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Ulm-Söflingen, 6. August 2005
"Open Air an der Klostermauer"

Fotos von Steffen Seitter

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Ein Bericht von Ludger Egen-Gödde

Die südlichste Bühne der Sommersonx lag in Ulm, und zog entsprechend viele bayerische „Gemeindemitglieder“ zwischen Oberstdorf und München an die Klostermauer, einer sehr beschaulichen Location mit familiärer Atmosphäre. Das Publikum war sicher eher 40 als 30 im Schnitt, was der Begeisterungsfähigkeit aber keinerlei Abbruch tat. Soundmäßig dauerte die Aufwärmphase etwa bis zum Lukas Podolski gewidmeten „Nix wie bessher“, dann hörte man die einzelnen Instrumente gut heraus und der Gesang kam auch gut rüber. Da ich diesmal meinen Sohn nicht dabei hatte, konnte ich auf die Front-Geländer-Präsenz verzichten und habe mir mal wieder ein Konzert von „weiter hinten“ gegönnt – war vor allem vom Klang her interessant. Die Band spielte sich schnell warm und auch das Publikum konnte durch profunde Textkenntnis auf sich aufmerksam machen. Es wurde eine sehr harmonische Show, bei der die Gruppe eher durch das locker-gekonnte Zusammenspiel glänzte als durch herausragende Soli. Man stellte erneut fest, dass Michael Nass im gesamten Klangspektrum des Auftritts deutlich mehr Bedeutung erlangt hat, was bei dem einen Stück ganz gut tat, bei dem anderen eher etwas nervte, weil es auf Kosten von Helmuts Gitarrenparts geht. Die Setliste enthielt gegenüber den Stationen zuvor keine besonderen Ausreißer, allerdings durften wir (nach Rottweil tags zuvor, wo Material für die neue DVD produziert wurde) die Zweitpremiere des Titelsongs für das Jubiläumsalbum genießen: „3 mal 10 Jahre“ – für meinen Geschmack ein Song bester BAP-Kultur, musikalisch vielleicht ein klein wenig zu brav, trotzdem sehr schön anzuhören. Man kann nur hoffen, dass das Jubiläumswerk mit weiteren Stücken dieser Güteklasse verziert wird. Hörbarer Unterschied zu früheren Auftritten war im letzten Drittel des Konzertes der Einsatz von Hall-Effekten, ich bin kein Fan von so etwas, weil es immer etwas zu dick aufgetragen wirkt, ist aber sicher Geschmackssache. Trotz der Citylage spielte die Band drei Stunden, den Ulmer Anwohnern ein Dankeschön für so viel Toleranz, die wünschte man sich im doch angeblich so weltoffenen München auch mal (Tollwood!!). Ein toller Abend war viel zu schnell rum und es gab wohl keinen, der’s nicht genossen hat.