-Fan-Tourtagebuch
Wiesbaden, 2.Oktober'99
Ein Bericht von Petra Reichhardt
Wir kamen gegen 18.00 Uhr in Wiesbaden an. Von
dem angekündigten Verkehrschaos war nichts zu sehen. So bekamen wir einen Parkplatz
direkt am Bahnhof und damit gegenüber vom Veranstaltungsort, den Reisinger Wiesen. Auf
der Wiese war noch nichts los. Ein paar Leute verliefen sich am Rand an den
Konsumierständen. Vor der Bühne ein paar eingefleischte Fans, die sich schon wohlwissend
einen Platz "an der Sonne" reserviert hatten. Während wir so warteten, tauchte
Jens mit seinem ältesten Sohn auf und schaute sich die Bühne einmal von unten an,
völlig unbehelligt übrigens. Wir verbrachten die Zeit mit angeregter Unterhaltung und
ein bißchen Konsum, bis gegen 19.15 Uhr die ostdeutsche Gruppe City auftrat. Leider
hauten bei denen die Bassdrum und die Bässe fürchterlich rein (Herzfrequenz), was
besonders unangenehm war, weil die Boxen nicht links und rechts der Bühne aufgebaut
waren, sondern unterhalb der Bühne links und rechts der Mitte, also direkt vor uns. Die
Musik war ganz nett, erinnerte mich an Karat und Puhdys. Klasse war der Bassist, der sich
im Laufe des Konzertes als Teufelsgeiger entpuppte und wie ein Derwisch über die Bühne
tanzte. Wurde daher auch vom Publikum gefeiert. Es waren auch Leute da, die die Gruppe
wohl gut kannten, denn hier und da sang einer mit. Ansonsten kam ich mir ein bißchen wie
im Karneval vor: Der Sänger schmiss Bonbons. Am Schluß fotografierte er noch das
Publikum und sagte, daß sie das seit der Wende immer täten. Sandras Kommentar dazu: Wenn
Wolfgang das täte, hätte er sicherlich langweilige Fotos - immer die gleichen Gesichter
vorne.
Dann Umbaupause für BAP. Mittlerweile war es sehr voll geworden, zumindest vorne, was
hinten war, habe ich ja nicht gesehen. Viele Kinder dabei. Ich glaube, es ging dann auch
ziemlich pünktlich - endlich - los (20.30 h war vorgesehen, hab' aber nicht auf die Uhr
geschaut). Wolfgang sagte zuerst noch etwas in Bezug auf den Grund der Veranstaltung, von
wegen 10 Jahre Deutsche Einheit - laut Vertrag, aber der eigentliche Feiertag sei der, an
dem sich der Erfolg der einzigen deutschen Revolution eingestellt hat. Später fiel ihm
dann noch auf, daß BAP ja auch einen Beitrag zur deutschen Einheit geleistet hat: 2
Sachsen in der Band.
Die genaue Reihenfolge der Setliste weiß ich nicht mehr. Es ging auf jedenfall, wie wohl
in Gerolstein auch, mit Psychorodeo, Ne schöne Jrooß (in der alten Fassung) und Bedde
los. Dann kamen noch Nemm mich mit (neue Version), Für ne Moment (mit dem FC-Text am
Schluß), Rock'n'Roll Star und Rita. Jraaduss widmete Wolfgang den Fans, die seit 23 bzw.
20 Jahren dabei sind und erinnerte sich anschließend noch daran, daß sie damals gar
nicht "Deshalv spille mer he" hatten machen müssen, weil Jraaduss das
eigentliche politische Lied der DDR-Fans war. Bei Hungry Heart, bei dem er außer beim
Refrain einen kölschen Text sang, hat er die Band vorgestellt. Dabei wanderte eine Art
Fähnchen zum Anstecken mit dem Namen Heinz drauf durch die Band. Bei Helmut sagte er:
Viele kennen ihn (Pause, ein paar Worte mit Helmut gewechselt und dann hat er sich halb
schief gelacht), manche mögen ihn. Wolfgang selbst wurde von Sheryl mit sehr lieben
Worten vorgestellt, wobei sie erwähnte, daß es ja eigentlich nicht nötig wäre. Leider,
leider, leider haben sie noch Do kanns zaubere gespielt. Ich habe ja gehört, daß sie es
gemacht haben, weil andere Fans dieses Lied gerne hören wollten, aber für mich ist
dieses Lied, genau wie Paar Daach fröher", zu sehr mit Major verbunden! Ich finde,
sie sollten es nicht spielen, so die nächsten 3 Jahre (gell, Sabine?)!!! Oder
zuwenigstens nur komplett neu arrangiert! Zumal es sich ein bißchen gerächt hat. Helmut
mußte erst noch schnell die ersten Akkorde nochmal durchklampfen und dann hätte er auch
noch den E-Gitarren-Einsatz verpaßt, wenn er nicht von hinten "angepfiffen"
worden wäre. Im letzten Moment hat er die Gitarre gewechselt und losgelegt. Es war
schrecklich für mich, mir standen die Tränen in den Augen. Außerdem wurden noch
Waschsalon, Frau, ich freu mich (klasse Saxophonsolo von Jens auf den Boxen), Arsch huh,
Kristallnaach und Verdamp lang her gespielt. Abschlußversuch war dann Maat et joot
("Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn wir euch noch eine Coverversion
spielen.") Allerletzte Zugabe war Diss Naach (in der neuen Version). Ich hoffe, ich
habe jetzt keinen Song vergessen.
