Wuppertal, 4. Oktober 2018
Historische Stadthalle

Ein Bericht von Claudio C.

Es ist schon ungewöhnlich: Erst ein leckeres Bier in der Stammkneipe (natürlich Kölsch) und dann 10 Busminuten bis zur Stadthalle - ähm, ich meinte Historischen Stadthalle so der offizielle Name - zu fahren. Noch ungewöhnlicher ist es aber, dass man es sich in Stühlen bequem machen darf, statt zu stehen. Darauf will ich auch das Hauptaugenmerk in diesem Bericht legen.

Zum Konzert selbst, gibt es so gut wie nichts Neues zu erzählen. BAP ist halt BAP, ob nun vor fast 39 Jahren in der Börse (so das "Jugendzentrum", welches damals noch an der Viehhofstraße, heute Wolkenburg, zuhause ist) welches Wolfgang noch gut in Erinnerung ist, weil es damals BAPs erster Gig ausserhalb von Köln war - und ich noch zu jung - oder mein erstes Konzert an selbiger Stelle wie heute am 10.11.1984 oder die ca. 35 Gigs dazwischen. An meinen Ohrenhaut lasse ich nur Wasser und ... BAP dran :) . Ich war gespannt, ob es gegenüber zum Arena-Gig ein paar Änderungen gab. Ja und besonders überraschend war natürlich Deshalv spill mer he.

Wie schon eingangs erwähnt will ich mich mit der Sitzplatz-Thematik befassen: Ich saß und stand in der zweiten Reihe. Finde ich Sitzplätze gut? (na)Ja! Finde ich Stehplätze gut? Ja! Warum? Auch wenn ich "nur" knapp über 50 bin, kann ich nach einem Stehplatz-Konzert nach insgesamt ca. 6-7 Stunden Steherei (2 Stunden vor & 1-2 Stunden in der Halle auf Koot noh Aach wartend und dann 3,5 Stunden Konzert) erstmal wieder neu Gehen lernen :D und bei Bestuhlung kann man sich bei den ruhigen Stücken auch mal eine kleine Steh-Auszeit gönnen, um dann beim nächsten Song wieder aufzuspringen - aber nur in der Hoffnung, dass man die anderen mitreisst ohne böse Blicke oder Sprüche zu ernten, welches mir bei der Lebenslänglich-Tour in der Arena (ebenfalls 2. Reihe) passiert ist: "Können Sie(!) sich wieder hinsetzen, ich will was sehen" Hab ich natürlich missachtet (ich unfreundlicher Ignorant - sag ich jetzt - und die meisten um mich herum auch). In der Stadthalle gab es zum Glück um mich rum auch genug andere, die ebenfalls stehend rocken wollten. Auf Bildern sieht man aber, dass wohl die halbe Halle sitzen geblieben ist. Ja, jeder wie er will. Aber ich meine, dass dies der Stimmung nicht zugute kommt. Bei vielen Stücken wird, wenn überhaupt, nur beim Refrain relativ höösch mitgeklatscht. Auch das mitsingen klappt im Stehen irgendwie besser, lauter. Ich habe mich öfters beim Sitzen dabei ertappt "Sing nicht so laut mit". Ein Gedanke, der mir bei einem Steh-Gig nie käme. Auch die Halle selbst war eher ruhig beim mitsingen - so zumindest mein Eindruck. Bei Jupp oder Bahnhofskino, wo sonst die Halle lauter ist, als Wolfgang selbst, hörte man hier und da jemanden mitsingen.
Im Endeffekt bin ich mir uneins: (teilweise) Sitzen ist schön, weil es die Knochen und Gelenke mir danken, Stehen macht aber insgesamt mehr Spass und ich freu mich schon auf Palladium. Im Endeffekt ist diese Tour eine gute Mischung: Arena und Palladium stehend, Stadthalle schonend sitzen :D - Aber egal wie: Et wohr schön! Und die Vorfreude auf die nächste Tour ist jetzt schon immens.