BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

Saarbrücken, 24. März 2006
Saarlandhalle

Fotos von Martina D.

Ein Bericht  von Sandra Lux

„Oh, wie ist das schön“-Sprechchöre und ein glücklicher Wolfgang Niedecken,BAP haben am Freitag eine volle Saarlandhalle begeistert und geklärt, wo Elvis wirklich gestorben ist – in Köln.
Nachdem im Vorfeld schon das Forum „heiß“ geredet wurde, war der ersehnte Freitag dann da.
Um 14 Uhr sollte die Signierstunde in der Bücherei Thalia auf der Bahnhofstraße stattfinden. Da Mittlerweile viele liebe Forumler sich trauen ein Bild in ihren Steckbrief zu setzen (und sich nicht mehr hinter irgendwelchen Weingläsern verstecken!), konnten sich einige von uns sogar „auf Sicht“ erkennen. Es war mindestens so spannend die „klän Grott“, „JR“, „Fleure“, das „Tigerbaby“ sowie  „Snowwhitepink“ (inkl. der ganzen Familie und Babykutsche) kennen zu lernen, wie auf den jungen Herrn WN aus K zu warten.
Mit unseren frisch erworbenen
BAP-Bibeln „Songs 1976-2006“ stellten wir uns (wie in Deutschland üblich) also schön brav gegen 13 Uhr 30 in eine Reihe vor dem Signierpult auf (immer schön „zwei und zwei“). Und dann war es endlich so weit: Er kam! Oh Gott, „Deo loss mich net em Stich, den sonst….“
Panikartiger Schweißausbruch, nass-kalte Hände, weiche Knie, bebende Stimme…“Hallo, was für ein Film läuft denn hier ab?“ dachte ich nur…Ich bin doch keine 14 mehr und das ist definitv nicht der Frontmann von „Tokio Hotel“!....Beim Anblick meiner beiden Nachbarinnen (kläni Grott und JR) wurde mir recht schnell klar, dass ich kein Einzelfall bin,…denen erging es genauso!
Unter dem Klicken mächtig vieler Digicams und einem Feuerwerk an Blitzlichtern ließ sich Wolfgang Niedecken in aller Ruhe mit einem Schwarzen Tee an dem Schreibpult nieder, stempelte, signierte und lächelte in jede Kamera mit ein paar Worten Smalltalk. Kein Anzeichen von Hektik, keine Spur von Genervtheit, ganz Profi ließ er hier alles über sich ergehen und hatte für jeden ein freundliches Wort und ein Lächeln dazu. Super!
Um 17 Uhr waren wir mit einigen anderen BAP-Fans aus dem Forum in Saarbrückens „Amadeus“ verabredet.
(Der Laden, in dem Bocholter zwar am Nachmittag noch gut genug war um seine Nudeln zu essen, aber am Abend vom Türsteher nach dem Konzert nicht mehr hereingelassen wurde, weil er angeblich mit seinem „Outfit“ nicht dort reinpasse!....An dieser Stelle bitte ich alle Saarländer und „Saarbrückenbesucher“: SOLIDARISIERT euch mit Gerold!!!! Meidet mit uns das Teil.)
Schnell noch was Essen und dann ab in die Saarlandhalle, 19Uhr war ja Einlass.
Zum Nachteil von der „Klän Grott“ (die ja tatsächlich en kläni Grott ist) schafften wir es nur bis in die 6/7. Reihe.
Zu Beginn des Konzerts hörten wir die bereits bekannte eine Zeitreise wie auch schon in Köln – ein imaginäres Radio tönt durch die fast ausverkaufte Saarlandhalle. Es piepst und fiept, ein Sportmoderator bejubelt das deutsche 4:2 gegen Jugoslawien bei der Fußball-EM 1976, zwischendurch erklingen – natürlich – Bob Dylan, Bruce Springsteen. Das „Wild Thing“ der Troogs in der eingekölschten BAP-Version „Wahnsinn“ eröffnet denn auch das Konzert am Freitagabend.
Sich Warmspielen, das Publikum langsam anheizen? Diesmal unnötig – das Publikum feiert die Band ab dem ersten Stück.. Wenn Wolfgang Niedecken das saarländische Publikum dafür lobt, dass es ihm das beste Konzert der 2004er „Sonx“-Tournee beschert habe, wenn er erzählt, dass ihn am Tag vor dem Konzert jeder dritte in Saarbrücken mit „Tach“ begrüßt hätte – dann ist er natürlich ganz Bühnenprofi, der sich gekonnt in die Herzen der Masse spricht. Aber man glaubt ihm das alles auch, das Bodenständige, das personifizierte „Ich bin einer von Euch“. Die Jungs spielt sich, bei guter Hallen-Akustik, durch eine Kollektion bekannter Stücke: Nach „Wahnsinn“ folgen „Waschsalon“ und „Ahl Männer, aalglatt“, die Halle ist Feuer und Flamme, und Niedecken fragt sich, ob man denn jetzt schon bei den Zugaben wäre.
Beim sitzenden Teil der Veranstaltung kommen wir dann alle wieder etwas runter um uns zu „aklimatisieren“. Gespielt werden „Dreimohl zehn Johre“ und „Jupp“. Niedecken plaudert, erläutert glaubhaft, dass Elvis nicht in Graceland, sondern in Köln gestorben ist, und erzählt aus der Vergangenheit der Band, als sie gerade mal eine Eck-Kneipe füllen konnte, aber auch aus der Zeit, als sie vor den Rolling Stones spielen durfte. Die Gags und Sprüche zwischen den Liedern sind sehr ähnlich derer in Köln, Was soll er auch Neues erzählen? Das Reggae-rhythmische „Aff un zo“ kündigt Niedecken ironisch mit „Seid Ihr stark genug für den Klatsch-Marsch?“ an. Wir durften zwei Stunden Konzert erleben, bevor überhaupt mal die Zugaben beginnen – darunter eine gute keyboardlastige Version von „Kristallnaach“ mit Michael Nass und ein grandioses „Hurricane“ mit Anne de wolf, die auch im unplugged-Teil die Bühnenshow bereicherte. An diesem Abend durften wir sogar die „grandiose Stimme“ des Schlagzeugers Jürgen Zöller bei den Strophen zu „Hungrey Heart“ hören und die Halle bebte.„Oh, wie ist das schön“-Sprechchöre zum Finale und ein Niedecken, der glücklich die Gitarre reckt und dabei ein bisschen wie Bruce Springsteen aussieht – Wir  sind sich einig, dass das ein guter Abend war. Aber irgendwann heißt es nun auch für Saarbrücken „Tschüss, maat et joot mir jonn!“

Nach dem Konzert beschlossen wir mit ein paar Forumlern und noch einen „Absacker“ zu trinken. Eigentlich wollten wir ja in besagte Fun-Knipe in der Saargalerie. Nachdem wir jedoch diesen unangenehmen Vorfall mit diesem etwas „Securety“-Menschen an der Drehtür hatten, beschlossen wir im  nahegelegene „Mercure“-Hotel an der Hotelbar noch ein Glas Bier zu trinken. (Nicht ganz ohne die Vorahnung meinerseits!)
In dieser Hotel-Lobby waren wir allerdings nicht alleine! Als wir die Stufen zur Reception hochgingen, rauschte gerade Michael Nass an mir vorbei und die klän Grott wurde an diesem Abend noch für zwei Stunden für ihre schlechte Sicht während des Konzertes richtig gut entschädigt. Es war das I-Pünktchen des Konzertsabends und ich glaube, wir werden noch alles ziemlich lange daran denken!