-Fan-Tourtagebuch
München,
25.
November 2008
Muffathalle
Ein Bericht von Ludger Egen-Gödde
Die Muffathalle in München hat die Ausmaße einer größeren Sporthalle, entwickelt aber außergewöhnliche Eigendynamik, wenn sie richtig voll ist, und das war beim BAP-Auftritt der Fall. Rund 600 Fans waren gespannt auf das neue Programm. Es wurde ein abwechslungsreicher Abend, der in äußerst angenehmer Stimmung ablief. Wesentlich trug dazu der präzise auf die Möglichkeiten der Halle ausgerichtete Sound bei, ich stand direkt neben dem Mischpult und dort waren Lautstärke und Abstimmung der Instrumente ok. Die Setliste scheint nun ziemlich festzustehen, mir scheint das aber nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein. „Songs sinn Dräume“ beispielsweise kommt in der Dramaturgie des Auftritts für meinen Geschmack viel zu früh, das besondere Feeling dieses Stücks kommt nicht so gut rüber. Grundsätzlich sind mir zu viele Pandora-Stücke im Programm, einige davon „verhungern“ fast auf der Bühne, darunter „Kron oder Turban“ oder „Duude Blome“, und auch „Diego“ – obwohl schön gespielt – kommt bei den Zuschauern nicht so richtig an. Was aus meiner Sicht in dieser Version definitiv gestrichen gehört ist „Frau ich freu mich“. Irgendwie bezeichnend, dass die Band den Song ein zweites Mal starten musste. Als ob sich Michael Nass am tags darauf an gleicher Stelle spielenden Manfred Mann orientiert hätte gibt es in dem Song nun auch noch eingestreute Synthi-Gedudel-Sequenzen – furchtbar. Wer das Original kennt und schätzt hat damit sicher ein Problem. Einige Stücke vom neuen Album haben das Zeug zum Aufstieg in die „1. Liga“ bei den Fans, darunter sicher „Wat für e Booch“, „Musik…“ und „Morje fröh daheim“. Aus neuerem Material geschafft haben diesen Sprung schon seit längerem „Unger Krahnebäume“ und ganz besonders „Nix wie bessher“ – für mich der beste Song des Abends. Der Weg dieses Stückes vom einstigen Opener 1996 in Koblenz bis ins aktuelle Zugabeprogramm ist bezeichnend. Insgesamt ein schönes Konzert in der bayerischen „Enklave“, mal abwarten, ob die Setliste auf immer so bleibt…