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München 10. Juli 2004
Tollwood-Festival

Fotos von Petra Kible

Ein Bericht von Ludger Egen-Gödde

Die Aufwärmphase fand diesmal schlicht nicht statt. Die „Kölner Gemeinde“ in der bayerischen Landeshauptstadt war schon beim Count-down zum Konzertbeginn so gut drauf, dass W.N. sichtlich (positiv) überrascht war, als die Band die Bühne betrat. Nach den Diskussionen bei der BAP-Tollwood-Premiere im Juni 2000 um die Nachbarn-schonende 22.00-Uhr-Schallgrenze und die dadurch seinerzeit verkürzte Konzertdauer fiel diesmal der Startschuss bereits um 19.00 Uhr – die volle Dröhnung konnte also kommen. Und die ließ auch überhaupt nicht lange auf sich warten, die neuen und älteren Klassiker begeisterten alle. Die Atmosphäre im wieder mal ordentlich dampfigen Zelt war rockig, der Sound vorn am Bühnenrand angenehm. Es macht immer wieder Spaß, die Wechselwirkung zwischen Band und Publikum zu beobachten und zu erleben: Niedecken & Co. machten einmal mehr den Eindruck, dass sie es kaum glauben können, im Herzen Bayerns eine so begeisterungsfähige Zuhörerschar zu haben, die jeden Text mitsingt, jeden Song abfeiert und stürmisch Zwischenapplaus für die Solo-Einlagen (bestens wieder mal: Helmut Krumminga) spendiert. So motiviert lief das Quintett sehr schnell zu gewohnter Höchstform auf. Die Setliste entsprach weitgehend dem Freiburger Programm – „Bleifoos“ zum Schluss allerdings (leider) ausgenommen. Wie in Freiburg gab’s auch in München einen Gastauftritt – Ex Beatle Klaus Voormann, der mit WN ja einige Buchpräsentationen absolviert hatte, kam zur Session von „Working class hero“ – ein Stück, bei dem Helmut sich gesanglich bestens profilieren konnte. Sehr angenehm auch, wie es dem Altmeister am Bass fast ein bisschen zuviel des Jubels schien, WN musste ihn erst ein wenig ins Scheinwerferlicht ziehen – ein ungemein sympathischer Auftritt und gelungene Abwechslung im Programm eines einmal mehr unvergesslichen Tollwood-Abends.