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Vaduz (Li), 22. Juni 2002
Little Big One Festival

Ein Bericht von Doris und Sigi

Nach einer kleinen Europarundreise durch Deutschland, Österreich, Schweiz erreichten wir Vaduz im Fürstentum Lichtenstein. Tja, aber irgendwie sah alles anders aus wie vor fünf Jahren, als BAP das erste Mal hier gastierte. Nur das Schloß des Fürsten thronte immer noch majestätisch über der Stadt. Die mehrmaligen Nachfragen unseres Begleiters, ob wir auch wirklich wüßten, wo es lang ginge, bejahten wir natürlich. Zwei Frauen auf Tour, was kann da schon schiefgehen! Aber trotzdem, es wurden neue Gebäude gebaut, die während des Konzertwochenendes von unzähligen Caipi- und Freßständen umgeben waren und als Open-Air-Platz diente nun das ebenerdige Parkdeck einer Tiefgarage. Glück gehabt, daß wir trotzdem ohne uns irgend eine Blöße zu geben, rechtzeitig ankamen.
Um 19.00 Uhr begann das Open-Air mit der schweizer Band Whysome, die uns mit ihren rockigen Stücken gut gefallen hat. Höhepunkt der nachfolgenden Gruppe Sister Sledge war wohl die unfreiwillige Oben Ohne-Einlage einer der Schwestern, nachdem eine Sicherheitsnadel am Strechkleid gerissen war. Hervorzuheben ist auch noch das Improvisationstalent der vier Damen, das an diesem Abend sehr gefragt war, da dem Drummer vor jedem Stück von den Bandmitgliedern erst einmal gezeigt werden mußte, wie und was er zu spielen hatte; der kam ganz schön ins Schwitzen!
Um 22.30 Uhr war BAP angesagt. Es war fast schon peinlich, in der Umbauphase einen Platz in der ersten Reihe zu besetzen, da das gesamte Publikum in der Umbauphase vor die Rathausbühne, ein paar Häuserblocks weiter pilgerte, wo weitere Bands spielten. War der Platz zuvor noch wie leergefegt, waren aber alle pünktlich zum Beginn wieder zurück. Nur entdeckten wir kein einzig bekanntes Gesicht unter den Zuschauern. Wann hat es das zuletzt gegeben?!
Daß der Fürst seine Flagge auf Halbmast setzte und abreiste, gerade als BAP eintraf, veranlaßte W. N. zu der Bemerkung, daß sie nun extra laut spielen würden. Das Publikum nahm dies mit Begeisterung auf. Nur ein Mann neben uns schien sich seelisch und moralisch auf seine Nachtruhe vorzubereiten. Er verfolgte das Konzert mit geschlossenen Augen (wohl nicht um die Musik zu genießen, sondern eher um einzuschlafen!) und zuckte erschrocken zusammen, sobald es lauter wurde. Leopardefellhoot diente wieder als Soundcheck, ansonsten gab es keine bemerkenswerten Änderungen zum üblichen Programm. Die Stimmung auf und vor der Bühne war sehr gut und aufmerksam, bei Aff und zo sogar „weitaus besser als in Düsseldorf“. Hervorzuheben war vor allem das Ambiente bei den ruhigeren Stücken wie z. B. „Sichel vum Mohnd". Unten massenweise Wunderkerzen und Feuerzeuge, weiter oben das beleuchtete Schloß und der Mond. War schon klasse.
Anzumerken ist noch, daß sich die Lichstensteiner als besessene Souvenierjäger entpuppten, die vom verschwitzten Handtuch über Jürgen`s Sticks und Setliste alles sammelten, was nicht niet- und nagelfest war. Doris hatte sogar Mühe, den einzigen, von ihr auf die Bühne geworfenen BAP/Köln-Schal zurückzuerhalten.
Schade, daß dies das letzte Little Big One-Festival war, denn es hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Wo kann man  sonst schon bis 1.05 Uhr super Live-Konzerte mitten in der Stadt erleben und danach noch ewig abhängen?