-Fan-Tourtagebuch
Stuttgart,
29. April 2004
Liederhalle
Fotos von Petra Kible
Ein Bericht von Hans-Georg Krumm
Stuttgart
Liederhalle: für mich das 3. und vorerst letzte SONX Konzert des "Drinnen-Teils"
der Tour. Und los ging's zur Begrüßung der sehr gut gefüllten Liederhalle
(mir kam es voller als während der letzten Tour vor, aber vielleicht trügt die
Erinnerung) mit der Trilogie: "Jedenfalls vermess", bei dem die erste
Zeile "Schön, dat ihr do sitt" gleich bejubelt wurde, "Pscho
Rodeo" und dann noch "Diss Naach". Überhaupt spielte die Zahl 3
noch öfter eine Rolle, als da noch kommen sollten: die Marientrilogie und der
3er unplugged Teil, doch davon später mehr.
Kaum Luft geholt, da kam schon "Unger Krahnebäume" und dann
"Alexandra", bei dem Helmut Krumminga, diesmal mit "Foo
Fighters" T-Shirt, zum ersten Mal mit einem Mördersolo glänzte.Die
gewohnte Mischung aus neuen SONX und älterem, beziehungsweise
"Steinzeit" Material brachte auch die Liederhalle nach und nach zum
Kochen. Und wenn man öfter ein Konzert der Tour besucht, hat man besser
Gelegenheit auf Kleinigkeiten zu achten - auf Veränderungen gegenüber den
davor besuchten Konzerten. Die waren mal klein, wie beispielsweise ein kurzer
Ausflug von Helmut zu Kiss' "I was made for loving you" während
"Nemm mich mit" (oder war es "Ne schöne Jrooß"?) und mal
groß, wenn beispielweise vor dem "Liebeslieder im Sitzen" Block
"Wie schön dat wöhr" in der "Isis & Jojo" Fassung
gespielt wird, und dafür der "Chippendale Desch" diesmal zu Hause
blieben musste. Grund dafür war wohl die kurze Erläuterung von WN zu seiner
Rolle als Botschafter für "Gemeinsam für Afrika", die danach eher
nach einem ernsten, denn einem Liebeslied verlangte. Die 3 Songs "Wie
schön...", "Do kanns zaubre" und "Ich wünsch mir, do
wöhrs he" (bei dem endlich ein Oleander auf der Bühne stand), alle im
Sitzen dargeboten, waren fast der einzig ruhige Teil des Konzerts, ansonsten
gings mit z.B. "Rövver noh Tanger", oder "Wie, wo und
wann?" heftig zur Sache. Kurze Panne bei "Absolut ziellos":
Helmuts Gitarre blieb stumm, aber die Lösung,Wolfgangs Gitarre endlich mal laut
zu machen hatte was. "Absolut ziellos" gefällt mir übrigends live
besser als auf CD, aber auch in Stuttgart waren für mich "Für Maria"
und "Wann immer du nit wiggerweis", die beide live einfach nicht
grooven, die einzigen Wermutstropgfen in einem ansonsten perfekten Konzert, von
dem etwas dumpfen Klang in die Liedergalle gegenüber Mannheim und Karlsruhe mal
abgesehen.
Die letzte Stunde war dann Party pur: alte Klassiker, wie "Verdamp lang
her" oder der "Waschsalon" und neuere Publikumslieblinge wie
"Aff un zo" heizten die Stimmung weiter ein, bevor dann mit dem
Doppelpack "Born to be wild" und "Jraaduss" nach 3 Stunden
endgültig Schluß war. Fazit des Konzerts: gigantisch gut und mein
persönliches Highlight war wieder mal "Wie, Wo und Wann". Und noch 2
kleine Fußnoten: zum einen wird bei der Tour bei "Nemm mich met" der
Refrain endlich direkt nach der ersten Strophe gebracht, was dem Publikum
entgegenkommt, zum anderen wird bei "Ne schöne Jrooß" die letzte
Strophe weggelassen (warum eigentlich?).