-Fan-Tourtagebuch
Wiesmoor,11.Juni'99
Ein Bericht von Oliver Keßler
Mit ca.30 min. Verspätung begann das Open Air mit Golden Earing. Nach der obligatorischen Umbaupause ging es dann endlich los. Man begann mit "Psycho - Rodeo" gefolgt von "Hück ess sing Band en der Stadt" usw.. Major war nicht gerade sehr gut gelaunt, was wohl an dem relativ schlechten Publikum lag. Hin und wieder war ein Murren zu hören, wenn wieder ein Stück vom "Comics & Pin-Ups" Album zum besten gegeben wurde.Als dann aber Stücke älteren Datums eingestreut wurden, blieb man weiter verhalten stehen und klatschte brav am Ende Beifall. Richtig Stimmung kam erst bei "Verdamp lang her" und den Zugaben auf, bei denen sich der Major von Sheryl zu einem Gitarren/Gesang Duell auffordern lies. Positiv zu erwähnen ist noch die Super-Leistung von Jens Streifling. Der hätte Kilometergeld bekommen müssen. Im großen und ganzen bin ich ein wenig enttäuscht nach Hause gefahren, aber vielleicht sollte man BAP-Konzerte der 90ér nicht mit denen der 80ér (z.B.Rockpalast 1986 in Essen) vergleichen.
Ein Bericht von Andreas Kurafeiski
Habe gerade den Bericht von Oliver
Keßler gelesen. Diese Berichte sind ja immer subjektiv. Ich habe das Konzert ganz anders
empfunden. Nach meinem Eindruck war der Major bestens gelaunt. Ich habe den Mann nicht so
ausgelassen in Erinnerung. Zum Thema schlechtes Publikum: Es kommt auch hier sicherlich
immer auf die paar Quadratmeter Publikum an, die man von seinem Platz aus beurteilen kann.
Ich habe kein Murren gehort. Bei uns in der Ecke wurde jedes Stuück entsprechend
gefeiert. Es gibt immer einige, die nur die neuen Stücke kennen und es gibt einige, die
alten Songs drauf haben. Der Eindruck, daß das Publikum schlecht sei wurde am Anfang
durch die Kommentare von W.N. unterstützt (... bis heute wußte ich gar nicht, daß es
Wiesmoor gibt..). Ob er dann einige Stücke später -nachdem das Publikum eine technische
Panne (Mikro-Problem) souveran ubersungen hatte- wirklich überrascht war oder ob an
der Stelle der Bühnenprofi Niedecken herauskam kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls
wähnte er sich dann plötzlich in Köln-Nord !
Von den so oft beschriebenen Rivalitäten zwischen den "alten" und
"neuen" Musikern war an diesem Abend auch wenig bis gar nichts zu bemerken. Jens
Streifling ist wirklich gut, aber daß er in allen Berichten besonders hervorgehoben wird,
kann ich nicht verstehen (Ich bin als jahrelanger Major-Fan auch nicht neutral!).
Aufgefallen ist allerdings die Superstimme von Sheryl Hackett. Ich bin also zufrieden und
mit dem Eindruck, daß da auf der Bühne ne Menge Spielfreude war, nach Hause gefahren.
Wie gesagt: subjektiv...
Ein Bericht von Antje und Denis
Wiesmoor im Herzen Frieslands war
für uns das Open Air mit der weitesten Anreise. Leider hat sich keiner der Leute, die wir
auf den vergangenen Konzerten kennenlernten, hierher verirrt; obwohl es das Konzert
durchaus verdient hätte. Hier möchte ich mich dem voranstehenden Bericht anschließen,
Konzertbetrachtungen sind (zum Glück!) immer relativ - und auch vom Standort abhängig.
Nun wohnen auch in Friesland genügend Leute, die sich trotz bescheidener Wettervorhersage
aufmachten, um dem BAP-Konzert in der mitten im Wald gelegenen wirklich schönen
Freilichtbühne einen entsprechenden Rahmen zu verleihen. Technische Schwierigkeiten
zwangen den Veranstalter, das Gelände statt 18.00 Uhr erst um 19.45 Uhr zu öffnen
..." doch das` ejal, sulang man Tön von drinne hört". Die Arena, im Halbkreis
angelegt mit erhöhten Steh- und Sitzplatztribühnen füllte sich recht schnell. Dann kam
Golden Earring, die trotz fortgeschrittenen Alters und mit einigen Allüren und nennen wir
es Peinlichkeiten zumindest in der Lage waren, die Stimmung anzuheizen. Nicht zuletzt
spielte "das geilste Schlagzeugsolo, daß ich je gesehen hab" (O-Ton W.N.)
hierbei eine wichtige Rolle. Kurz nach 22.00 Uhr war es dann soweit, BAP begann mit dem
gewohnten Opener der Tour "Psychorodeo", diesmal ohne Gondzilla-Vorspann und
fallendem Vorhang. Sie spielten fast 3 Stunden lang im Wesentlichen das Programm der
"Drinne-Tour", allerdings um einige Lieder abgespeckt sowie um eine Zugabenrunde
gekürzt. Schade fanden wir, daß "Bahnhofskino" gekippt wurde; ebenso, daß
"Wahnsinn", die Live-Nummer schlechthin, nicht mehr gespielt wurde. Alles in
allem aber ein Konzert, daß uns richtig Spaß machte und das vor einem, wie wir fanden,
guten Publikum wohl auch BAP gefiel. Kleine Anekdote am Rande: Major und auch W.N. zeigten
sich SEHR überrascht, daß Antje das Trikot vom SC Freiburg anhatte, welches Major in FR
geschenkt wurde (daß mit SC UND Bayer Leverkusen - Logo). W.N.:" Major, das
ist doch deins...?!". Unser nächstes Open Air wird Kamenz/Dresden. Nachdem in
Schwarzenberg schon so wenig los war (sh. Bericht von Andi!) hoffe ich, daß wir uns dort
sehen !
Bis dahin `ne schöne Jrooß aus
dem wilden Süden.
P.S. Vielen Dank nochmals an
Tobias Kühnel !!!