen gings dann bei allerbestem Wetter eine weitere knappe Stunde über die A3 in den Ruhrpott. Die Rhein-Ruhr-Halle zu finden gestaltete sich nicht unbedingt einfach, aber um 17 Uhr waren wir dank einews hilfsbereiten Rollerfahrers dann doch da ... wie auch die ersten Fans, die bereits vor den Eingangstüren warteten. Wir trafen auf dem Parkplatz aber ersteinmal den 'Bocholter' und hörten noch die letzten Minuten der Bundesliga-Spiele auf WDR2 - Stuggart bleibt den Schalkern auf den Fersen ;-)
Kurz darauf reihten auch wir uns in die Schlange von ca. 20 "Unheilbaren" ein. Bekannte und unbekannte Gesichter wurden begrüßt, so auch der 'Pauker'. Um 18 Uhr war Einlass in die Halle, die sich als recht gemütlich und gut ausgestattet herausstellte. Die Halle war im hinteren Teil durch große schwarze Vorhänge um etwa ein Drittel verkürzt worden. Davor dann eine Getränke- und eine Speisentheke mit Snacks zu akzeptablem Preisen. Erwähnenswert auch die Toiletten: sehr sauber und in seeeehr ausreichender Zahl vorhanden, worauf vor allem die weibliche Begleitung besonders hinwies. Die äußeren Rahmenbedingungen für einen schönen Konzertabend waren also schon mal vorhanden.
Um 20.05 Uhr gings dann auch endlich nach fast genau vier Monaten live-Entzug mit dem Opener 'Nix wie bessher' los! Die weiteren Sonx der Setliste: 'Alexandra, nit nur do'; 'Ahl Männer, aalglatt'; 'Dreimohl zehn Johre'. Nach dieser "Warm-werd-Phase" gings dann ab mit 'Diss Naach ess alles drin'; 'Rövver noh Tanger'; 'Unger Krahnebäume' und 'Helfe kann dir keiner'. Zu 'Hurricane/Stell dir vüür' gesellte sich dann Anne de Wolf (A) mit ihrer Geige auf die Bühne und begleitete die fünf Herren bei weiteren Stücken auf diesem Instrument, wie bei 'Rita, mir zwei' (A) und 'Ruut-wieß-blau querjestriefte Frau' (A). Es folgten '‘ne schöne Jrooß' und 'Aff un zo'. Eine erste kleine Textunsicherheit hielt dann bei Wolfgang ein, als er sich im 'Müsli Män' ein klein wenig verhedderte. Für die nun unplugged gespielten und wieder von Anne de Wolf begleiteten Stücken 'Amerika' (A), 'Dir allein' (A), 'Chippendale Desch' (A) und 'Do kanns zaubere' (A) ließen sich die Herren ihre Barhocker auf die bringen. Mit 'Frau, ich freu mich' und 'Anna' wurde die Liebeslied-Abteilung dann abgeschlossen. Das klare Bekenntnis gegen den offenen und auch latenten Rechtsextremismus sowie gegen das Gedankengut der Ewiggestrigen setzte BAP dann zum Abschluss des Hauptkonzertteils 'Kristallnaach' und 'Arsch huh, Zäng ussenander'. Aber es folgten ja auch noch ein paar Zugaben! Mit 'Wahnsinn', 'Waschsalon' und 'Nemm mich met' ging nochmal gut die Post ab. Abgeschlossen wurde der erste Zugabenblock mit dem Klassiker 'Jraaduss' (A) unter intensiver Beteiligung des Publikums.
Wer jetzt aber denkt, es sei bereits Schluss gewesen: Fehlanzeige! Im zweiten Zugabenblock wurden 'Verdamp lang her', 'Nähxte Stadt' und 'Maat et joot' zum Besten gegeben.
Als "Rausschmeißer" bildete dann der 'Wellenreiter' (wieder mit Anne de Wolf an der Geige) den allerletzten Song. - Ab 23.20 Uhr "wood dann die Bühn affjebaut". Ich habe mich noch erfolgreich um die Setliste von Werner beworben (Danke an Pauker!) bevor wir dann in kleiner Runde an einem Stehtisch bei Köpi und Wasser ein erstes Fazit gezogen sowie das inzwischen schon obligatorische Gruppenfoto gemacht haben.
Das musikalische Highlight des Abends war für mich übrigens das von Helmut und Wolfgang abwechselnd gesungene 'Dir allein': fantastisch, wie Helmut mit seiner Stimme dem Song, der auch auf der Bonus-CD zum remasterten Aff un zo-Album zu finden ist, eine ganz neue Klasse gibt!!! Wolfgang hat es inzwischen anscheinend der Spruch "Eiiiiinen ham’mer noch!" sehr angetan, womit er die Band bestimmt bei fünf oder sechs Songs aufforderte noch ‘ne kleine Runde an den Song dranzuhängen. Nicht zu vergessen, die "Werbepausen", in denen Wolfgang immer wieder die (so heißt sie offiziell) "RWE Rhein-Ruhr-Sporthalle" auf’s Korn nahm.
Ab 23.50 hieß es dann nach der Verabschiedung vor der Halle: ab auf die Autobahn und zusammen mit 'Stutti' und 'Liamnoel' über Köln zurück nach Aachen. Da kam ich dann auch um kurz vor 2 Uhr in der Nacht an ... 11 Stunden waren so flott vorüber ...
Abschließend bleibt mir jetzt nach etwa 14-einhalb Stunden seit Konzertende nur das Fazit: der Weg von Aachen über Köln nach Mülheim/R. hat sich voll und ganz gelohnt! Ein tolles Konzert und dazu noch in netter Gesellschaft!!! Wiederholungsbedürftig!!!