Kurz nach 22.00 Uhr war Schluß (mußte - leidiges Thema bei den Openairs).
Zu Helmut sage ich als Major-Fan lieber nichts. Er stach aber, in meinen Augen, auch nicht
so heraus. Diesen Part scheint jetzt Jens übernommen zu haben und steht dann
logischerweise auch links. Die Band war bestens gelaunt, es wurde viel untereinander
geredet und Blödsinn gemacht. Wolfgang hat mal wieder Einsatz- bzw. Textprobleme gehabt,
am gravierendsten bei Maat et joot (und wurde dafür von Sheryl auf die Schippe genommen).
Jens mußte mit der Technik kämpfen, weil wohl hier und da war ein Mikro oder der
Verstärker nicht richtig abgestimmt waren.
Ansonsten: Ein paar Gesichter dieser Seiten hier kennengelernt. Und der Wettergott stand
auch mal wieder auf BAPs Seite. Erst nachdem das Konzert zu Ende war, fing es an zu
regnen. Alles in allem hat es - trotzdem - Spaß gemacht.
Ein Bericht von Hubert Heck
Es war ziemlich gut,
Open Air zum Tag der Deutschen Einheit unter dem Motto "Gemeinsam leben - Gemeinsam
feiern". Vor BAP spielte "City" vor nur knapp 10.000 Leuten - das
Wetter war nicht so dolle.
BAP spielte nicht das "Tonfilm"-Programm, sondern einen Live-Gig mit vielen
alten und auch neuen Titeln, der neue Gitarrist und der Keyboarder haben ´s und sind
ebenso gut drauf. Highlight´s waren "Kristallnaach" (war tierisch gut) und
"Für ne Moment" und "Maat et Joot" aus dem Schlagzeiten-Album von
Wolfgang. Aus dem "Tonfilm"-Programm gab es nur "Rita mir zwei",
"Ne schöne Jrooß", "Nemm mich met", "Rock'n'Roll-Star" und
als letzte Zugabe der Übersong des Albums "Diss Naach ess alles drin".
Setliste (ohne Reihenfolge - aus der Erinnerung):
Psycho-Rodeo
Frau, ich freu mich
Kristallnaach
Für ne Moment
Wenn et Bedde sich lohne däät
Arsch huh
Jraaduss
Maat et joot
Waschsalon
Rita, mir zwei
Ne schöne Jrooß
Nemm mich met
Rock'n'Roll-Star
Hungry heart (mit deutschem Text)
Verdamp lang her
Do kanns zaubere
Zugabe:
Diss Naach ess alles drin
Ein Bericht von Dirk Meyer
Gestern sind wir ganz
spontan nach Wiesbaden gefahren, mit dem Gedanken, noch eine Karte fürs BAP-Open - Air zu
bekommen. Als wir dann erfuhren, daß diese Veranstaltung umsonst war, es ging um den 10.
Jahrestag der Deutschen Einheit, war es natürlich noch besser, denn wann bekommt man BAP
schon mal umsonst zu sehen. So weit so gut. Das Programm lief langweilig an. Nach
mehrstündiger Warterrei, kamen dann um ca. 20.30 Uhr endlich Wolfgang und Co. auf die
Bühne . Obwohl das Wetter nicht so doll war, waren schätzungsweise 10.000 Leute da. Das
Programm war fast identisch mit dem Gerolsteiner Festival. Angefangen mit Psycho - Rodeo,
über Ne schöne Jrooß, war die Show einfach super. Nach anschließendem Treffen mit der
kompletten Band erzählte uns Jens, daß sie ebenfalls den Abend als sehr gut gelungen
ansahen. Ich habe mehrmals schon von anderen gelesen, daß " Do kanns zaubere "
noch nicht Live zu hören war, gestern jedenfalls hörte man es und ich kann wirklich nur
sagen, es war sehr, sehr schön. Die gute Laune in der Band ist sehr deutlich zu spühren,
man glaubt fast zu denken, BAP sind gerade mal ganz am Anfang. Nach "Frau ich freu
mich" begannen dann die Zugaben. Von "Hungry Heart" bis "Maat et
joot" womit dann das Konzert zu Ende war. Trotz mehrerer Zugabenrufe, konnte BAP
nicht mehr weiterspielen. Die Stadt Wiesbaden erlaubte es ihnen nur bis 22.00Uhr.
Eigentlich schade, denn BAP in Wiesbaden erlebt man auch nicht alle Tage. Wer übrigens
sehr gute Stimmung in die Band bringt, ist abgesehen von Wolfgang, der gestern sehr
gesprächig war, der Keyboarder, Michael Nass.
Alles in allem war es ein gelungener Abend. Der absolute Bringer war dann, daß wir dann
wirklich :
1. von jedem der Band ein Autogramm bekamen
und:
2. ein Gruppenfoto mit BAP zusammen machten. Leider fehlen darauf Jens und Werner da
sie gerade unter der Dusche waren. SUUUUUPPPERRR