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Wolfhagen, 14. Juni 2009
Wolfhager Kulturzelt

Ein Bericht von Stephan Marx

Da war es nun, mein insgesamt zwanzigstes (oder so) BAP-Konzert, aber das nach einer 10-jährigen Abstinenz. Seit der „Comics …“ – Tour habe ich kein Konzert mehr besucht, ich kann auch gar nicht mehr genau sagen, warum nicht. Nach der großen Umstrukturierung der Band im Jahre 1999 war ich wohl etwas BAP-müde und habe das Geschehen nur noch aus der Entfernung betrachtet. Aber dieses Jahr sollte es wieder soweit sein. Geplant war, das Eröffnungskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, unplugged in der Stiftsruine, zu besuchen. Leider gab es keine Möglichkeit an Karten zu kommen. Aber meine Frau war so lieb, mir zum Geburtstag Karten für das Konzert im Kulturzelt Wolfhagen zu schenken!
Nun aber zum Konzert: Grundsätzlich war ich sehr begeistert, BAP versteht es immer noch, richtig Party zu machen! Man merkt den Jungs (und dem Gast Anne De Wolff) bei jedem Lied die enorme Spielfreude an, und teilweise rockte der Abend so wie in meinen Erinnerungen an frühere Konzerte. Natürlich hat man heutzutage nicht mehr 13.500 Leute in der Frankfurter Festhalle oder 20.000 in der Kölnarena, das war aber überhaupt nicht schlimm und hat meinem Konzerterlebnis keinen Schaden zugefügt. Aber man muss schon sagen, dass nicht nur die Band älter sondern mit ihr auch das Publikum ruhiger geworden ist. Gab es früher 3 Stunden Rockparty pur, kam diese ausgelassene Stimmung „nur“ noch bei einigen Liedern auf (halt die Klassiker: Nemm mich met, Ne schöne Jrooß, Verdamp lang her, Stell Dir vür (!), usw.). Wir standen so in der fünften Reihe, und was mich etwas schockiert hat war, dass außer mir noch zwei Leute in meiner Umgebung alles mitgesungen und gefeiert haben, ansonsten war das Publikum doch etwas „textunsicher“. Das hatte ich so nicht erwartet, da wie gesagt auch die Fangemeinde mit der Band gealtert ist. Nun ja, das ganze hat meiner guten Laune und meinem positiven Eindruck aber kaum geschadet. Im Vergleich zu anderen Bands sind BAP-Konzerte immer noch ein einmaliges Erlebnis! Das Konzert war mit Sicherheit nicht mein Letztes, und ich ärgere mich nun seit Wolfhagen, wieso ich die letzten 10 Jahre nicht mehr live dabei war.
Noch ein paar Worte zur Setliste: Geärgert hab ich mich über das fehlende „Helfe …“ und kann es nicht verstehen, wie man auf den Ur-Klassiker verzichten kann. Aber auch hier überwiegt ganz klar der positive Eindruck, neben den Highlights hab ich mich wahnsinnig darüber gefreut, Songs wie „Sichel vum Mohnd“, „Ruut, wiess, blau …“, „…Bahndamm“ und ganz besonders „Deshalv spill mer he“, mal (wieder) live zu hören!

Bess Demnähx!